Hubertus von Hohenlohe
Der Prinz bei seiner 16. WM!

Ski-WM ist auch dann, wenn Hubertus von Hohenlohe (56) seinen nicht austrainierten Körper in einen Rennanzug presst.
Publiziert: 10.02.2015 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:22 Uhr
Von Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Vail

Es ist 11.30 Uhr, Prinz Hubertus von Hohen­lohe thront in der Golden Peak Lodge. Der in Mexiko geborene, in Österreich aufgewachsene Blaublüter schwelgt eine halbe Stunde vor Beginn seiner Riesenlalom-Trainingseinheit in Erinnerungen: «Es ist nach 1989 und 1999 meine dritte WM hier in Vail. 1989 bin ich in der Abfahrt zwar ziemlich heftig gestürzt, dafür habe ich mit dem 26. Rang im Slalom mein bestes WM­Resultat abgeliefert.»

Besonders in seinem Gedächtnis sind auch die Worte von Peter Müller geblieben: «Pitsch hat einmal zu mir gesagt: ‹Prinz, technisch fährst du nicht schlecht Ski, aber athletisch bist du eine Null!› Jetzt bin ich athletisch immer noch eine Null, aber technisch habe ich mich noch einmal weiterentwickelt.»

Ooops, Hubsi rast los!

Das will er uns nun im Riesen-Training auf dem Golden-Peak-Hang beweisen. Nach einem kurzen Aufwärmen mit seinem öster­reichischen Teilzeit-Trainer, dem ehemaligen Weltklasse-Slalomfahrer Kilian Albrecht, legt «Hubsi» los. Bei der Einfahrt in den Steilhang löst sich das mexikanische Ski-Team aber beinahe von selber auf! Ex-US-Slalom-Star Sarah Schleper, die bei dieser WM für Mexiko ihr Comeback gibt, steht mitten auf der Piste, der Prinz kann einen Zusammenprall nur knapp verhindern. Nach diesem Schock will Hubertus seiner neuen Teamkollegin die Leviten lesen, die kontert aber ganz cool: «Ich bin hier stehen geblieben, weil ich angesichts deines Tempos geglaubt habe, dass du keine Trainings-, sondern eine gemütliche Besichtigungsfahrt machst.»

Beim zweiten Trainingslauf steht ihm Schleper nicht mehr im Weg, dafür hat er seinen Coach im Rücken – Kilian Albrecht fährt ihm hinterher, damit er die Fahrt seines royalen Schützlings mit dem iPhone filmen kann.

Im Ziel werden die Bilder sofort analysiert, Albrecht spricht Klartext: «Hubsi, du musst deinen Körper beim Schwung viel stärker nach innen lehnen, sonst wird das hier gar nichts.»

Hubertus sieht es nicht ganz so eng: «Ich finde, meine Form ist gut genug, damit ich hier im Riesenslalom pro Lauf nicht mehr als zehn Sekunden verliere.»

Nach dem dritten Lauf bricht Von Hohenlohe das Training komplett ausgelaugt ab. An einen Rücktritt vom Rennsport denkt er aber nicht. «Bei der WM 2017 in St. Moritz werde ich auf jeden Fall noch einmal starten. Ob ich 2025 noch dabei bin, wenn Vail/Beaver Creek die WM vielleicht zum vierten Mal austragen, wird sich weisen.»

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