Die ungleiche Saison der Ski-Zwillinge
Holdener hamstert Top-Resultate – Gisin leidet

Während Wendy Holdener auf Wolke sieben durch den Weltcup geht, verzweifelt Michelle Gisin nach ihrem Materialwechsel beinahe.
Publiziert: 13.12.2022 um 11:10 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Sie kennen sich, seit sie auf den Ski stehen: Wendy Holdener und Michelle Gisin. Bereits beim Migros-Grand-Prix fuhren die heute 29-Jährigen zusammen Skirennen – sie mochten sich, hatten viel Spass zusammen im Schnee. Das eine folgte auf das andere, beide machten ihren Weg. 2017 ging ihr Stern auf bei der WM in St. Moritz – Holdener gewann Gold in der Kombination und Gisin Silber.

Die Geschichte war fast zu kitschig, um wahr zu sein. Und heute? Da kehren die Ski-Zwillinge ins Engadin zurück – zwei Abfahrten und ein Super-G stehen an. Beide freuen sich darauf – doch während Holdener in der Form ihres Lebens ist, verzweifelt Gisin beinahe.

Holdener schielt auch auf Speed-Rennen

Zuerst zu Holdener. Nach 105 Versuchen gewann sie in Killington (USA) ihren ersten Slalom überhaupt. «Eine Erlösung», wie sie sagte. Und weil zweimal schöner ist als einmal, doppelte die Schwyzerin zuletzt im Stangenwald von Sestriere (It) gleich nach. «Nach dem Rennen fuhr ich mit meiner Mutter und meiner Tante nach Hause. Ich habe mir den Lauf auf dem Handy noch einige Male angesehen. Und am Montag haben wir daheim angestossen», berichtet Holdener.

Schon als Kinder fuhren Michelle Gisin (Mitte) und Wendy Holdener (rechts) gemeinsam Skirennen.
Foto: Zvg
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In St. Moritz wird es für Holdener nicht im gleichen Stil weitergehen. «Ob ich die Abfahrten bestreiten werde, ist noch nicht sicher. Aber den Super-G will ich auf jeden Fall mitnehmen», sagt sie. Der Hintergrund: Weil es im Februar vielleicht zum letzten Mal eine WM-Kombination (Super-G und Slalom) geben wird, will Holdener auch einige Speed-Rennen bestreiten.

Gisin fuhr nur einmal in die Top 10

Im Gegensatz zu Holdener ist Gisins Saisonstart komplett missglückt. Und das, obwohl sie sich fast gänzlich vom Pfeifferschen Drüsenfieber erholt hat. Warum harzt es also? «In Sestriere war ich krank», erklärte sie zuletzt. Als Ausrede für ihre zwei 24. Plätze (Riesenslalom und Slalom) will sie diese Tatsache nicht geltend machen.

Sie müsse besser fahren, sagt Gisin. Gleichwohl ist eindeutig, warum ihr dies nicht gelingt: Ihr Materialwechsel von Rossignol auf Salomon erweist sich als Knacknuss. In neun Rennen fuhr Gisin nur einmal in die Top 10, als Achte in Lake Louise (Ka). «Wir arbeiten auf Hochtouren», sagt sie und hofft, dass in St. Moritz alles besser wird.

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