Hier gewinnt Rachael Blackmore das Grand National
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Als erste Frau überhaupt:Hier gewinnt Rachael Blackmore das Grand National

Irin schreibt Geschichte
Erster Frauen-Sieg beim gefährlichsten Pferderennen der Welt

Das Grand National, das legendäre Pferdehindernisrennen in Grossbritannien, wird erstmals von einer Frau gewonnen. Die Irin Rachael Blackmore (31) schreibt am Samstag Geschichte.
Publiziert: 11.04.2021 um 17:08 Uhr

«Ich fühle mich im Moment weder weiblich noch männlich oder gar menschlich. Es ist unglaublich», ringt Rachael Blackmore nach ihrem Husarenritt für die Galopp-Geschichtsbücher um Fassung.

Die Irin gewinnt als erste Frau das seit 1839 ausgetragene legendäre und wohl auch gefährlichste Pferdehindernisrennen in Aintree bei Liverpool. Die 31-Jährige siegt nach 30 Hindernissen auf knapp sieben Kilometern im Sattel von Minella Times. «Rachael war brillant», schwärmt Trainer Henry de Bromhead.

Der Event ist mit 750'000 Pfund (umgerechnet ca. 950'000 Schweizer Franken) dotiert. Blackmore sahnt für sich selbst eine Siegesprämie von etwas mehr als 150'000 Franken ab.

Rachael Blackmore gewinnt als erste Frau das Grand National.
Foto: Getty Images
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«Sie ist eine Inspiration für Frauen und Männer»

44 Jahre nachdem Charlotte Brew als erster Frau im Grand National ein Ritt anvertraut worden ist, schlägt Blackmore ein neues Kapitel in der Sportart auf. «Sie ist eine Inspiration für Frauen und Männer», sagt Katie Walsh der BBC. Walsh hat 2012 auf Seabass Platz drei belegt und damit bis zum Samstag für die beste Platzierung einer Frau gesorgt.

Für Blackmore ist ihr Sieg nicht der erste Durchbruch. Als erste Frau hat sie in diesem Jahr beim Cheltenham Festival im März die Champion Hurdle auf Honeysuckle gewonnen. Sie sei eine «Wegbereiterin» für diesen Sport, erklärt die nordirische Jockey-Legende Tony McCoy. Sie sei «phänomenal», ihr Erfolg «bahnbrechend». Der Sieg gebe «jedem jungen Mädchen Hoffnung, das grösste Rennen der Welt zu gewinnen und jedes Rennen zu gewinnen».

Ein Pferd 2021 gestorben

Aufgrund seiner Gefährlichkeit für Pferde und Reiter wird das Grand-National-Rennen unter anderem von Tierschützern oft heftig kritisiert. Aus Sicherheitsgründen ist die Teilnehmerzahl inzwischen auf 40 begrenzt. Am Samstag schaffens 15 in die Schlusswertung.

Die Hindernisse und der Kurs sind 1989 angepasst worden. Dennoch gibt es immer wieder Todesfälle bei den Pferden. So leider auch dieses Jahr. Gemäss eines «Guardian»-Berichts muss das Pferd Long Mile nach einem schweren Sturz eingeschläfert werden. (SID/red)

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