Staudenmann lässt Walther im Schlussgang keine Chance
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Festsieger beim Rigi-Debüt:Staudenmann lässt Walther im Schlussgang keine Chance

Südwestschweizer und Rigi-Schwinget
Schlegel und Staudenmann triumphieren

Die Rigi ist in Berner Hand. Sie stellen nicht nur das Schlussgang-Duo, sondern belegen auch die ersten drei Plätze. Nicht nur bei diesem Fest gibts einen Gästesieg, sondern auch am Südwestschweizer.
Publiziert: 14.07.2024 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2024 um 07:56 Uhr
Fabian Staudenmann jubelt auf der Rigi.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Schlussgänge

Am Oberländischen und am Seeländischen standen sich Adrian Walther und Fabian Staudenmann schon im Schlussgang gegenüber. Am Oberländischen gewann Staudenmann, am Seeländischen stellten sie und teilten den Festsieg. Nun kommts auf der Rigi zum dritten Mal zu diesem Schlussgang-Duell. Und zum zweiten Mal hat Walther das Nachsehen. Nach nicht einmal einer Minute liegt er auf dem Rücken und Staudenmann feiert den Festsieg.

Benjamin Gapany hat in diesem Jahr schon einmal gegen Werner Schlegel gewonnen – im 1. Gang des St. Galler Kantonalen. Nun will der Nordostschweizer die Revanche. Entsprechend vehement geht er in den maximal zwölfminütigen Schlussgang des Südwestschweizer. Und lanciert den entscheidenden Angriff nach etwas mehr als einer Minute. Er revanchiert sich für die Niederlage und feiert den vierten Sieg in dieser Saison.

Die Siegerstimmen (gegenüber SRF)

Staudenmann: «Es hat gepasst, ich habe mich wohlgefühlt. Nach dem ersten Zug hab ich schon gemerkt, dass die Pumpe kommt. Da wusste ich, zwölf Minuten schaffe ich nicht. Darum habe ich am Anfang sofort versucht, anzugreifen. Umso schöner, hats geklappt.»

Schlegel: «Wenn sich die Chance bietet, will ich es immer ausnutzen. Ich habe gemerkt, dass er am Platzrand aussen etwas anders steht und die Spannung schon etwas gehen lassen hat. Das habe ich ausgenutzt und etwas glücklich gewonnen. Es ging recht locker, konnte mit Freude angreifen und habe mir keinen Druck gemacht. Wenn ich nicht gewinne, dann ist es so. Jetzt habe ich eine etwas längere Pause, das nächste grosse Fest ist die Schwägalp (18. August, Anm.d.Red.). Je nachdem mache ich aber noch ein, zwei kleinere Feste. Mal schauen.»

Die Schlussranglisten

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Die Abwesenden

Der amtierende Schwingerkönig erweist der Königin der Berge nicht die Ehre. Joel Wicki nimmt in diesem Jahr nicht am Rigi-Schwinget teil. Auch in der Saisonplanung von Pirmin Reichmuth hat er keinen Platz gefunden. Neben den beiden fehlt mit Marcel Bieri ein weiteres Innerschweizer Aushängeschild. Er musste wegen einer Verletzung am Bein Forfait geben. Auch ein Nordwestschweizer Gast ist nicht auf der Rigi. Patrick Räbmatter zwingt eine Grippe zur kurzfristigen Absage.

Die komplette Sammlung

Bisher hat Fabian Staudenmann der Kranz von der Rigi gefehlt. Der Grund ist simpel: An diesem Bergfest hat er schlichtweg noch nie teilgenommen. Diese Lücke füllt er nun direkt bei seiner Premiere. Und das mit dem Festsieg. Damit hat er nun von jedem Bergfest einen Kranz zu Hause. 

Das Warten auf den Heimsieg

Es will einfach nicht klappen mit dem Heimsieg für die Südwestschweizer. Werner Schlegel ist zu stark, er gewinnt alle Gänge – unter anderem auch den Schlussgang gegen Benjamin Gapany. Damit müssen die Südwestschweizer mit Platz 2 vorliebnehmen. Lario Kramer liegt anderthalb Punkte hinter dem Sieger. Und das Warten auf den Heimsieg – den letzten feierte Stefan Zbinden 2008 – geht mindestens ein Jahr weiter.

Der verpasste Bergkranz

Philipp Roth schwingt im 6. Gang gegen Matthias Aeschbacher um den ersten Bergkranz seiner Karriere. Ein Gestellter würde ihm reichen, doch dazu kommt es nicht. Er wird von Aeschbacher aufs Kreuz gelegt und verpasst damit Eichenlaub. Der zweifache Eidgenosse (2016 und 2022) hat damit weiterhin 20 Kränze zu Hause – aber keiner von einem Bergfest.

Der Saison-Dominator

Als vierfacher Kranzfestsieger ist Werner Schlegel in die Saison gestartet. Mit dem Triumph am Südwestschweizer hat er seine Ausbeute nun verdoppelt. Davor triumphierte er bereits am Thurgauer Kantonalen, Schwarzsee und Nordostschweizer. Nach seinem vierten Saisonsieg ist Schlegel der erfolgreichste Schwinger in diesem Jahr. Kein anderer hat so viele Kranzfeste gewonnen. König Joel Wicki steht bei drei (Zuger, Ob- und Nidwaldner, Luzerner), ebenso Joel Strebel (Solothurner, Baselstädtisches, Aargauer), dessen Saison mit einem Kreuzbandriss allerdings vorzeitig endete und Fabian Staudenmann, der nach dem Mittelländischen und dem Oberländischen auch den Rigi-Schwinget gewinnt.

Der schnellste Sieg

Fabian Staudenmann geht als Favorit auf der Rigi an den Start, am Südwestschweizer gehört diese Rolle Werner Schlegel. Die beiden liefern sich aus der Ferne ein besonderes Duell. Das um den schnellsten Sieg des Tages. Staudenmann legt im 1. Gang vor – er bezwingt Sven Schurtenberger in rund 15 Sekunden. Schlegel unterbietet diese Marke wenig später deutlich. Im 2. Gang braucht er gegen Ivan Mollet nur drei Sekunden für den Sieg. Und im 5. Gang braucht er gegen Dorian Kramer auch nur rund fünf Sekunden fürs Resultat.

Staudenmann bodigt Schurtenberger nach wenigen Sekunden
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Blitzsieg im 1. Rigi-Gang:Staudenmann bodigt Schurtenberger nach wenigen Sekunden

Die schmerzhafte Niederlage

Das Duell Mauro Lopes Semedo gegen Luc Varone dauert nicht lange – und endet für Varone gleich doppelt schmerzhaft. Er kassiert am Südwestschweizer nicht nur die zweite Niederlage im 3. Gang, sondern tut sich dabei auch noch weh. Beim entscheidenden Angriff verdreht er sich das Knie, kann das Sägemehl nur gestützt vom Gegner verlassen. Varone ist nicht der einzige, der eine schmerzhafte Erfahrung macht. Am gleichen Fest kassiert Lukas Renfer im 3. Gang von Martin Roth eine Kopfnuss – mitten auf die Nase. Er braucht einen Moment zum Durchatmen und kehrt dann für die letzte Minute ins Sägemehl zurück. Der Gang endet gestellt. Und auf der Rigi verletzt sich Andreas Döbeli an der Schulter, er muss nach dem Anschwingen abbrechen.

Die Bedingungen

Zuletzt mussten die Schwinger wettertechnisch untendurch. Regen und kühle Temperaturen dominierten, dazu war der Weg zum Sägemehlring oft matschig. Nicht so an diesem Sonntag. Das Wetter auf der Rigi ist wahrlich königlich. Auch beim Südwestschweizer ist es sonnig und sommerlich warm.

So gehts weiter

Nach dem Bergklassiker ist vor dem Bergklassiker. Am nächsten Samstag steigt mit dem Weissenstein der nächste. Einen Tag später findet mit dem Walliser zudem das nächste Kantonale statt.

Die Feste zum Nachlesen im Ticker

14.07.2024, 17:21 Uhr

Rigi: Staudenmann setzt sich durch

Der Berner Schlussgang verkommt zu einer schnellen Sache. Nach nicht einmal einer Minute lanciert Fabian Staudenmann den entscheidenden Angriff und bodigt Adrian Walther.

14.07.2024, 17:07 Uhr

Südwestschweizer: Schlegel triumphiert

In diesem Jahr hat Werner Schlegel schon einmal gegen Benjamin Gapany verloren (am St. Galler Kantonalen). Nun will er die Revanche. Und diese Entschlossenheit sieht man ab dem ersten Zusammengreifen. Nach gut 70 Sekunden ists passiert. Schlegel bodigt Gapany – wenn auch etwas weit aussen am Platzrand. Aber er bekommt das Resultat und gewinnt damit auch seinen 6. Gang. Als Festsieger stand er schon vorab fest.

Schlegel (oben) bodigt auch Gapany.
Foto: Screenshot
14.07.2024, 16:01 Uhr

Südwestschweizer: Schlegel kennt seinen letzten Gegner

Die Einteilung hat entschieden. Das letzte Duell des Tages lautet Werner Schlegel gegen Benjamin Gapany. Er bekommt damit die Chance auf den Heimsieg. Schlegel steht derweil schon vorab als Festsieger fest – unabhängig vom Ausgang des Schlussgangs.

Die Einteilung lässt Lario Kramer und Martin Roth, die ebenfalls für den Schlussgang infrage gekommen sind, aufeinander los. Heisst: Die beiden haben die Chance, sich den Co-Sieg zu schnappen.

14.07.2024, 15:47 Uhr

Rigi: Berner Duell im Schlussgang

5. Gang – Fabio Hiltbrunner jubelt. Er legt Marco Reichmuth platt auf den Rücken. Damit schwingt der Berner im 6. Gang um den Kranz. Gleiches gilt für seinen Verbandskollegen Kilian Wenger, der platt gegen Lars Voggensperger gewinnt. Auch Sven Schurtenberger (gegen Patrick Schenk) und Matthias Aeschbacher (gegen Sinisha Lüscher) holen sich die Maximalnote ab. 

Adrian Walther setzt sich gegen Matthieu Burger durch und Michael Ledermann bezwingt Bernhard Kämpf. Lukas Bissig lässt das Innerschweizer Publikum jubeln. Er legt Severin Schwander platt aufs Kreuz. Fabian Staudenmann hat es in den eigenen Händen, das Ticket für den Schlussgang zu lösen. Dafür braucht er gegen Roland Reichmuth einen Sieg. Und den holt er sich mühelos – mit einem Plattwurf. Damit ist klar: Es kommt auf der Rigi zum Berner Duell im Schlussgang. Walther und Staudenmann greifen zusammen. Letzterer geht mit einem Viertelpunkt Vorsprung ins Sägemehl. Wenn die beiden stellen, könnte Lukas Bissig oder Michael Ledermann als lachender Dritter triumphieren. Die beiden greifen im 6. Gang zusammen.

Staudenmann (oben) lässt sich gegen Reichmuth den Schlussgang nicht mehr nehmen.
Foto: Screenshot
14.07.2024, 15:14 Uhr

Südwestschweizer: Schlegel im Schlussgang

5. Gang – Dominik Gasser gibt sich gegen Victor Cardinaux keine Blösse und lässt sich die Maximalnote notieren. Auch Lario Kramer (gegen Silvan Zbinden) und Benjamin Gapany (gegen Antoine Ducry) holen sich die Zehn. Lukas Renfer setzt sich gegen Mickaël Matthey durch, verpasst jedoch den Plattwurf. Martin Roth gelingt dieser hingegen gegen Laurent Tornare problemlos. 

Und Werner Schlegel? Er löst mit einem weiteren schnellen Sieg gegen Dorian Kramer das Ticket für den Schlussgang. Als Gegner kommt ein Trio infrage: Benjamin Gapany, Lario Kramer oder Martin Roth. Sie haben 1,25 Punkte Rückstand. Heisst: Schlegel reicht ein Gestellter für den Sieg.

Schlegel (oben) gewinnt auch seinen 5. Gang.
Foto: Screenshot
14.07.2024, 14:47 Uhr

Spitzenpaarungen 5. Gang

Rigi
Curdin Orlik – Christoph Waser
Patrick Gobeli – Tim Roth
Lars Voggensperger – Kilian Wenger
Patrick Schenk – Sven Schurtenberger
Matthieu Burger – Adrian Walther
Bernhard Kämpf – Michael Ledermann
Lukas Bissig – Severin Schwander
Roland Reichmuth – Fabian Staudenmann

Südwestschweizer
Victor Cardinaux – Dominik Gasser
Mickaël Matthey – Lukas Renfer
Lario Kramer – Silvan Zbinden
Antoine Ducry – Benjamin Gapany
Martin Roth – Laurent Tornare
Dorian Kramer – Werner Schlegel

14.07.2024, 14:39 Uhr

Die Zwischenranglisten

Fabian Staudenmann ist auf der Rigi in der Poleposition im Kampf um den Schlussgang. Einen Viertelpunkt hinter ihm lauern gleich vier Berner Verbandskollegen.

Am Südwestschweizer gibts weiter kein Vorbeikommen an Werner Schlegel. Er gewinnt auch seinen 4. Gang und liegt einen Punkt vor der Konkurrenz. Aufs zweite Schlussgang-Ticket lauern eine Reihe Südwestschweizer – etwa Dorian Kramer, Lario Kramer oder Benjamin Gapany.

14.07.2024, 14:23 Uhr

Südwestschweizer: Schlegel mit Kraftakt

4. Gang – Zwischen Steven Moser und Dominik Gasser gibts keinen Sieger. Anschliessend ist der Führende an der Reihe. Und Werner Schlegel wird ein erstes Mal so richtig gefordert. Von einem schnellen Sieg ist er gegen Michael Gwerder weit entfernt. Zwar ist bereits sein erster Angriff gefährlich, doch Gwerder entwischt. Erst als die Hälfte der Gangdauer abgelaufen ist, gelingt Schlegel der entscheidende Angriff. Mit einem Plattwurf legt er Gwerder aufs Kreuz.

Vierter Sieg für Schlegel (oben).
Foto: Screenshot
14.07.2024, 14:13 Uhr

Rigi: Staudenmann übernimmt Spitze

4. Gang – Severin Schwander legt Marius Frank platt auf den Rücken. Anschliessend gibts im Berner Duell zwischen Christian Gerber und Philipp Roth keinen Sieger. Fabio Hiltbrunner verlangt Fabian Staudenmann alles ab. Und muss sich am Ende doch das Sägemehl vom Rücken putzen lassen. Auch für Staudenmann gibts die Maximalnote.

Matthieu Burger kehrt explosiv aus der Mittagspause zurück. Innert kürzester Zeit bezwingt er Lukas Döbeli. Bernhard Kämpf bringt seinen punktgleichen Co-Leader Adrian Walther zweimal nah an die Niederlage. Aber er kann sich in extremis befreien. Die Konsequenz: ein Gestellter. Und die beiden müssen Platz 1 abtreten. Diesen übernimmt ihr Berner Kollege Staudenmann. Er hat es nun in den eigenen Händen, das Schlussgang-Ticket zu lösen.

Kämpf (oben) schafft es nicht, Walther auf den Rücken zu drehen.
Foto: Screenshot
14.07.2024, 14:11 Uhr

Südwestschweizer: Van Messel verpasst dritten Sieg

4. Gang – Noe van Messel probiert gegen Romain Collaud alles, um seinen dritten Sieg in Serie zu holen. Das gelingt nicht, die beiden trennen sich mit einem Gestellten. Da er attraktiv ist, gibts für beide Note 9,00. Keine zehn Sekunden braucht Benjamin Gapany für den Plattwurf gegen Fabian Balimann. Andy Murer hingegen hat das Nachsehen gegen Martin Roth. Er muss sich dem Nordostschweizer Gast geschlagen geben.

Collaud (l.) und van Messel stellen.
Foto: Screenshot
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