FIS-Chef Waldner zückt die Rote Karte
Kristoffersens Vater sorgt in Aspen für einen Eklat

Während im Schweizer Lager der dritte Riesenslalom-Doppelsieg innerhalb von gut 13 Monaten bejubelt wird, ist die Stimmung im Privatteam von Henrik Kristoffersen richtig mies.
Publiziert: 02.03.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2024 um 10:21 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

In Aspen fliegen schon eine gute Stunde vor dem Rennstart die Fetzen. Henrik Kristoffersens Vater Lars beschwert sich lautstark bei FIS-Renndirektor Markus Waldner, weil die Piste seiner Meinung nach bezüglich der Präparation zu grosse Unterschiede aufweist (oben glatt, unten weich). 

Der General des Internationalen Skiverbands lässt sich diese Vorwürfe nicht gefallen und zeigt dem heissblütigen Norweger die Rote Karte. Das bedeutet: Kristoffersen senior muss den Wettkampf abseits der Rennstrecke verfolgen! 

ORF-Experte Thomas Sykora (55, neun Weltcupsiege) wird Ohren- und Augenzeuge dieses verbalen Schlagabtauschs und stellt sich auf die Seite von Waldner: «Kristoffersen hat ein paar Fluchwörter benutzt, die meines Erachtens nicht angebracht waren, weil die Strecke überall gleich behandelt wurde. Aber weil im letzten Abschnitt halt die Sonne stärker scheint, ist es dort halt griffiger.» Die Ausfallquote fällt dann aber extrem hoch aus – von 66 Startern sehen im ersten Durchgang 24 Athleten das Ziel nicht.

Sechs Tage nach dem zweiten Rang in Palisades Tahoe kommt Henrik Kristoffersen beim Riesenslalom in Aspen mehrmals von der idealen Linie ab. In der Endabrechnung kommt der Norweger nicht über den achten Rang hinaus.
Foto: Getty Images
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Grandioses Schweizer-Duell

Obwohl auch dem Riesen-Dominator Marco Odermatt kein perfekter Lauf gelingt, liegt der Nidwaldner bei Halbzeit in Führung. Das Polster ist aber dünn. Norwegens Alexander Steen Olsen (22) liegt nur 12 Hundertstel zurück, Loïc Meillards Rückstand beträgt nicht ganz zwei Zehntel.

Während Steen-Olsen im Final auf den siebten Rang zurückfällt, wartet Meillard mit einer gigantischen Vorlage für seinen Teamkollegen auf: Der Walliser knöpft Atle Lie McGrath (No, 23), der sich vom siebten auf den dritten Rang verbessert, 65 Hundertstel ab. 

Odermatt begeht auch im zweiten Durchgang einige Linienfehler und liegt bei der Zwischenzeit hinter Meillard. Doch dann dreht der Superstar noch einmal mächtig auf und verbucht im achten Riesenslalom dieses Winters den achten Sieg

Odermatt rettet Sieg mit Wahnsinns-Reflexen im 2. Lauf
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Trotz Fehlern unschlagbar:Odermatt rettet Sieg mit Wahnsinns-Reflexen

Saisonübergreifend ist es für den 26-Jährigen der elfte Riesenslalom-Sieg in Folge. Der dreifache Gesamtweltcupsieger sichert sich mit seinem zwölften Saisonsieg zum dritten Mal in Serie die kleine Riesenslalom-Kugel. «Ich habe beim dritten Tor gespürt, dass ich nicht wie gewünscht ins Fahren komme, und habe gewusst, dass es gegen Loïc ganz eng wird. Ich habe aber auch gewusst, dass mir die letzten Tore besonders gut liegen. Und zum Glück konnte ich es dort dann auch noch richten», strahlt Odermatt, der mit seinem insgesamt 36. Weltcupsieg im ewigen Ranking mit Aksel Lund Svindal (41, No) und Benni Raich (Ö, 46) gleichzieht.

Wie bei der WM in Courchevel

Für das Schweizer Riesenslalom-Team ist es der dritte Riesenslalom-Doppelsieg in gut 13 Monaten. Im Januar 2022 siegte es in Schladming in Abwesenheit von Odermatt durch Meillard vor Gino Caviezel, drei Wochen später triumphierte bei der WM Odermatt vor Meillard. Grund zur Freude hat auch der Bündner Thomas Tumler, der wie eine Woche zuvor in Palisades Tahoe in Aspen Vierter wird. 

Und Henrik Kristoffersen? Der Wikinger belegt den achten Schlussrang und ist genau so wütend wie sein Vater.

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