140-Kilo-Mann will seinen Kritikern das Maul stopfen
Dieses Mega-Menü gönnt sich Schwinger Schurtenberger

Welche Essgewohnheiten hat der 140-Kilo-Mann Sven Schurtenberger? In seiner Lieblingsbeiz verrät der Schwinger, warum er zurzeit auf Cola verzichtet, was ihn am Kranzfest vom Essen abhält und wer ihn zu Hause verwöhnt.
Publiziert: 12.05.2024 um 09:25 Uhr
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Nicola AbtReporter Sport

Kurz vor Mitternacht zückt Sven Schurtenberger (33) sein Handy. «Ich muss dir etwas zeigen», sagt der Spitzenschwinger zum Blick-Reporter. Der 140-Kilo-Koloss sitzt in seinem Lieblingsrestaurant Kreuz in Buttisholz LU und öffnet eine Schrittzähler-App.

«Schau, heute bin ich 19'000 Schritte gelaufen. Letzte Woche waren es über 20'000 pro Tag.» Seit einiger Zeit überwacht er sich selbst. Die vielen Schritte sind ein Fingerzeig an die Kritiker. «Ich muss mir immer wieder dumme Sprüche über mein Gewicht anhören», sagt der dreifache Eidgenosse. Die Schrittzahlen zeigen: Ich bin aktiv! Das verdankt er unter anderem seinem Beruf als Zimmermann. Zudem absolviert er zurzeit die Bauernschule.

Beim Krafttraining kann er die Sprücheklopfer mittlerweile problemlos zum Schweigen bringen. «Wenn ich sie meine Übungen machen lasse, merken sie schnell, wie fit ich bin.» Als Ausgleich zu den harten Einheiten gönnt sich Schurtenberger gerne ein feines Essen. So auch an diesem Freitagabend.

En Guete! Schwinger Sven Schurtenberger gönnt sich ein üppiges Menu.
Foto: Pius Koller
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Cola-Verzicht als entscheidender Vorteil?

Eine Erklärung für seine imposante Erscheinung liefert die Menüwahl. Als Vorspeise verschlingt der 1,89-Meter-Mann einen grünen Salat mit Speck und Ei. Zum Hauptgang serviert ihm Küchenchef Kiri ein extra grosses Cordon bleu - rund 750 Gramm wiegt das Stück inklusive Panade. «Möchtest du Pommes oder Risotto als Beilage?», fragt der Koch. «Geht auch beides», antwortet Schurtenberger lachend.

Dazu bestellt der Luzerner Rivella, obwohl er eigentlich Cola bevorzugt. «Ich reduziere meinen Koffeinkonsum vor und während der Saison», begründet er. Dadurch erhofft er sich einen Vorteil an den Schwingfesten. Am Morgen eines Wettkampfes trinkt der Bauernsohn einen Koffein-Shot. «Der würde seine Wirkung verlieren, wenn ich vorher zu viel davon getrunken hätte.» Auf Alkohol verzichtet der 71-fache Kranzgewinner. Eine Ausnahme bildet die Fasnacht. «Da kann ich es auch einmal richtig krachen lassen.»

Das Problem mit der Nervosität

Während eines Schwingfestes ernährt sich Schurtenberger flüssig. «Ich bin so nervös, dass ich nichts Festes hinunterbringe», gesteht er. «Dieses Problem begleitet mich seit meinen Anfängen im Schwingsport.» Als Kind spielte er beim FC Nottwil Fussball. Erst mit 14 Jahren brachte ihn ein Kollege zum Nationalsport.

Seither kämpft er mit der Nervosität am Wettkampftag. Ansonsten sei er in keiner Lebenssituation wirklich angespannt. Er könne problemlos vor vielen Menschen sprechen. Was im Sägemehl anders ist? «Ich weiss es nicht.» Bei einem Mentaltrainer war er noch nie. «Ich glaube nicht daran. Deshalb macht es auch keinen Sinn, so etwas auszuprobieren.» Während der Saison trinkt er Sonntag für Sonntag seine Proteinshakes. «Manchmal würge ich ein, zwei Bisse von einem Sandwich hinunter.»

Freundin verwöhnt den Schwinger

Inzwischen ist Schurtenberger beim Dessert angekommen. Vom Cordon bleu ist nichts mehr übrig. Zum Abschluss gönnt er sich einen Coup Dänemark mit einer Extraportion Schokoladensauce. «Bald bin ich auch satt», sagt er mit einem Lächeln. Der Schwinger geniesst es sichtlich, auswärts zu essen. «Das mache ich regelmässig.»

Einen strikten Ernährungsplan hat Schurtenberger nicht. Auf eine ausgewogene Ernährung achtet er aber schon. Wann er das letzte Mal selber gekocht hat, fällt ihm auf die Schnelle nicht ein. «Zu Hause verwöhnt mich meine Freundin.»

Dann verabschiedet sich der Hüne. Er steigt in seinen Renault. Zwei Minuten später steht er vor seiner Haustür. Warum er nicht zu Fuss geht? «Der Weg ist steil und nach diesem Menü fahre ich lieber mit dem Auto.» Schritte hat er heute schon genug gesammelt.

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