Doping-Fall Grab verärgert Schwingerfamilie
«Es kann nicht sein, dass das Urteil totgeschwiegen wird!»

Kurz vor dem Brünig-Schwinget stellt sich vor allem eine Frage: Was läuft eigentlich im Dopingfall von Rekord-Sieger Martin Grab? BLICK klärt auf.
Publiziert: 26.07.2019 um 18:21 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2020 um 08:48 Uhr
Marcel W. Perren

Kein anderer hat den Berg-Klassiker auf dem Brünig stärker geprägt als Martin Grab (39). Zwölf Kränze und fünf Festsiege hat der Schwyzer mit dem grünen Hemd auf Passhöhe erkämpft – damit ziert «Märtel» gemeinsam mit Eugen «Geni» Hasler und den im letzten Sommer verstorbenen Rudolf «Rüedu» Hunsperger die Spitze in der ewigen Brünig-Rangliste.

Aber seit rund einem Jahr gibts einen dunklen Fleck in Grabs Helden-Saga. Bei einer Doping-Kontrolle wird der fünffache Familienvater positiv auf die verbotene Substanz Tamoxifen getestet. Die B-Probe bestätigt ein paar Wochen später diesen Befund. Tamoxifen wird in der Medizin als Mittel gegen Brustkrebs eingesetzt. Seit über 10 Jahren steht die Substanz auf der Dopingliste, weil sie Sportlern dabei hilft, bei Dopingkontrollen andere verbotene Substanzen zu verdecken.

Schwingerfamilie ist verärgert

Ein abschliessendes Urteil hat der Eidgenössische Schwingerverband bis heute nicht ausgesprochen, was viele Mitglieder der Schwingerfamilie verärgert. Das ESV-Ehrenmitglied Leo Kiser aus Alpnach meldet sich stellvertretend für viele Kollegen bei BLICK: «Es kann nicht sein, dass diese leidige Geschichte vom ESV so lange totgeschwiegen wird. Wir wollen jetzt endlich wissen, was Sache ist!»

Vor einem Jahr wird bei Schwinger Martin Grab die verbotene Substanz Tamoxifen festgestellt.
Foto: Blicksport
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Seit ein paar Wochen geistert das Gerücht durch die Sägemehlschweiz, dass Swiss Olympic Grab längst zu einer rückwirkenden Sperre von zwei Jahren verurteilt habe. Doch davon will ESV-Obmann Paul Vogel nichts wissen: «Mir liegt im Fall Grab kein Urteil vor und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir diesen Fall vor dem Eidgenössischen in Zug abschliessen können.»

Kommt Grab auf den Brünig?

Vogel legt nach: «Anti Doping Schweiz hat diesen Fall im letzten Herbst an Swiss Olympic weitergegeben, und hier läuft das Verfahren meines Wissens weiterhin. Es hat kürzlich eine weitere Anhörung stattgefunden, bei der unser Anti-Doping Vertreter dabei war. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»

Und was sagt der Angeklagte in dieser Situation? BLICK wollte Martin Grab am Freitag telefonisch kontaktieren. Grab konterte per Whats App: «Eventuell sehen wir uns auf dem Brünig.» Wir würden uns sehr über diese Begegnung freuen, schliesslich hätten wir ja noch ein paar Fragen...

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Sven Thomann

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