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Er glaubt an ein Top-Ergebnis
Gelingt Weltmeister Aerni heute der Befreiungsschlag?

Der krisengeschüttelte Luca Aerni könnte heute auf seinem Glücksberg in Madonna di Campiglio seine Auferstehung erleben.
Publiziert: 08.01.2020 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2020 um 14:08 Uhr
Luca Aerni hofft auf den Befreiungsschlag in Madonna di Campiglio.
Foto: freshfocus
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Marcel W. Perren

Es gibt nicht viele Rennfahrer, die behaupten können, dass sie bei einem Welttitelkampf dem grossen Marcel Hirscher den Meister gezeigt haben. Luca Aerni darf das. Bei der WM-Kombination 2017 gewinnt der Berner mit Walliser Wurzeln mit einer Hundertstel Vorsprung auf den Super-Ösi Gold. Zehn Monate später wird Aerni beim Slalom in Madonna di Campiglio vier Hundertstel hinter Hirscher Zweiter. Dass der leidenschaftliche YB-Fan seitdem nie mehr den Sprung aufs Podest geschafft hat, ist vor allem auf gesundheitliche Probleme und auf Defizite im Materialbereich zurückzuführen.

Im Sommer 2018 wird Aernis Training oft von starken Rückenschmerzen beeinträchtigt. Weil danach auch die Ski und Schuhe von seinem langjährigen Ausrüster Salomon nicht optimal funktionieren, fährt er im letzten Slalom-Winter nie in die Top 15.

Nach dieser Pleiten-Saison hat es bei Swiss Ski einige Trainer gegeben, die es gerne gesehen hätten, wenn Luca zumindest über einen Material-Wechsel nachgedacht hätte. Doch der 26-Jährige ist mit der Firma Salomon auch familiär eng verknüpft. Lucas Vater Jean-Charles arbeitet seit Jahrzehnten für die Franzosen. «Als ich ins C-Kader von Swiss Ski kam, hat mir mein Papa zwar gesagt, dass ich von nun an meinen eigenen Weg gehen muss. Aber es würde ihm sicher nicht einfach fallen, wenn ich zu einem anderen Ausrüster wechseln würde.»

Tendenz zeigt nach oben

Und beim letzten Slalom in Zagreb hat der Belgier Armand Marchant mit dem fünften Rang gezeigt, dass die Salomon in diesem Winter wieder sehr viel besser laufen. Aerni hat in Kroatien dagegen früh eingefädelt. «Ich sehe im Training immer wieder gute Ansätze, aber zurzeit fehlt ihm die Konstanz» sagt Männerchef Tom Stauffer.

Aerni selber fühlt in sich eine klar positive Tendenz: «Es geht mir körperlich wieder sehr gut und auch die Abstimmung des Materials passt wieder viel besser zusammen. Ich habe deshalb das Gefühl, dass mir schon bald wieder ein richtig gutes Ergebnis gelingen wird».

Vielleicht gelingt Aerni dieser Exploit heute auf seinem Lieblingshang in Madonna di Campiglio, wo er nicht nur seinen einzigen Weltcup-Podesplatz eingefahren hat. 2015 fuhr er auf diesem selektiven Hang als Fünfter erstmals in seiner Karriere auf der höchsten Stufe in die Top 10.

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