Jetzt hat sogar sein Angstgegner grossen Respekt
Die Auferstehung von König Kilian

Kilian Wenger ist so stark wie nie mehr seit dem Königstitel vor sieben Jahren. Vor allem mental.
Publiziert: 21.07.2017 um 23:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:35 Uhr
Publikumsliebling: Kommt es heute auf dem Weissenstein zum Giganten-Duell Wenger gegen Stucki?
Foto: EQ Images
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Marcel W. Perren

Mit keinem anderen Schwinger hat Kilian Wenger in der Vergangenheit derart schlechte Erfahrungen gemacht wie mit Stefan Burkhalter. Dreimal ist der Schwingerkönig von 2010 bis jetzt gegen den 43-jährigen Oldtimer aus dem Kanton Thurgau angetreten, dreimal hat Wenger verloren. Zuletzt am Schwarzsee-Schwinget vor einem Jahr.

Burkhalter lässt aber durchblicken, wie froh er darüber ist, dass ihm Wenger in der laufenden Saison noch nicht im Sägemehlring begegnet ist: «Im Juni bin ich als Zuschauer ans Berner Oberländische in Grindelwald gereist.

Was Wenger dort gezeigt hat, hat mir extrem imponiert. Ich habe Kilian seit seinem Sieg vor sieben Jahren am Eidgenössischen in Frauenfeld nie mehr in einer so starken Verfassung gesehen wie an diesem Tag in Grindelwald.»

Die Statistik untermauert Burkhalters Eindrücke. Wenger bestritt in diesem Jahr sechs Kranzfeste und qualifizierte sich viermal für den Schlussgang. Zweimal gewann er. Nach dem Triumph am Berner Oberländischen konterte er vor zwei Wochen im «Final» des Berner Kantonalen den übermächtig anmutenden Christian Stucki aus.

Wenger wirkt vor allem im Kopf stärker als in den Jahren nach seiner überraschenden Krönung in Frauenfeld. «Es hat in der Vergangenheit viele Wettkämpfe gegeben, in denen ich wie blockiert war, weil ich bei jedem Zug die riesige Er­wartungshaltung der Leute gespürt habe. Aber jetzt habe ich ein Alter erreicht, in dem ich ­besser mit diesem Druck umgehen kann. Und ich schwinge jetzt in erster Linie für mich selber», sagt der 27-jährige Publikumsliebling.

Heute könnte es auf dem Weissenstein oberhalb Solothurn zur Neuauflage des Duells Wenger gegen Stucki kommen. Im Anschwingen treffen die beiden Berner ­Giganten aber zuerst auf die gastgebenden Nordwestschweizer: Stucki fordert Bruno Gisler, Wenger wird mit Christoph Bieri zusammengreifen.

King Kilian ist gewarnt: Gegen diesen Aargauer hat er 2014 auf dem Weissenstein verloren.

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