Hier zeigt sich die Schwimm-Hoffnung Antonio Djakovic in Aktion
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Talent aus dem Thurgau:Hier zeigt sich die Schwimm-Hoffnung Antonio Djakovic in Aktion

Sein Körperbau sorgte für Diskussionen
Schwimm-Hoffnung Djakovic (19) lässt Kritiker verstummen

Antonio Djakovic ist der geborene Modellathlet. Das Schwimm-Talent aus dem Thurgau spricht vor der Weltmeisterschaft über einen wegweisenden Familien-Entscheid und Zweifel an seiner Zukunft.
Publiziert: 18.06.2022 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2022 um 15:00 Uhr
Nicola Abt

Bereits in jungen Jahren schlug Antonio Djakovic (19) hohe Wellen. Im Schwimmbecken machte der Schweizer die Konkurrenz reihenweise nass und daneben sorgte seine mächtige Erscheinung für Gesprächsstoff. «Verschiedene Eltern haben mich gefragt: ‹Was nimmst du zu dir, dass du bereits derart muskulös bist?›», erzählt er. Auch sein langjähriger Trainer Pablo Kutscher wurde damit konfrontiert: «Viele kamen zu mir und äusserten Zweifel, ob Antonio bei den Aktiven ohne derart grosse Körper-Vorteile mithalten kann.»

Der 19-jährige Thurgauer mit kroatischen Wurzeln strafte seine Kritiker Lügen. Vor Weihnachten schwamm der 1,88 Meter grosse Athlet, der letzte Woche die KV-Lehre abschloss, an der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi über 400 Meter Freistil zu Bronze. Ein historisches Ereignis. Es war die erste WM-Medaille für die Schweiz im 25-Meter-Becken seit knapp 19 Jahren. Vorerst der Höhepunkt seines Karriere-Wegs.

Sein Vater gab den Job für ihn auf

Ex-Trainer Arpad Petrov entdeckte früh das Potential des Teenagers und lotste ihn 2015 von Frauenfeld zum wesentlich grösseren Verein Uster-Wallisellen. «Ich musste fortan um halb sechs aufstehen, reiste mit dem Zug über eine Stunde nach Uster, ging zur Schule, hatte am Abend noch Training und kehrte erst um 21 Uhr wieder zurück.» Ein brutales Pensum. Ein Jahr ging das gut, dann folgte die Kapitulation: «Ich konnte nicht mehr.»

Im Wasser ist Antonio Djakovic in seinem Element. An der WM könnte die nächste Sternstunde folgen.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Schweizer Ahtletinnen und Athleten an der Schwimm-WM

Frauen

Maria Ugolkova | Einsätze: 200m Lagen und 100m Schmetterling (18. Juni), 100m Freistil (22. Juni), 50m Schmetterling (23. Juni)

Sasha Touretski | 50m Freistil (24. Juni)

Lisa Mamié | 100m Brust (19. Juni), 200m Brust (22. Juni)

Männer

Jérémy Desplanches | 100m Brust und / oder 400m Lagen (18. Juni), 200m Lagen (21. Juni)

Roman Mityukov | 200m Freistil (19. Juni), 100m Freistil (21. Juni), 200m Brust (22. Juni)

Noè Ponti | 50m Schmetterling (18. Juni), 200m Schmetterling (20. Juni), 100m Schmetterling (23. Juni)

Antonio Djakovic | 400m Freistil (18. Juni), 200m Freistil (19. Juni)

Zur Info: Die Schweiz wird keine Staffel stellen, da sich die Athleten voll und ganz auf ihre Einzeleinsätze konzentrieren sollen.

Frauen

Maria Ugolkova | Einsätze: 200m Lagen und 100m Schmetterling (18. Juni), 100m Freistil (22. Juni), 50m Schmetterling (23. Juni)

Sasha Touretski | 50m Freistil (24. Juni)

Lisa Mamié | 100m Brust (19. Juni), 200m Brust (22. Juni)

Männer

Jérémy Desplanches | 100m Brust und / oder 400m Lagen (18. Juni), 200m Lagen (21. Juni)

Roman Mityukov | 200m Freistil (19. Juni), 100m Freistil (21. Juni), 200m Brust (22. Juni)

Noè Ponti | 50m Schmetterling (18. Juni), 200m Schmetterling (20. Juni), 100m Schmetterling (23. Juni)

Antonio Djakovic | 400m Freistil (18. Juni), 200m Freistil (19. Juni)

Zur Info: Die Schweiz wird keine Staffel stellen, da sich die Athleten voll und ganz auf ihre Einzeleinsätze konzentrieren sollen.

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Seine Familie fing ihn auf, machte ihm Mut und traf 2016 eine bemerkenswerte Entscheidung, indem sie ihren Lebensmittelpunkt nach Uster verlegte. «Ich war für ein halbes Jahr arbeitslos», sagt sein Vater Goran, der heute als Servicetechniker tätig ist. Eine herausfordernde Phase, in welcher die Erfolge des Junioren-Europameisters über 400 Meter Crawl wie Balsam auf die Familien-Seele wirken. An der WM, wo er über 200m und 400m Crawl an den Start gehen wird, ist vorerst eine Final-Teilnahme das Ziel.

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