Altmeister schwärmen von Königs-Kandidat
«Reichmuth schwingt noch explosiver als Giger!»

Nach dem überzeugenden Comeback-Sieg am Aargauer Kantonalen drängt sich vor allem eine Frage auf: Wann greift Pirmin Reichmuth mit Samuel Giger zusammen?
Publiziert: 16.07.2022 um 00:22 Uhr
Marcel W. Perren

Trotz der Gala-Vorstellung am Aargauer Kantonalen beinhaltet die erste Reaktion von Pirmin Reichmuths Trainer Tommy Herzog am Sonntagabend auch eine Portion Skepsis. «Ich kann nur hoffen, dass es Pirmins Knie auch am Morgen nach diesem Belastungstest noch gut geht!»

In der Zwischenzeit haben sich Herzogs Sorgenfalten stark zurückgebildet, Pirmins Knie hat nach dem ersten Wettkampf seit drei Jahren keine negative Reaktion gezeigt. Nach vier Kreuzbandrissen in acht Jahren scheint die Leidenszeit des 27-jährigen Zugers vorbei.

Spitzenpaarungen Bernisch-Kantonales

Kilian Wenger – Patrick Räbmatter
Fabian Staudenmann – Samir Leuppi
Florian Gnägi – Roger Rychen
Matthias Aeschbacher – Romain Collaud
Adrian Walther – Adrian Odermatt
Hanspeter Luginbühl – Erich Fankhauser
Bernhard Kämpf – Mickaël Matthey
Remo Käser – Josias Wittwer
Simon Anderegg – Severin Schwander
Curdin Orlik – Ueli Rohrer

Kilian Wenger – Patrick Räbmatter
Fabian Staudenmann – Samir Leuppi
Florian Gnägi – Roger Rychen
Matthias Aeschbacher – Romain Collaud
Adrian Walther – Adrian Odermatt
Hanspeter Luginbühl – Erich Fankhauser
Bernhard Kämpf – Mickaël Matthey
Remo Käser – Josias Wittwer
Simon Anderegg – Severin Schwander
Curdin Orlik – Ueli Rohrer

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Die Euphorie in der komplett schwingverrückten Innerschweiz ist entsprechend gross. «Was Reichmuth bei seinem Comeback gezeigt hat, ist grandios», frohlockt der Schwyzer Adi Laimbacher, der bis zu seinem Rücktritt 2015 105 Kränze gewonnen hat. «Pirmin ist ein absolutes Jahrzehnt-Talent. Seine technische Vielseitigkeit gepaart mit seinem gigantischen Körper ist einzigartig. Er schwingt noch explosiver als Samuel Giger.»

Pirmin Reichmuth erinnerte bei seinem Comeback vor allem im Duell mit Nick Alpiger stark an die glorreichen Zeiten von Matthias Sempach.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Giganten-Treffen auf dem Brünig

Schwer beeindruckt von Reichmuth ist auch Berns einstiger Überschwinger Matthias Sempach (36). Der Schwingerkönig von 2013 hat besonders grosse Augen gemacht, als Pirmin im vierten Gang den stärksten Nordwestschweizer Nick Alpiger mit dem spektakulären Sempach-Spezial platt machte. «Seit meinem Rücktritt habe ich bis am Sonntag keinen Spitzenschwinger mehr gesehen, der diesen Schwung ausgepackt hat. Aber nun hat Pirmin praktisch eins zu eins so gezogen, wie ich das früher getan habe. Das liegt auch daran, dass wir uns von der körperlichen Konstitution sehr ähnlich sind.»

Dennoch betont König Sempach mit Nachdruck, dass sich «Prinz Pirmin» im Hinblick auf das ESAF nicht zu sehr auf die grandiose Leistung im Aargau verlassen sollte: «Ich finde es ganz wichtig, dass Pirmin bis Pratteln noch ein paar Wettkämpfe absolviert, weil die Qualität und Intensität im Training nicht gleich hoch sind.»

Geplant ist, dass Reichmuth am letzten Juli-Sonntag beim Berg-Klassiker auf dem Brünig startet. Dort wird auch Samuel Giger (24) in den Ring steigen. Das Duell zwischen dem grossen Saison-Dominator aus dem Thurgau und dem Innerschweizer Sensations-Comebacker hat es an einem Kranzfest noch gar nie gegeben.

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