Das meint BLICK zur Hammer-WM
Wir sind ein Volk von Goldgräbern!

Wenn es läuft, dann läufts. Die Schweizer Ski-Cracks haben an der Heim-WM in St. Moritz die Erwartungen bereits nach sechs Rennen weit übertroffen. Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 13.02.2017 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:40 Uhr
BLICK-Sportchef Felix Bingesser.

Die Schweizer Goldgräber buddeln weiter: Luca Aerni gewinnt die Kombination und Mauro Caviezel holt Bronze. Es sind die Medaillen fünf und sechs für die Schweiz bei diesen Festspielen. Bei diesem traumhaften Wintermärchen im Engadin.

Damit sind die Erwartungen von Swiss Ski bereits nach sechs Rennen weit übertroffen. St. Moritz, das erinnert schon jetzt an die ganz grossen Zeiten des Schweizer Skisports. An die goldenen Tage von Sapporo 1972. Oder an die goldenen Tage von Crans Montana 1987.

Vor allem der Husarenritt von Luca Aerni, der erst kurzfristig anstelle von Nils Hintermann für die Kombination selektioniert wurde, hat begeistert. Er hat die Gunst der Stunde genutzt. Denn die gleissende Sonne hat die Piste schnell weich werden lassen. Die Abfahrtsspezialisten hatten keine Chance mehr.

«Die Bedingungen waren grenzwertig», sagt der Zweitklassierte Marcel Hirscher. Aber auch das gehört zum Freiluftsport Skifahren. Das weiss auch Hirscher. «Es ist mir eine Ehre, im Sandwich der Schweizer zu sein. Ich weiss aus eigener Erfahrung, was für Emotionen so ein Triumph bei einer Heim-WM auslöst.»

Auch die Bronzemedaille von Mauro Caviezel in seiner Bündner Heimat trägt märchenhafte Züge. Kaum einer mehr hat ihm, dem von vielen Verletzungen Geplagten, noch den Durchbruch zugetraut. Jetzt ist er WM-Medaillengewinner.

Aber eben: Wenn es läuft, dann läufts. Und bei den Schweizern läuft es derzeit so richtig. Die Frauen haben mit drei Medaillen vorgelegt. Die Männer haben nachgezogen. Es kann so weitergehen, liebe Schweizer Goldgräber.

Alles was kommt ist jetzt Zugabe. Realistischerweise haben wir nur noch Medaillenchancen im Teamwettbewerb und beim Frauen-Slalom. Aber die letzten Tage haben gezeigt: In St. Moritz ist alles möglich.

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