Muss Politik einspringen?
ESAF-Sponsoren wollen nicht für Finanzloch aufkommen

Um die Schulden von mehreren Millionen zu decken, hofften die Organisatoren des eidgenössischen Schwingfests auf die Hilfe ihrer Sponsoren. Doch diese stellen sich quer.
Publiziert: 14.01.2023 um 14:10 Uhr

Rund drei Monate nach dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Pratteln kam der Schock: In der Kasse der Organisatoren klafft ein zwei bis vier Millionen Franken grosses Loch. Das Budget von 42 Millionen wurde gesprengt. Ok-Präsident Thomas Weber sagte damals, dass man mit allen Partnern das Gespräch suche, um eine Lösung zu finden. Diese scheinen jedoch kein Interesse daran zu haben, für die Schulden aufzukommen.

Wie eine Umfrage von «SRF» zeigt, stellen sich drei der sechs Königspartner quer. Darunter die Bierbrauerei Feldschlösschen. «Es ist nicht unsere Aufgabe, zum Defizitgarant von Events zu werden. Das können wir ganz generell nicht leisten», sagt Sprecherin Gaby Gerber. Weiter haben auch die Migros und die Swisscom den ESAF-Organisatoren eine Absage erteilt. Die weiteren Partner haben noch nicht entschieden, ob sie dem Schwingfest unter die Arme greifen möchten.

Kanton könnte aushelfen

Trotz der Absage von mehreren Sponsoren bleibt Weber zuversichtlich. «Das Ziel des OK-Präsidialausschusses ist nach wie vor, im März 2023 eine ausgeglichene Schlussabrechnung zu präsentieren. Zu diesem Zweck führen wir gegenwärtig zahlreiche Gespräche, die noch einige Wochen andauern werden. Wir sehen vor, anschliessend wieder zu informieren», erklärt der Ok-Präsident.

Die ESAF-Organisatoren kämpfen weiter gegen das Millionen-Loch in der Kasse.
Foto: Keystone
1/6

Als Alternative wird derzeit auch ein politischer Ausweg geprüft. Sollten weitere Sponsoren abspringen, könnte der Kanton Basel-Landschaft als helfende Hand einspringen. Der Regierungsrat prüfe derzeit dieses Geschäft. Klar ist: Die ESAF-Organisatoren müssen zeitnah eine Lösung präsentieren, ansonsten könnte der Bankrott drohen. (mab)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?