Ticket-Frust in der Schwinger-Szene! Bereits Monate vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) vom 26. bis 28. August erhitzt das Saison-Highlight die Fan-Gemüter.
Mit 50'900 Zuschauern wird die Arena in Pratteln voll sein. Die Tickets sind heiss begehrt, ausserhalb des Schwing-Kosmos jedoch nur schwer zu ergattern. 4500 Karten kamen am Mittwoch in den öffentlichen Verkauf. Innert einer Stunde waren alle weg.
Unzählige Schwing-Fans gingen leer aus. Vor lauter Verzweiflung versuchten sie ihr Glück auf den Internet-Plattformen der Auktionshäuser Ricardo oder Viagogo. Doch was sie dort zu Gesicht bekamen, sorgte für Entsetzen. Vier Wochenend-Tickets werden für 4899 Franken angeboten! Zum Vergleich: Ein Ticket der höchsten Kategorie mit gedecktem Sitzplatz kostet offiziell 265 Franken.
Tickets könnten Gültigkeit verlieren
Wer vor lauter Schwing-Euphorie den Wucherpreisen nicht widerstehen kann, muss sich auf einiges gefasst machen. «Derartig erworbene Tickets verlieren ihre Gültigkeit. Bei entsprechendem Verdacht bleibt das Recht vorbehalten, die entsprechenden Tickets zu sperren, ohne dass eine Rückerstattung erfolgt», schreiben die ESAF-Organisatoren auf ihrer Website.
Auf der Facebook-Seite des Eidgenössischen Schwingfestes lassen einige Fans ihrer Wut freien Lauf. Eine Userin bezeichnet das Vorgehen der Karten-Weiterverkäufer als «totale Schweinerei». Andere fordern Konsequenzen: «Ich hoffe, es wird etwas gegen diese Leute unternommen.» Rolf Gasser, Leiter der Geschäftsstelle des Eidgenössischen Schwingverbands, versicherte gegenüber Blick: «Nach Möglichkeit versuchen wir, die Menschen zu identifizieren und sie zur Rechenschaft zu ziehen.»
Und wo landen die restlichen 46'400 Eintritte? Gasser erklärt das Ticket-System: «31'000 Karten erhält der Verband, Klubs, Funktionäre, Ehrenmitglieder und Schwingerkönige. 8000 Tickets gehen an die Sponsoren. Weitere ca. 8000 Karten kommen der öffentlichen Hand (Kanton, Gemeinden), Dienstleister (Armee und Zivilschutz) und dem Organisationskomitee zugute.» (nab)
