Schwing-Youngster bleibt makellos
Zuger Van Messel feiert zu Hause Premierensieg

In Zug findet das 103. Zuger Kantonalschwingfest statt. Als Topfavorit steigt Pirmin Reichmuth in die Zwilchhosen. Am Ende aber jubelt einer, der davor noch nie ein Kranzfest gewonnen hat.
Publiziert: 07.05.2023 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2023 um 23:42 Uhr
Noe van Messel kann es nicht fassen.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Schlussgang

Zug gegen Obwalden lautet das letzte Duell des Tages. Mit Noe van Messel (21) und Jonas Burch (23) kämpfen zwei Youngsters um ihren ersten Kranzfestsieg. Am Ende jubelt der Einheimische. Nach rund sechs Minuten legt Van Messel seinen Gegner – wie schon bei ihrem bisher einzigen Aufeinandertreffen am Frühjahrsschwinget in Pfäffikon vor vier Wochen – auf den Rücken. Mit sechs Siegen feiert er bei seinem Heimfest die Siegpremiere. Kein anderer Schwinger weist in Zug diese makellose Bilanz auf.

Für Van Messel ist es ein emotionaler Moment. Kein Wunder, hat der Sensations-Dritte vom Stoos 2019 doch schon einige Verletzungen (ein Kreuzbandriss, zwei Meniskusrisse) hinter sich. Letzten Sommer kam dann auch noch die Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber dazu. Und nun gewinnt er das erst vierte Kantonalfest, an dem er teilnimmt.

Dank Pirmin Reichmuth (27) und Marcel Bieri (28) auf den Rängen 2 und 3 feiern die Zuger einen Dreifach-Sieg.

Die Verletzten

Am letzten Sonntag wurde Michael Gwerder beim Schwyzer Kantonalen hinter Sieger Joel Wicki starker Zweiter. Eine Woche später muss er auf einen Einsatz verzichten. Der Schwyzer hat sich am Samstag im Training eine Muskelverletzung zugezogen.

Mike Müllestein zählte wie Gwerder zu den Mitfavoriten. Beim Anschwingen verliert er aber gegen Ronny Schöpfer und Roland Reichmuth. Und zieht sich dann wegen einer Rippenverletzung vom Fest zurück.

Der Überraschungsmann

Dass der Name Reichmuth vorne in der Rangliste auftaucht, damit haben die Schwing-Fans gerechnet. Allerdings ist es zur Halbzeit nicht Topfavorit Pirmin Reichmuth, der an der Spitze liegt, sondern sein jüngerer Bruder Roland (25). Nach dem Mittagessen läufts dann nicht mehr so rund. Er verliert den 4. und den 5. Gang und fällt aus dem Rennen um den Schlussgang. Er wird am Ende Sechster. Das gleiche Schicksal erleidet Marcel Bieri. Er liegt am Mittag punktgleich mit Reichmuth an der Spitze, startet mit zwei Gestellten in den Nachmittag und fällt so aus der Entscheidung um den Sieg.

Der Papi

Pirmin Reichmuth startet unter neuen Voraussetzungen in die Kranzfestsaison. Der Zuger ist letzte Woche Papi einer Tochter geworden, wie er der «Luzerner Zeitung» verrät. Ob er genug Schlaf bekommt? «Die Nächte sind bislang gut», so Reichmuth. Beflügelt wird er vom Familienglück jedoch nicht. Als Topfavorit angetreten, verpasst er den zweiten Sieg nach 2019 an seinem Heimfest.

Fünf Luzerner

Ein Quintett aus Luzern erreicht in Zug einen Meilenstein. Es gewinnt den ersten Kranz der Karriere. Elias Lüscher, Matthias Elmiger und Ramon Bühler auf dem geteilten 5. Rang, Ivan Achermann als Siebter und Livio Duss als Achter dürfen sich das Eichenlaub aufsetzen lassen.

So gehts weiter

Am nächsten Sonntag gibts eine geballte Ladung Schwingen. Gleich vier Kranzfeste gehen über die Bühne. Das Emmentalische in Bowil, das Luzerner Kantonale in Nottwil, das Waadtländer Kantonale in Genolier und das Zürcher Kantonale in Zürich.

Marcel Bieri, Klassenzimmer oder Schwingarena?
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«Entweder oder» mit Schwinger:Marcel Bieri, Klassenzimmer oder Schwingarena?

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