Schlegel und Ott trainieren im Königscamp Jungschwinger
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«Das Schönste»:Schlegel und Ott trainieren im Königscamp Jungschwinger

Gezeichnet vom Kampf
Für den Brünig-Kranz musste Ott ganz schön einstecken

Sanft geht es im Schwingen nie zu und her. Trotzdem sind die Bösen selten derartig vom Kampf gezeichnet wie Damian Ott nach dem Brünigschwinget.
Publiziert: 02.08.2023 um 19:19 Uhr
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Nina KöpferRedaktorin Sport

Montagmittag, 1230 Meter über Meer im Toggenburgischen Wildhaus SG. Die Rasenfläche vor dem Berggasthof Oberdorf hat sich in einen grossen Schwingplatz verwandelt. Darauf tummeln sich 40 Buben in hellblauen T-Shirts und Schwingerhosen. Gebannt lauschen sie den Anweisungen ihrer beiden Trainer – der Nordostschweizer Eidgenossen Damian Ott (23) und Werner Schlegel (20). Im sogenannten Königscamp können die Lausbuben von den ganz Bösen lernen.

Tatsächlich richtig böse sieht an diesem Tag Damian Ott aus. Der Toggenburger ist gezeichnet vom Brünigschwinget. Blaue Flecken und Schürfungen zieren sein Gesicht. Wobei die etwa zehnjährigen Buben davon nicht sonderlich beeindruckt sind. Die Knirpse wissen genau, wie es an einem Schwingfest zu und hergeht. Und als ein Lagerleiter Damian Ott vorstellt und erklärt, dass er am Sonntag den Kranz auf dem Brünig geholt hat, kommentierte einer der Knirpse frech: «Ja, aber nur ganz knapp!», was für allgemeines Grinsen sorgte.

Blaue Flecken? Halb so wild

Dass ein Schwinger mal ein Veilchen von einem Fest davon trägt, ist an sich nichts Besonderes. Aber Ott musste doch arg einstecken. «Das ist vor allem im fünften Gang gegen Jan Wittwer und dann im sechsten gegen Curdin Orlik passiert», erzählt der Toggenburger. Absicht habe da sicher keine dahintergesteckt. Dass es sein Gesicht so erwischt hat, sei einfach Pech. «Und es sieht wirklich viel schlimmer aus, als es ist», beschwichtigt er.

«Das sieht schlimmer aus, als es ist», beschwichtigt Damian Ott.
Foto: Sven Thomann
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Allerdings muss er schmunzelnd zugeben: «Wenn ich hätte wünschen können, wäre ich heute Morgen natürlich schon lieber etwas länger gemütlich im Liegestuhl geblieben, als direkt ins Camp zu fahren. Vor allem, wenn man noch so gezeichnet ist vom Schwingfest.» Aber Ott hat sich verpflichtet, die Kids am Montag zu trainieren. Also versucht er, die Sache so positiv wie möglich anzugehen.

«Eigentlich ist es ganz gut, dass ich hier etwas zur Bewegung gezwungen werde. Auch wenn es nur ein bisschen ist.» Aber schon ein kurzes Aufwärmen und Dehnen mit den Kids helfe dem doch etwas mitgenommenen Körper, sich schneller zu regenerieren. Im Prinzip ist das Königscamp also das perfekte Cool-Down-Programm nach einem Brünigschwinget.

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