Schock-Diagnose nach Tokio-Triumph
Gehirntumor bei 27-jähriger Goldschwimmerin

Bei der sehbehinderten Schwimmerin Elena Krawzow (27), die in Tokio Gold über 100 m Brust gewonnen hatte, wurde ein Tumor in der linken oberen Gehirnhälfte festgestellt.
Publiziert: 18.10.2021 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2021 um 16:11 Uhr

Schock für Paralympics-Siegerin Elena Krawzow. «Dass mich ein Besuch beim Arzt so aus dem Leben reisst, hätte ich nie gedacht», schreibt die Deutsche über ihre Gehirntumor-Diagnose.

Bereits seit Tokio, wo sie Gold über 100 m Brust holte, habe sie unter Kopfschmerzen und Schwindelattacken gelitten. Nach ihrem Urlaub wollte sie die Ursache abklären lassen. Eine MRT-Untersuchung, die in der vergangenen Woche stattfand, habe den Tumor-Befund ergeben.

Am vergangenen Sonntag sei sie kurzzeitig in der Berliner Charite stationär aufgenommen worden, teilte Krawzow mit, am Montag folgte eine Gewebeprobe: «Jetzt heisst es zwei quälend lange Wochen abwarten, bis alle Ergebnisse da sind.»

Bei Elena Krawzow wurde ein Gehirntumor gefunden.
Foto: imago images / Camera 4
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Ihre Termine hat die 27-Jährige bis auf Weiteres abgesagt. «Jetzt muss ich mich erstmal um meine Gesundheit kümmern, aber wenn alles gut läuft, werde ich zum Leistungssport zurückkehren! Versprochen!», schreibt sie weiter.

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«Wir wollten dann heiraten»

Der kommende 12. November sollte ein grosser Tag werden. «Mein Freund Phillip und ich wollten dann heiraten. Nun versuchen wir, einen spontanen Termin die nächsten Tage zu bekommen, damit er alles entscheiden kann, wenn es hart auf hart kommt», sagte Krawzow der «Bild am Sonntag».

Die dreifache Weltmeisterin Elena Krawzow hat nicht nur als erfolgreiche Schwimmerin ihre Spuren hinterlassen: Im Herbst 2020 sorgte sie mit einem Fotoshooting im Playboy ebenfalls für viel Aufsehen, das sie mit einer starken Botschaft unterlegte: «Es ist nicht einfach, wenn man eine Behinderung hat, irgendwo in der Gesellschaft Fuss zu fassen. Vor allem in der Modebranche ist Perfektion die Voraussetzung. Daher möchte ich mit den Bildern zeigen, dass auch eine Frau mit einer Behinderung es schaffen kann.» (sid)

Elenas Sehbehinderung

Krawzows Sehbehinderung ist eine Erbkrankheit, genannt «Morbus Stargard». Das ist eine Erkrankung der Netzhaut. Mit sieben Jahren hat Elena erstmals gemerkt, dass in der Schule die Augen zusammenkneifen musste, um etwas zu sehen. Inzwischen sieht sie noch knapp drei Prozent. Das Zentrum, mit dem man am schärfsten sieht, ist bei ihr quasi ausgestorben. In der Bild-Zeitung erklärte sie 2020: «Ich kann noch etwas sehen am Rand des Sehfeldes. Es ist aber nicht so, dass ich in der Mitte einen schwarzen Punkt habe, sondern die Bilder überschneiden sich. » Als wäre dieses Schicksal nicht schon hart genug, kommt jetzt auch noch die Diagnose Gehirntumor dazu.

Krawzows Sehbehinderung ist eine Erbkrankheit, genannt «Morbus Stargard». Das ist eine Erkrankung der Netzhaut. Mit sieben Jahren hat Elena erstmals gemerkt, dass in der Schule die Augen zusammenkneifen musste, um etwas zu sehen. Inzwischen sieht sie noch knapp drei Prozent. Das Zentrum, mit dem man am schärfsten sieht, ist bei ihr quasi ausgestorben. In der Bild-Zeitung erklärte sie 2020: «Ich kann noch etwas sehen am Rand des Sehfeldes. Es ist aber nicht so, dass ich in der Mitte einen schwarzen Punkt habe, sondern die Bilder überschneiden sich. » Als wäre dieses Schicksal nicht schon hart genug, kommt jetzt auch noch die Diagnose Gehirntumor dazu.

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