Schwerer Sturz von Mauro Caviezel in Lake Louise
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Voll ins Tor gefahren:Schwerer Sturz von Mauro Caviezel in Lake Louise

Dramatische Minuten nach Mauros Sturz
Gino Caviezel spricht über den schwierigsten Moment in seiner Karriere

Gino Caviezel schildert die dramatischen Momente, die er am letzten Sonntag nach dem Horror-Sturz von seinem vier Jahre älteren Bruder Mauro erlebt hat.
Publiziert: 30.11.2022 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2022 um 16:03 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Gino Caviezel (30) erlebt beim Super-G in Lake Louise die schlimmsten Minuten seiner Rennfahrer-Karriere. Während er sich auf seinen Start vorbereitet, hört er plötzlich, dass das Rennen aufgrund von einem Sturz seines geliebten Bruders unterbrochen wird. «Unsere beiden Physiotherapeuten Michel Burgener und Rene van Engelen haben mich in diesem Moment zwar optimal betreut, sie haben ganz bewusst ein paar Informationen über Mauros Zustand von mir ferngehalten. Aber als ich gehört habe, wie der Helikopter aufgestiegen ist, hat mich das natürlich schon beunruhigt.»

Gino denkt in diesem Moment auch ans Leid, das seine Eltern und die beiden Schwestern zu Hause auf der Lenzerheide durchmachen müssen. «Es muss für die Familie etwas vom schrecklichsten sein, wenn nach einem so schweren Sturz vom grossen Mauro mit der Nummer 8, mit der Nummer 16 auch noch der jüngere Sohn auf die Rennstrecke geht. Auch deshalb, weil bis zu meinem Start noch keine detaillierten Angaben über Mauros Zustand in die Heimat durchgesickert sind.»

«Das hat mich total schockiert!»

Aufgrund dieser fast schon unmenschlichen Voraussetzungen ist es nicht verwunderlich, dass Gino Caviezel, der beim letzten Weltcup-Final in Courchevel (Fr) seinen ersten Podestplatz im Super-G eingefahren hat, in Lake Louise nicht über den 38. Rang hinaus kommt.

Rund eine Stunde vor dem Start zum Super-G in Lake Louise waren die Caviezel-Brüder noch bestens gelaunt.
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Danach läuft er sofort dorthin, wo Mauro betreut wird. «Als ich ihn dort mit einem komplett verschlagenen Gesicht habe liegen sehen, hat mich das schon sehr schockiert. Und in diesem Moment ist mir wieder einmal bewusstgeworden, dass es im Leben sehr viele wichtigere Dinge gibt als den Skisport.» Zum guten Glück ist Mauro Caviezel nun wieder so weit hergestellt, dass er gestern den Rückflug in die Schweiz antreten konnte.

Wann oder ob der Super-G-Gesamtweltcupsieger von 2020 nach diesem neuerlichen Rückschlag in den Ski-Zirkus zurückkehren wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. «Mauro wird morgen in der Schweiz detailliert untersucht werden. Bis dahin kann man bezüglich seiner sportlichen Zukunft gar nichts sagen», betont Gino, der am nächsten Sonntag den Super-G in Beaver Creek bestreiten wird.

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