Laras Woche der Wahrheit
Klappts im Riesen überhaupt nochmal?

Lara Gut-Behrami (27) hatte einen problemfreien Sommer. Trotzdem kommt sie nicht auf Touren. Findet sie bis zur WM im Februar die Topform?
Publiziert: 14.01.2019 um 19:01 Uhr
Nach der Comeback-Saison wollte Lara Gut-Behrami in diesem Winter wieder durchstarten – bisher nur mit mässigem Erfolg.
Foto: Getty Images
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Endlich wieder vorne mitmischen. Stammgast sein auf dem Podest. Im Optimalfall gar siegen. Darauf hoffte Lara Gut-Behrami im letzten September. Nach ihrem Kreuzbandriss im Februar 2017 und der Comeback-Saison war die Tessinerin bereit für die Rückkehr an die Spitze. «Alles ist normaler als letztes Jahr, wo ich immer wieder auf mein Knie aufpassen und auf die Physios musste. Ich habe viel mehr Vertrauen und weiss, was ich brauche.»

Vier Monate und zehn Rennen später muss man feststellen: Geht man nach den Resultaten, ist Gut-Behrami keinen Schritt weiter. Sie ist sogar schlechter unterwegs als vor Ihrer Verletzung. Überall ist ihr Punkteschnitt niedriger als früher. Im Vergleich zum Winter vor dem Unfall sind die Zahlen gar schockierend – trotz des 2. Platzes beim Super-G in St. Moritz GR im Dezember.

Daniel Albrecht (35) glaubt trotzdem an Gut-Behrami. «Lara ist skitechnisch nach wie vor top. Sie hat einen unheimlich kurzen und schnellen Schwung und fährt Linien, die andere nicht fahren können.» Umso wichtiger sei es, dass alles – Kopf, Material und Form – zu 100 Prozent passe. «Das ist noch nicht der Fall.» Albrecht weiss, wovon er spricht. Lara und er kennen und schätzen sich seit jeher. Unvergessen, wie sie als Genesungswunsch nach dessen Horror-Unfall bei der WM 2009 die Handschuhe mit der Aufschrift «für Dani» in die Kameras hielt. «Noch fehlt ihr die Lockerheit und das Selbstvertrauen, die es braucht.» Das deckt sich mit Laras eigenem Urteil. Nach Platz 2 in St. Moritz sagte sie: «Mein Instinkt ist noch nicht ganz da, ich muss noch mehr riskieren können.»

Immerhin: Gut-Behrami hat nun die goldene Chance, das Blatt zu wenden. Beim Riesenslalom am Kronplatz (It) sind noch keine Wunderdinge zu erwarten. Aber: In Cortina, 30 Kilometer weiter südlich, ist sie besonders heiss. Da gewann sie ihre letzten beiden Rennen überhaupt – 2017 die Abfahrt und im 2018 den Super-G. Auch 2014 siegte sie. 

Es wäre der perfekte Zeitpunkt, um für die WM in Are (Sd, ab 5. Februar) in Schwung zu kommen. «Ich traue es ihr zu», so Albrecht. «Und in Are gibt es, so wie in St. Moritz, meist sehr aggressiven Schnee. Genau das, was Lara mag.»

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