Hirscher gewinnt Kitzbühel-Slalom, aber...
Liverpool-Fan schreibt britische Ski-Geschichte

Dave Ryding (30) fährt in Kitzbühel als erster Brite überhaupt auf ein Slalom-Podest im Weltcup. Daniel Yule wird als bester Schweizer Fünfter.
Publiziert: 22.01.2017 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:41 Uhr
Das Kitzbühel-Podest: Ryding (l.), Sieger Hirscher (M.) und Choroschilow.
Foto: Sven Thomann
1/13
Simon Strimer

Das Podest:
1. Marcel Hirscher (Ö) 1:45.23
2. Dave Ryding (Gb) +0.76
3. Alexander Choroschilow (Russ) +1.11

Die Schweizer:
5. Daniel Yule +1.61
12. Ramon Zenhäusern +2.47
22. Reto Schmidiger +3.07
23. Marc Gini +3.61

Der Aufreger: Nach dem ersten Lauf liegt mit Dave Ryding ein Brite überraschend an der Spitze. Im Zwischenfazit mit «SRF» sagt der 30-Jährige Liverpool-Fan: «Liverpool hat gestern verloren (2:3 gegen Swansea, Anm.) – nach dem schlechten Samstag wollte ich hier im Kitzbühel-Slalom etwas unternehmen.» Tatsächlich behält Ryding im zweiten Lauf die Nerven, fährt aufs Podest und schreibt Ski-Geschichte: Er ist der erste Brite auf einem Slalom-Podest im Weltcup.

So lief das Rennen: Die Favoriten überzeugen im 1. Lauf nicht (Hirscher) oder scheiden aus (Kristoffersen, Mölgg, Myhrer). Deshalb ist die Türe für Aussenseiter offen – tatsächlich gelingt Dave Ryding im 1. Lauf die beste Zeit. Im 2. Lauf fährt Marcel Hirscher dank einer Mega-Aufholjagd seine Konkurrenz in Grund und Boden, Ryding schlängelt sich dahinter als erster Brite sensationell aufs Slalom-Podest.

Die Weltcup-Stände:
Gesamt:
1. Marcel Hirscher 1080
2. Henrik Kristoffersen (No) 692
3. Alexis Pinturault (Fr) 681

Slalom:
1. Marcel Hirscher 540
2. Henrik Kristoffersen 460
3. Manfred Mölgg (It) 358

Die Stimmen:
Ramon Zenhäusern: «Ich bin zufrieden, das ist mein zweitbestes Weltcup-Ergebnis. Beide Läufe waren schwierig, die Unterlage war sehr eisig – etwas zu eisig für meinen Geschmack.»

Daniel Yule: «Ich bin sehr zufrieden mit meinem fünften Rang. Nach der Enttäuschung von Wengen ist das sehr schön. Es war ein schwieriges Rennen, ein Krampf von oben bis unten. Was noch auf das Podest fehlt für mich, ist schwierig zu sagen. Dave Ryding hat gezeigt: Man muss immer dranbleiben. Er kämpft seit vielen Jahren, gibt nie auf. Es ist speziell für mich, da meine Eltern Briten sind – ich freue mich fast mehr für Dave als über meinen fünften Platz. Er ist ein guter Freund.»

So gehts weiter: Bereits am Dienstag (24.1) findet in Schladming (Ö) der nächste Männer-Slalom statt. Das Nacht-Spektakel startet um 17.45 Uhr.

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