Norweger Röa bricht sich bei der Zieleinfahrt das Bein
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Horror-Sturz in Kitzbühel:Norweger Röa bricht sich bei der Zieleinfahrt das Bein

Horror-Sturz von Teamkollege in Kitzbühel setzt Kilde zu
«In meinem Kopf herrscht Chaos»

Aleksander Aamodt Kilde bringt mit seinem zweiten Sieg auf der Streif Marco Odermatt im Kugel-Kampf in Bedrängnis.
Publiziert: 22.01.2023 um 08:41 Uhr
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Um ein Haar hätte die Streif die beiden besten Skirennfahrer auf die Intensiv-Station katapultiert! Marco Odermatt konnte am Freitag einen schweren Sturz bei der Steilhangausfahrt nur dank seiner herausragenden Körperbeherrschung verhindern. «Jeder andere wäre in Marcos Situation mit heftigen Verletzungen im Fangzaun gelandet», glaubt der Österreicher Fritz Strobl, der auf der Hahnenkamm-Abfahrt mit 1:51,58 den Streckenrekord hält.

Odermatt stürzt beinahe, kann sich aber retten
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Glück gehabt:Odermatt stürzt beinahe, kann sich aber retten

Odermatt ist mit einer Meniskus-Quetschung aus der bislang heikelsten Situation seiner Karriere herausgekommen. Um seine Teilnahme bei der WM in Courchèvel muss er sich somit keine Sorgen machen. Aber bei der zweiten Hahnenkamm-Abfahrt muss der Nidwaldner vor dem TV die nächste Triumph-Fahrt seines grossen Gegenspielers Aleksander Aamodt Kilde mitansehen.

Krankenhaus-Besuch setzt Kilde zu

Dabei ist auch der Norweger nur haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeflogen. Nachdem sich der 30-Jährige im Training vom Donnerstag den Mittelhandknochen gebrochen hat, konnte er am Freitag einen schweren Sturz im Zielschuss im allerletzten Moment abwenden.

Im Kopf von Aleksander Aamodt Kilde «herrscht das pure Chaos». Kein Wunder, bei dem, was der Norweger die letzten Tage erlebte.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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«Es hätte richtig scheisse kommen können»
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Kilde nach seinem Fast-Sturz:«Es hätte richtig scheisse kommen können»

Zudem hat Kilde unter dem schweren Sturz seines Teamkollegen Henrik Roea (offener Unterschenkelbruch) gelitten. «Nachdem ich Henrik im Krankenhaus besucht habe, herrschte in meinem Kopf das pure Chaos. Wegen der vielen schlimmen Vorkommnisse in dieser Woche hatte ich keine Ahnung, wie ich bei der zweiten Hahnenkamm-Abfahrt erfolgreich sein kann», gesteht Kilde.

Doch dann demonstriert der Freund von US-Ski-Queen Mikaela Shiffrin in dieser Extremsituation einmal mehr seine Extra-Klasse. Kilde triumphiert vor dem 42-jährigen Franzosen Johan Clarey, der jetzt mit elf Podestplätzen aber ohne Sieg dasteht. Kilde bejubelt dagegen seinen 20. Triumph im Weltcup. «Unter diesen Umständen ist das für mich wahrscheinlich auch der wertvollste Sieg», frohlockt der Wikinger.

Kilde holt im Gesamtweltcup auf

Kilde macht mit diesem Erfolg auch einen grossen Schritt in der Abfahrts-Gesamtwertung. Vor den drei letzten Rennen in der Königsdisziplin führt der Modellathlet aus der Region Oslo mit 156 Punkten Vorsprung auf Vincent Kriechmayr (Ö/31). Der Rückstand von Odermatt beträgt in dieser Wertung nun sogar 234 Zähler.

Im Gesamtweltcup liegt der Buochser zwar nach wie vor an der Spitze, Kildes Rückstand beträgt 17 Rennen vor Schluss aber nur noch 225 Punkte. Und noch ist nicht sicher, ob Odermatt am kommenden Mittwoch beim Nachtrennen in seiner Parade-Disziplin Riesenslalom starten kann.

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