«Das wurmt mich sehr»
Kramer auf der Rigi zum Zuschauen verdammt

Im kleinsten Teilverband zählt er zu den grössten Hoffnungsträgern. Der Südwestschweizer Lario Kramer hat grosses Potenzial – doch bis zur Spitze fehlt nach wie vor das gewisse Etwas.
Publiziert: 08.07.2023 um 01:12 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2023 um 09:40 Uhr

Ein Jahr ist es her, seit sich der Südwestschweizer Lario Kramer (wird am Sonntag 25) und der Innerschweizer Joel Wicki (26) im Schlussgang hoch oben auf der Rigi, der «Königin der Berge», gegenüberstanden. Der Gast verlangte dem König damals alles ab, brachte ihn mehrmals arg in Bedrängnis. Und lag nach fünf Minuten doch mit dem Rücken im Sägemehl. Ein Gefühl, das der Fribourger nur zu gut kennt.

Diese Top-Schwinger werden von Verletzungen ausgebremst

Nicht nur Lario Kramer ist an diesem Schwing-Wochenende zum Zuschauen verdammt. Die Liste der momentan verletzten Eidgenossen ist lange. Am heftigsten erschwischt hat es in diesem Jahr wohl den Nordwestschweizer Adrian Odermatt (22). Der Drittplatzierte des letztjährigen Eidgenössischen riss sich am Oberaargauischen den Brustmuskel. Die Verletzung bedeutete das Saisonende für den Shootingstar. Auch der Nordostschweizer Samir Leuppi (30) hat in dieser Saison noch kaum Wettkampfluft geschnuppert. Er kuriert seit Wochen eine Rückenverletzung aus.

Bei den Innerschweizern ist Marcel Bieri (28) der prominenteste Abwesende. Vor einem Monat zog er sich einen Bänderriss im Fuss zu. Die Verletzung zwingt ihn zu einer langen Pause.

Im Berner Lager fehlen Remo Käser (26) und Michael Wiget (24). Käser kuriert eine langwierige Nackenverletzung aus, die in schon in der Vergangenheit immer wieder ausgebremst hat. Auch sein Verbandskollege Michael Wiget muss Geduld haben. Am ESAF letzten Sommer brach sich der Mittelländer im ersten Gang drei Rippen – und holt sich trotzdem unter Schmerzen den eidgenössichen Kranz. Dafür zahlt er einen hohen Preis: Die Rippenverletzung ist noch immer nicht auskuriert.

Nicht nur Lario Kramer ist an diesem Schwing-Wochenende zum Zuschauen verdammt. Die Liste der momentan verletzten Eidgenossen ist lange. Am heftigsten erschwischt hat es in diesem Jahr wohl den Nordwestschweizer Adrian Odermatt (22). Der Drittplatzierte des letztjährigen Eidgenössischen riss sich am Oberaargauischen den Brustmuskel. Die Verletzung bedeutete das Saisonende für den Shootingstar. Auch der Nordostschweizer Samir Leuppi (30) hat in dieser Saison noch kaum Wettkampfluft geschnuppert. Er kuriert seit Wochen eine Rückenverletzung aus.

Bei den Innerschweizern ist Marcel Bieri (28) der prominenteste Abwesende. Vor einem Monat zog er sich einen Bänderriss im Fuss zu. Die Verletzung zwingt ihn zu einer langen Pause.

Im Berner Lager fehlen Remo Käser (26) und Michael Wiget (24). Käser kuriert eine langwierige Nackenverletzung aus, die in schon in der Vergangenheit immer wieder ausgebremst hat. Auch sein Verbandskollege Michael Wiget muss Geduld haben. Am ESAF letzten Sommer brach sich der Mittelländer im ersten Gang drei Rippen – und holt sich trotzdem unter Schmerzen den eidgenössichen Kranz. Dafür zahlt er einen hohen Preis: Die Rippenverletzung ist noch immer nicht auskuriert.

15 Mal stand Kramer bereits an einem Kranzfest im Schlussgang. Als Sieger verliess er den Platz aber nur fünf Mal. Viel zur absoluten Spitze fehlt nicht. Es sind die letzten paar Prozent, der Feinschliff, die der Galmizer (Murten) in diesen Momenten vermissen lässt. Woran das liegt, sei aber schwer zu erklären. Klar ist: Der gelernte Gemüsegärtner ist nicht der geborene Taktiker. «Ich bin einfach keiner, der auf Sicherheit schwingt», sagt Kramer zu seiner nicht ganz so glanzvollen Bilanz. «Ich gehe viel Risiko ein. Häufig zahlt sich das aus, aber manchmal lande ich halt auch auf dem Rücken.»

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Am Geburtstag zur Pause gezwungen

Liegt es also am Mentalen? Kramer verneint. «Ich bin ein Wettkampftyp, wenn es ernst gilt, schwinge ich häufig besser als im Training.» Dass er schon so viele Erfolge um Haaresbreite verpasst hat, ärgert ihn natürlich. Aber den Kopf in den Sand zu stecken, ist nicht seine Art. Viel eher schaut er optimistisch in die Zukunft. «Ich war noch nie einer, der von Jahr zu Jahr riesige Sprünge gemacht hat. Ich gebe mir Zeit, bleibe geduldig und sammle Erfahrung. Solange ich mich verbessere, bin ich zufrieden.» Bei Kramer geht es in kleinen Schritten voran.

Vor einem Jahr lieferten sich Lario Kramer (links) und Joel Wicki einen harten Kampf im Rigi-Schlussgang.
Foto: keystone-sda.ch
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Das anstehende Wochenende wird für den Südwestschweizer speziell. Am Sonntag feiert er seinen 25. Geburtstag. Den hätte er eigentlich auf der Rigi, nach getaner Arbeit auf dem Schwingplatz, feiern wollen. Im besten Falle mit einer gelungenen Revanche im Schlussgang und dem zweiten Bergfestsieg der Karriere. Daraus wird nun nichts. Am Nordostschweizerischen Ende Juni verletzte er sich an der Schulter. «Ich schwinge fürs Leben gerne, aber jetzt muss ich mich kurz stillhalten, um die Unspunnen-Teilnahme nicht zu gefährden. Dass ich nicht am Rigi-Schwinget teilnehmen kann, wurmt mich schon sehr.» Für den Fribourger bedeutet das in nächster Zeit noch etwas kleinere Schritte und noch etwas mehr Geduld.

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