Bei Joana Hählens Zieleinfahrt stoppt die Zeit nicht!
0:29
Zeitmess-Chaos von Crans:Bei Joana Hählens Zieleinfahrt stoppt die Zeit nicht!

Hählen verliert im Zeitmess-Chaos ersten Podestplatz
«Mir fehlen die Worte»

Joana Hählen wird zum Spielball der FIS. Sie verliert ihren zweiten Platz und ist nun Vierte. Der Frust ist riesig.
Publiziert: 27.02.2019 um 02:48 Uhr
|
Aktualisiert: 27.02.2019 um 12:25 Uhr
«Ich bin sehr enttäuscht», sagt Hählen, nachdem sie von ihrer Rückversetzung erfahren hat.
Foto: Keystone
1/10
Mathias Germann

Was war das für ein wunderbarer Moment! Joana Hählen wird während des Interviews von ihrer Freundin Wendy Holdener überrascht, die ihr herzlich gratuliert. Sie umarmen sich, flüstern sich etwas ins Ohr. Hählen kullern die Tränen unter der Brille hindurch. Die Freude der Bernerin über Platz 2 in der Crans-Abfahrt ist grenzenlos: «Mein erster ­Podestplatz. Es ist wunderschön.»

Doch nun dies: Keine 72 Stunden später ist Hählen ihren Podestplatz los. Die FIS kor­rigiert nach dem Zeitmess-Chaos die Rangliste zum zweiten Mal, Hählen ist plötzlich nur noch Vierte. Sie erfährt es nach ihrer Landung in Sotschi – am Wochenende stehen in Russland die nächsten Rennen an. Der Frust ist grenzenlos, zu den Medien mag sie nicht sprechen. In ­einem Communiqué von Swiss-Ski lässt sie ausrichten: «Mir fehlen die Worte. Ich bin sehr enttäuscht, wie die ganze Sache gelaufen ist.»

Fünf Jahre und drei Monate, oder 67 Rennen lang, kämpfte die Power-Frau aus Lenk um 
einen Podestplatz. Sie musste Rückschläge hinnehmen, verletzte sich wegen ihrer hals­brecherischen Fahrweise oft schwer. Michelle Gisin nannte sie einst «Kamikana» – eine Mischung aus Ana, ihrem Spitz­namen, und Kamikaze. Zuletzt im Frühling riss sich Hählen das Kreuzband – und bemerkte es erst nach ihren Surf-Ferien in Guadeloupe. Sie entschied sich gegen eine Operation. Nur dank ihrer extrem starken Beinmuskulatur war das überhaupt möglich. Prompt fuhr sie so stark wie nie zuvor.

Die grösste Belohnung wird Hählen nun aber genommen. Statt Rang 2 mit 16 Hundertstel Vorsprung auf Rang 4 hat sie in der neuen FIS-Rangierung zwei Hundertstel Rückstand auf Platz 3. Da steht ausgerechnet Teamkollegin Corinne Suter. Die Schwyzerin kann sich darüber nicht freuen: «Das Hin und Her war für einen Weltcup unwürdig – dies ist sehr schade für unseren Sport!»

«Immer noch stolz»

Hählen selbst meint: «Es ist frustrierend, wenn man weiss, dass meine Zeit nicht ganz genau ist, weil sie handgestoppt wurde. Ich kann es aber nicht beeinflussen und bin immer noch stolz auf meine Fahrt.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die neue Rangliste

1. Sofia Goggia (ITA) 1:29.77
2. Nicole Schmidhofer (AUT) + 0.52
3. Corinne Suter (SUI) + 0.59
4. Joana Hählen + 0.61
5. Stephanie Venier + 0.68
6. Lara Gut-Behrami + 0.71
9. Jasmine Flury + 0.97
15. Priska Nufer + 1.50

Die alte Rangliste

1. Sofia Goggia 1:29.77
2. Joana Hählen +0.36
3. Lara Gut-Behrami +0.45

4. Nicole Schmidhofer +0.52
5. Corinne Suter +0.59
6. Stephanie Venier +0.68
7. Jasmine Flury +0.71
8. Federica Brignone +0.78
9. Nadia Fanchini +0.83
10. Romane Miradoli 1.04

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?