«Habe mehr erwartet»
Ski-Boss Schröcksnadel gibt Frauen Schuld am Ösi-Debakel

32 Jahre ist es her, seit Österreich in der Nationenwertung zum letzten Mal geschlagen geben musste. Dies könnte sich nun dieses Jahr wiederholen. Die Schuldigen für dieses Versagen sind bereits ausfindig gemacht worden.
Publiziert: 15.02.2020 um 15:26 Uhr
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel hat die Hauptschuldigen für den Debakel-Winter ausgemacht.
Foto: keystone-sda.ch
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Für Österreich ist es ein Winter zum Vergessen. Seit dem Rücktritt von Marcel Hirscher kassieren die sonst so erfolgsverwöhnten Ösis eine Schlappe nach der anderen. Dies widerspiegelt sich auch in der Nationenwertung. Mit 710 Punkten liegen die Österreicher hinter der Schweiz (Stand 15. Februar). Zum ersten Mal seit 32 Jahren droht man am Ende des Winters nicht als beste Ski-Nation der Welt hervorzugehen.

Dass man ausgerechnet vom Erzrivalen übertrumpft wird, scheint unsere Nachbarn besonders in ihrem Stolz zu verletzen. Der Boss des österreichischen Ski-Verbands Peter Schröcksnadel hat die Hauptschuldigen für das schlechte Abschneiden schnell gefunden – die Frauen!

Herren-Debakel war zu erwarten

Kurios: Die Österreicherinnen liegen in der Nationenwertung mit insgesamt 3061 Punkten auf dem zweiten Platz. Nur Italien (3419) ist besser. Der Vorsprung auf die drittplatzierte Schweiz beträgt 242 Zähler. Bei den Männern sieht diese Bilanz erheblich düsterer aus. Dort liegt Österreich mit 3296 Punkten nur auf dem vierten Platz – noch hinter Frankreich (3622) und Norwegen (3808). Der Rückstand auf die Schweiz beläuft sich auf 952 Punkte. Wieso schiesst Schröcksnadel also ausgerechnet gegen seine Athletinnen?

Ganz einfach. Von den Männern habe man nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher schlichtweg nicht mehr erwarten können, sagt der Ösi-Boss in einem Interview mit dem «ORF». Um diesen Punktverlust auszugleichen, hat er deshalb auf Spitzenresultate der Frauen gehofft. Doch diese blieben bisher aus. «Die Damen waren im vorigen Jahr ungefähr 1500 Punkte voraus. Wenn die Damen also die normalen Leistungen bringen, wären wir gar nicht hinten», fasst Schröcksnadel zusammen.

Schweiz zieht davon

Den Nationencup abschreiben möchte er aber noch nicht. «Es steht noch ein Drittel der Rennen vor uns, wo noch einige Punkte zu holen sind», zeigt sich der 78-Jährige optimistisch und fügt an: «Die Schweiz hat innerhalb von 14 Tagen viele Punkte geholt. Das Pendel kann schnell umschlagen zugunsten der ÖSV-Asse.»

Wollen die Österreicher das Ruder noch herumreissen, müssen sie sich gewaltig steigen. Das Abschneiden der Damen im Riesenslalom in Kranjska Gora zeichnet ein anderes Bild – und bestätigt Schröcksnadels Kritik. Während die Schweiz mit Wendy Holdener einen Podestplatz feiert und mit Michelle Gisin (7.) eine zweite Athletin in den Top Ten hat, klassiert sich Katharina Liensberger als beste Österreicherin auf dem 11. Rang. Dadurch verlieren die Österreicher in der Nationenwertung weiter an Boden…

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