Bernhard Russi zum Parallel-Riesen
Jury hätte den Lauf korrigieren müssen

Ski-Experte Bernhard Russi (72) über die Schwächen des Parallel-Riesen. Und darüber, dass alle, die mit ihm zu tun haben, noch etwas dazulernen können.
Publiziert: 16.02.2021 um 21:18 Uhr
Ski-Legende Bernhard Russi spricht über das kritisierte Parallel-Rennen.
Foto: Nathalie Taiana
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Bernhard Russi

Blau ist nach dem Parallelrennen vom Dienstag an der WM in Cortina wohl nicht die meist genannte Lieblingsfarbe. Dieser blaue Lauf war zwar ingenieurmässig gleich ausgeflaggt wie sein Gegenüber in rot.

Da aber auf Schnee gefahren wird, ist die Gefahr gross, dass sich zwei gleiche Läufe verschiedenartig entwickeln. Der eine leidet mehr als der andere. Und schon hat man einen Schuldigen gefunden. Der blaue Lauf!

Dieser war offensichtlich langsamer als der Rote. Wir wissen aber, dass das dem Roten nur wenig nützte, weil er nur maximal 0,50 Sekunden heraus holen konnte. Ja, aber …!

Klar ist, am Dienstag haben wir beim Parallel-Rennen, das eigentlich durch gleiche Voraussetzungen im direkten Duell entschieden werden sollte, einige Schwächen entdeckt. Dies aber, ohne blauäugig zu sein, auf allen Ebenen.

Der Parallel-Riesen kann zwar schon laufen, aber um zu rennen muss er noch viel lernen. Alle müssen es! Einige Fahrer sind den Quali-Lauf kopflos angegangen, und dabei vergessen, dass sie sich in erster Linie die zweite Chance hätten sichern müssen.

Die Jury hätte während den Finals, als dieser arme blaue Lauf sich langsam zum Spielverderber entwickelt hatte, diesen leicht korrigieren können, ja eigentlich müssen.

Aber auch die Medien, angefangen beim TV-Produzenten bis hin zu den Kommentatoren, hatten die Sache, sprich die Regeln nicht richtig im Kopf. Blauäugig haben sie Marta Bassino als Weltmeisterin abgefeiert und Katharina Liensberger lange warten lassen, bis sie schliesslich auch zuoberst auf das Podest durfte. Das übrigens wohlverdient und sehr gut ausgesehen hat.

Gleich wie das Podest bei den Männern. Mathieu Faivre, der neue Weltmeister war klar der Beste des Tages. Blau hin oder her.

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