Erfolgreichste EM-Schweizerin
Lisa Mamié dank Nationen-Sonderregel doch noch olympisch

Die mit fünf Medaillen erfolgreichste Schweizer Schwimm-EM weckt Lust auf Olympia. Doch Silber- und Bronzegewinnerin Lisa Mamié und Jérémy Desplanches müssen Umwege nach Paris nehmen.
Publiziert: 24.06.2024 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2024 um 09:58 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Sie ist an der EM mit einmal Silber und einmal Bronze die erfolgreichste Schweizer Athletin, dennoch reist Lisa Mamié (25) mit gemischten Gefühlen aus Belgrad ab. Denn die Zürcherin hat wie auch das zweite Sorgenkind, Tokio-Bronze-Held Jérémy Desplanches (29), die letzte Chance auf Erfüllung der Olympialimite verpasst.

Die gute Nachricht: Mamié und Desplanches können dennoch mit Paris planen. Mamié profitiert von der sogenannten Universality-Regel, die das IOC im Namen der Nationen- und Geschlechtervielfalt ins Leben gerufen hat. Weil sich noch keine Schweizer Frau qualifiziert hat, kann Swiss Aquatics Mamié zur Selektion vorschlagen. Sie sagt: «Ich wollte es über die Limite nach Paris schaffen. Aber ich wäre sehr froh, wenn ich an den Spielen teilnehmen könnte. Dann kann ich dort zeigen, was ich kann.»

Desplanches bleibt nur der Trost-Platz in der Staffel

Swiss-Aquatics-Leistungssportchef Markus Buck bestätigt den Plan: «Lisa hat Glück, dass keine andere Frau die A-Limite erreicht hat, so können wir auf die Universality-Rule zurückgreifen.» Er betont, dass die Tokio-Teilnehmerin einen olympiawürdigen Background mitbringt: «Sie hat die B-Limiten in beiden Disziplinen erreicht, hat nun zwei EM-Medaillen geholt, war 2022 Europameisterin und 2024 im WM-Final.»

Lisa Mamié: Silber und Bronze von der EM und die Aussicht, trotz verpasster Olympialimite in Paris dabei zu sein.
Foto: keystone-sda.ch
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Anders ist der Fall bei Desplanches. Der Traum des Genfers, vor seinem Rücktritt nochmals olympisch zu starten, ist geplatzt. Zumindest als Einzelstarter. Der Verband hat aber die Möglichkeit, Athleten aufzubieten, die nur in der Staffel schwimmen («Relay only»). Buck stellt Desplanches in Aussicht, dass er für 4x200 Meter Freistil und 4x100 Meter Lagen ein Kandidat sei. 

Keine Fragezeichen gibts hingegen beim Rest des Olympiateams, das die EM als Trainingseinheit nutzte. Antonio Djakovic (21) holt über 200 und 400 Meter Freistil zweimal Bronze wie auch Roman Mityukov (23) über 200 Meter Rücken. Fünf Schweizer Medaillen – es ist die erfolgreichste EM für die Schweiz überhaupt. Das weckt Lust auf Olympia. Zumal man eine sechste Medaille eigentlich dazurechnen muss. Doch Überflieger Noè Ponti (23) reiste nach seiner Vorlaufbestzeit krank ab.

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