«Es fühlt sich fast an wie bei einem Heimrennen»
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Odermatt nach dem Doppelsieg
«Der Staff musste das Hotelzimmer schon räumen»

Die WM-Medaillen im Riesenslalom sind verteilt. Zwei gehen in die Schweiz, eine nach Österreich. Das sind die Stimmen zum Rennen.
Publiziert: 17.02.2023 um 15:22 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2023 um 19:17 Uhr

Der Riesenslalom an der WM in Courchevel (Fr) ist anspruchsvoll und schwierig. Das erfahren die Athleten am eigenen Leib. Gegenüber SRF schätzen sie ihre Leistungen ein.

Marco Odermatt (Gold)

Nach dem 1. Lauf: «Sehr schwierig heute. A die Länge und B die Sicht. Der Schnee ist interessant, ein Tor ist eisig, das andere sehr aggressiv – da musst du auf alles gefasst sein. Ich bin sehr zufrieden mit dem 1. Lauf. Seit Adelboden hab ich nur in den letzten Tagen zwei, drei Riesen-Läufe absolviert. Es kann immer alles passieren. Ich schaue immer nach vorne und nicht nach hinten. Für den 2. Lauf heissts voll angreifen und dann nehmen, was es gibt.»

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Nach dem 2. Lauf: «Es ist nicht ganz zu vergleichen mit dem Titel in der Abfahrt. Der Doppelsieg zusammen mit Loïc – das haben sich alle gewünscht. Wir wissen, wie schwierig es ist, umso schöner hat es geklappt. Es war ein brutales Rennen, es hat alles abverlangt. Wir sind schon zwei Wochen da, die Saison ist schon lang und dann ein so langer Riesen. Ich habe mich am Start auch schon besser gefühlt. Logischerweise haben wir so gesteckt, dass ein Fluss drin ist, das haben Loïc und ich gerne (der 2. Lauf wurde vom Schweizer Trainer ausgesteckt, Anm.d.Red.). Jetzt Party? Das Traurige ist: Der ganze Staff musste das Zimmer schon räumen, es habe kein Platz mehr im Hotel. Jetzt müssen wir mal schauen.»

Marco Odermatt ist Doppel-Weltmeister.
Foto: Sven Thomann
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Loïc Meillard (Silber)

Nach dem 2. Lauf: «Ich bin es wirklich am Geniessen. Die Woche war nicht optimal, deshalb ist es umso schöner. Ich war drei Tage im Bett, hatte Fieber und Husten. Mir hat die Energie gefehlt. Ich wusste nicht, wann das letzte Mal war, dass ich blau im Ziel war. Vor zwei Tagen hab ich mir auch noch im Training etwas weh getan am Fuss. Ohne die perfekte Vorbereitung ist der Ausgang nun umso schöner. Am Ende hat es funktioniert, ich bin sehr zufrieden.»

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Marco Schwarz (Bronze)

Nach dem 1. Lauf: «Es war ein sehr gutes Gefühl vom Start weg. Ich hatte ein ähnliches Gefühl wie in Schladming im 2. Lauf. Die Verhältnisse sind ähnlich, von dem her fühle ich mich wohl. Die Abstimmung hat gepasst, danke an meinen Servicemann. Ausruhen darf ich mich nicht, der Odi lässt im 2. Lauf bestimmt nichts anbrennen.»

Nach dem 2. Lauf: «Ich nehme die Bronze sehr gerne an. Odi ist derzeit das Mass aller Dinge im Riesenslalom, Loïc ist sehr gut drauf. Ich freue mich, dass ich da mitmischen kann. Am Morgen konnte ich sie ärgern, am Nachmittag haben sie zurückgeschlagen. Mit Bronze kann ich sehr gut leben. Die Nervosität als Letzter oben zu stehen war schon höher als sonst. Ich habe, so gut es ging, versucht, das auszublenden.»

Gino Caviezel (9.)

Nach dem 1. Lauf: «Es ist eisig, griffig und brutal. Dass ich so viel verliere und trotzdem in den Top 10 bin, zeigt, wie schwierig es ist. Beim Fahren habe ich nichts von meinem Trainingsunfall gemerkt (schwerer Sturz am Donnerstag, Anm.d.Red.). Ich will ganz vorne mitmischen, an einer WM gehts nur um die Medaillen. Es war sehr schwierig, voll anzugreifen und trotzdem sicher zu fahren. Wir versuchen jetzt, die Schwellung am Schienbein vor dem 2. Lauf wieder etwas zu reduzieren.»

Marco Odermatt ballt die Siegerfäuste!
Foto: Sven Thomann
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Nach dem 2. Lauf: «Heute waren ein paar Passagen sehr gut, einige nicht so gut. Im 2. Lauf wollte ich attackieren, ich glaube, es war okay. Die beiden auf Platz 1 und 2, da kann man nur gratulieren. Am Dienstag fliegen wir nach Amerika. Mal sehen, was heute das Programm ist. Eigentlich wollte ich nach Hause reisen, aber die beiden sind gute Kollegen von mir und lassen mich bestimmt nicht gehen.»

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Henrik Kristoffersen (5.)

Nach dem 1. Lauf: «Es war gut bis zur letzten Zwischenzeit. Mein Fehler war nicht so gross wie der von Odermatt. Am Schluss war ich zu eng auf der Linie. Aber acht Zehntel hinter Marco und 1,4 Sekunden hinter dem Leader, das ist zu viel. Der Ski funktioniert super, es ist viel besser, als es zuletzt war.»

Thomas Tumler (18.)

Nach dem 2. Lauf: «Die Steigerung war nicht gross genug. Ich mache wieder zu viele kleine Fehler, um weiter nach vorne zu kommen. Ich will nicht immer Ausreden suchen, die Verhältnisse sind für alle gleich. Ich habe viel versucht, aber es ist nicht aufgegangen. Die Piste ist genau gleich wie im 1. Lauf. Schlussendlich ist der 2. Lauf schön und flüssig. Ich habe nicht zu den Teamkollegen gefunkt, sie werden es im TV gesehen haben und das Ding rocken.»

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