Daniel Yule gesteht: «Habe den Spass verloren»
3:46
Slalom-Training im Fassatal:Daniel Yule gesteht: «Habe den Spass verloren»

5 Gründe, die dafür sprechen
Die Schweizer Männer erleben den erfolgreichsten Slalom-Winter

Lange mussten wir im Slalom hartes Brot beissen. Doch nun spricht einiges dafür, dass die Schweizer Slalom-Spezialisten einen erfolgreichen Winter feiern werden.
Publiziert: 22.12.2022 um 12:47 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2022 um 13:57 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1182.JPG
Marcel W. PerrenSki-Reporter

Die Bilanz war beschämend für eine grosse Alpin-Nation. Zwischen 1991 und 2018 hat das Schweizer Männer-Team im Weltcup lediglich fünf Weltcup-Siege eingefahren.

Doch dann hat ein Italiener das Schweizer «Zick-Zack-Wunder» eingeleitet. Unter dem aus dem Valle Aosta stammenden Trainer Matteo Joris haben Daniel Yule (29,4) und Ramon Zenhäusern (30,2) zwischen 2018 und 2020 sechs Weltcup-Erfolge eingefahren.

In der Zwischenzeit sind unsere Slalom-Aktien aber wieder stark gesunken. Seit Zenhäuserns Triumph vor zwei Jahren in Alta Badia haben die Swiss-Ski-Männer in dieser Sparte kein Rennen mehr gewonnen. Doch vor dem Slalom in Madonna di Campiglio versprüht Joris viel Zuversicht: «Aufgrund der letzten Trainingseindrücke glaube ich, dass wir jetzt wieder so stark sind wie in der Saison 2019/20!»

Loïc Meillard wirkt im Slalom so stabil wie nie zuvor. In Val-d’Isère wurde er Dritter.
Foto: Sven Thomann
1/8

Tatsächlich sprechen fünf Gründe dafür, dass wir in diesem Winter die grössten Slalom-Erfolge in der Swiss-Ski-Geschichte feiern werden.

1

Daniel Yule

Dass der Walliser mit schottischen Wurzeln seit seiner Gala-Saison 2019/20 (Siege in Madonna, Adelboden und Kitzbühel) nur noch zweimal den Sprung auf das Podest geschafft hat, war vor allem auf Probleme im Material-Bereich zurückzuführen. Diese Defizite scheint der Sohn von britischen Einwanderern zusammen mit seinem Ski-Ausrüster Fischer ausgeräumt zu haben. «Daniel hatte in den letzten beiden Jahren phasenweise die Freude am Skifahren verloren. Aber jetzt hat er wieder richtig Spass. Und wenn Yule Spass hat, ist er für seine Gegner am gefährlichsten», glaubt Joris. Und fügt an: «Daniel tanzt jetzt wieder durch den Stangenwald, wie in seiner besten Zeit.» Beim Slalom-Saisonauftakt in Val-d’Isère ist Yule (Rang 7) lediglich um 27. Hundertstel vorbei getanzt.

2

Loïc Meillard

Im letzten Frühling ist der gebürtige Neuenburger von der Riesen-Trainingsgruppe um Marco Odermatt ins Team von Joris gewechselt. Auf die Ergebnisse im Riesenslalom hat sich dieser Transfer für den 26-Jährigen zwar noch nicht wirklich bezahlt gemacht, aber im Slalom wirkt er so stabil wie nie zuvor. Beim Slalom in Val-d’Isère gelang Meillard – als erstem Schweizer überhaupt – den Sprung aufs Podium (Platz 3).

3

Der wiedererlangte Teamspirit

Luca Aerni verrät, dass der Mannschaftsgedanke in den beiden letzten Wintern zu kurz gekommen sei. «Wir hatten zwar kein zwischenmenschliches Problem, aber ich glaube, dass wir zu vieles individuell lösen wollte.» Der Kombinations-Weltmeister von 2017 ist froh, dass sich das komplett geändert habe: «Wir sind jetzt wieder eine stark zusammengeschweisste Mannschaft, wo jeder den anderen nach vorne pusht.»

4

Die starke zweite Reihe

Neben den momentanen Team-Leadern Yule und Meillard hat zuletzt auch Ramon Zenhäusern sehr starke Leistungen gezeigt. «Im Training war Ramon wieder genauso schnell wie vor zwei Jahren», bestätigt Joris. Ähnliches trifft auf Luca Aerni und Sandro Simonet zu. Der Lausanner Marc Rochat hat letzte Woche mit dem zweiten Rang im Europacup unter Beweis gestellt. Und mit dem Bündner Fadri Janutin (22) und dem Luzerner Joel Lütolf (22) sind zwei Top-Talente zum Team gestossen.

5

Das Camp in Italien

Unweit von Madonna di Campiglio haben die Schweizer in Pozza di Fassa einen Hang entdeckt, auf dem sie zwischen den Rennen auf einer Piste trainieren können, die wie im Weltcup mit Wasser präpariert wird. Joris: «Pozza di Fassa ist für uns ein echter Glücksfall, wir finden hier die optimalen Bedingungen vor. Vergleichbare Verhältnisse findet man um diese Jahreszeit einzig auf der österreichischen Reiteralm vor. »

Ski alpin, Weltcup-Kalender der Männer

23.10.2022: Riesenslalom, Sölden (Ö)

29.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

30.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

13.11.2022: Parallelrennen, Lech (Ö) abgesagt

25.11.2022: Abfahrt, Lake Louise (Ka) auf Samstag, 26. verschoben

26.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

27.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

2.12.2022: Super-G, Beaver Creek (USA)

3.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

4.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

10.12.2022: Riesenslalom, Val d'Isère (Fr)

11.12.2022: Slalom, Val d'Isère (Fr)

16.12.2022: Super-G, Gröden (It)

17.12.2022: Abfahrt, Gröden (It)

18.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

19.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

22.12.2022: Slalom, Madonna di Campiglio (It)

28.12.2022: Abfahrt, Bormio (It)

29.12.2022: Super-G, Bormio (It)

4.1.2023: Slalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

7.1.2023: Riesenslalom, Adelboden (Sz)

8.1.2023: Slalom, Adelboden (Sz)

13.1.2023: Super-G, Wengen (Sz)

14.1.2023: Abfahrt, Wengen (Sz)

15.1.2023: Slalom, Wengen (Sz)

20.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

21.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

22.1.2023: Slalom, Kitzbühel (Ö)

24.1.2023: Slalom, Schladming (Ö)

28.1.2023: Abfahrt, Garmisch-Partenkirchen (De)

29.1.2023: Riesenslalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

4.2.2023: Slalom, Chamonix (Fr)

6.-19.2.2023: WM in Courchevel (Fr)

25.2.2023: Riesenslalom, Palisades Tahoe (USA)

26.2.2023: Slalom, Palisades Tahoe (USA)

3.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

4.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

5.3.2023: Super-G, Aspen (USA)

11.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

12.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

15.-19.3.2023: Weltcupfinale in Soldeu (And)

23.10.2022: Riesenslalom, Sölden (Ö)

29.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

30.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

13.11.2022: Parallelrennen, Lech (Ö) abgesagt

25.11.2022: Abfahrt, Lake Louise (Ka) auf Samstag, 26. verschoben

26.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

27.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

2.12.2022: Super-G, Beaver Creek (USA)

3.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

4.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

10.12.2022: Riesenslalom, Val d'Isère (Fr)

11.12.2022: Slalom, Val d'Isère (Fr)

16.12.2022: Super-G, Gröden (It)

17.12.2022: Abfahrt, Gröden (It)

18.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

19.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

22.12.2022: Slalom, Madonna di Campiglio (It)

28.12.2022: Abfahrt, Bormio (It)

29.12.2022: Super-G, Bormio (It)

4.1.2023: Slalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

7.1.2023: Riesenslalom, Adelboden (Sz)

8.1.2023: Slalom, Adelboden (Sz)

13.1.2023: Super-G, Wengen (Sz)

14.1.2023: Abfahrt, Wengen (Sz)

15.1.2023: Slalom, Wengen (Sz)

20.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

21.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

22.1.2023: Slalom, Kitzbühel (Ö)

24.1.2023: Slalom, Schladming (Ö)

28.1.2023: Abfahrt, Garmisch-Partenkirchen (De)

29.1.2023: Riesenslalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

4.2.2023: Slalom, Chamonix (Fr)

6.-19.2.2023: WM in Courchevel (Fr)

25.2.2023: Riesenslalom, Palisades Tahoe (USA)

26.2.2023: Slalom, Palisades Tahoe (USA)

3.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

4.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

5.3.2023: Super-G, Aspen (USA)

11.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

12.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

15.-19.3.2023: Weltcupfinale in Soldeu (And)

Mehr
Sven Thomann
Alle Infos zur Ski-Saison 2022/23

Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.

Sven Thomann

Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?