Doppelt so viele Siege wie erste Verfolger
Schweizer sind die Kristall-Könige des Winters

Keiner hat in diesem Winter mehr gejubelt als die Schweizer. Nicht nur im Ski alpin. In der gesamten Bandbreite der FIS räumt Swiss Ski am absolut meisten Kugeln ab. Vor allem Telemark-Star Amélie Wenger-Reymond.
Publiziert: 16.03.2020 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2020 um 09:13 Uhr
Stefan Meier und Matthias Dubach

Das Wertvollste, das die FIS in einem Winter ohne WM zu vergeben hat? Kristall. Für die Weltcup-Wertungen verteilt der Ski-Weltverband jeweils die begehrten Kristall-Kugeln. Nicht nur im alpinen Ski-Sport. Auch die Nordischen, die Freestyler oder die Snowboarder werden mit den Pokalen geehrt. Ja sogar im Speed Ski und im Telemark freuen sich die Sieger über die Kristall-Auszeichnungen. Und keine Nation kugelte sich letzte Saison mehr vor Glück als die Schweizer.

Mit 18 Siegen in Weltcup-Wertungen stellt Swiss Ski ganz klar die Kristall-Könige des Winters – und die Ski-Nationenwertung ist da nicht einmal mit eingerechnet. Auf dem 2. Platz? Italien und Norwegen mit je 9 Auszeichnungen. Österreich? Lediglich vier Kugeln. Deutschland? Gar nur zwei! Die Schweiz stellt alle in den Schatten.

Einzig im Nordisch-Bereich geht die Schweiz leer aus. Dafür hamstert im Ski alpin und im Ski freestyle kein anderes Land mehr Kristall. Im Telemark ist die Dominanz gar erdrückend: 7 von 8 Wertungen gehen an die Schweiz.

Corinne Suter, Ski alpin: Abfahrt, Super-G.
Foto: keystone-sda.ch
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Telemark-Star Wenger-Reymond im Glück

Absolute Kugel-Königin der Schweiz ist nicht etwa Corinne Suter mit ihren zwei Speed-Auszeichnungen. Telemarkerin Amélie Wenger-Reymond (32) räumt gleich vier Weltcup-Wertungen ab. «Unsere Saison endete sehr abrupt wegen dem Virus, es waren noch sieben Rennen zu fahren. Deshalb bin ich einfach froh, dass ich in den Wertungen beim Abbruch vorne war», sagt die Walliserin.

Die Telemark-Überfliegerin siegt in Gesamtwertung, Klassisch, Sprint und Parallel-Sprint, für die es aber keine Kugel gibt. Für Wenger-Reymond sind es trotzdem bereits ihre Kristallkugeln 35 bis 37. «Ich habe immer noch genug Platz zu Hause», sagt sie lachend. Wenger-Reymond ist mittlerweile bei 147 Weltcup-Siegen angelangt.

Trotzdem: Von Preisgeldern wie bei Speed-Queen Suter mit ihren 201´533 Franken kann man im Telemark nur träumen. «Ich fahre nicht wegen des Geldes», sagt Wenger-Reymond, «aber ein bisschen was gibt es bei uns ja auch. Doch dass fast die Hälfte der Saison nicht ausgetragen wird, bedeutet für mich natürlich weniger Preisgeld.»

Die Schweizer Disziplinen-Sieger

  • Amélie Wenger-Reymond, Telemark: Gesamt, Klassisch, Sprint, Parallel-Sprint.
  • Corinne Suter, Ski alpin: Abfahrt, Super-G.
  • Stefan Matter, Telemark: Gesamt, Klassisch.
  • Beat Feuz, Ski alpin: Abfahrt.
  • Mauro Caviezel, Ski alpin: Super-G.
  • Loïc Meillard, Ski alpin: Parallel.
  • Noé Roth, Ski freestyle: Aerials.
  • Andri Ragettli, Sky freestyle: Slopestyle.
  • Sarah Höfflin, Sky freestyle: Slopestyle.
  • Giulia Tanno, Sky freestyle: Big Air.
  • Julie Zogg, Snowboard: Parallel-Slalom.
  • Aline Albrecht, Snowboard: Parallel-Team.
  • Bastien Dayer, Telemark: Sprint.

FIS-Gesamtsiege Saison 2019/2020

1. Schweiz 18 (5/4/0/2/7)
2. Norwegen 9 (3/1/5/0/0)
Italien 9 (3/0/0/3/3)
4. Schweden 5 (0/1/1/0/3)
5. Österreich 4 (0/0/2/2/0)
Russland 4 (0/1/3/0/0)
7. Frankreich 3 (1/2/0/0/0)
Kanada 3 (0/3/0/0/0)
Australien 3 (0/1/0/2/0)
10. USA 2 (0/1/0/1/0)
China 2 (0/0/0/2/0)
Japan 2 (0/0/0/2/0)
Deutschland 2 (0/0/0/2/0)
Slowakei 2 (2/0/0/0/0)
Grossbritannien 2 (0/0/0/2/0)
16. Slowenien 1 (0/0/0/0/1)
Disziplinen in Klammern: Ski alpin/Ski freestyle/Ski nordisch/Snowboard/Diverses.

In einigen wenigen Wertungen werden keine Kugeln vergeben.

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