Österreichs Speed-Ass Hütter (31) war von Zermatt enttäuscht
«Wir haben uns nicht willkommen gefühlt»

Cornelia Hütter (31) freut sich auf die Rennen am Matterhorn – wenn sie denn stattfinden. Sie lobt den Veranstalter, hätte sich aber beim Trainingslager im Herbst in Zermatt mehr Hilfe gewünscht.
Publiziert: 16.11.2023 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 13:31 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Noch immer wartet man am Fuss des Matterhorns auf ein Rennen. Sechs Versuche, sechs Absagen – das ist die traurige Bilanz aus zwei Jahren. Am Wochenende soll es endlich klappen. Mit dabei: Cornelia Hütter (31).

Sie ist eine der besten Speedfahrerinnen der Welt, kommt aus Graz (Ö), ist 1,71 m gross und 64 Kilogramm schwer. «Stimmt nicht», korrigiert Hütter schmunzelnd. «Ich habe im Sommer drei oder vier Kilo zugelegt, um mehr Reserve zu haben und in den Rennen in den Kurven besser dagegenzuhalten. Kommt dazu, dass einige Kilo mehr in der Abfahrt nie schaden.»

Die Matterhorn-Rennen könnten ein anderes Standing haben

Hütter ist eine jener Fahrerinnen, die offen ihre Meinung sagt – egal, wonach sie gefragt wird. Genau darum hat sie auch eine klare Ansicht zu den Rennen am Matterhorn. «Diese Rennen hätten vielleicht schon vor 20 Jahren in den Weltcup gehört», sagt sie.

Beim WM-Super-G gewann Cornelia Hütter Bronze. Die Speed-Vorbereitung auf diese Saison war aber nicht ideal.
Foto: Getty Images
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Wäre man schon vor 20 Jahren am Matterhorn unterwegs gewesen, hätten die Rennen jetzt ein ganz anderes Ansehen, ist Hütter überzeugt. Sie ergänzt: «Vielleicht ist der November nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses Rennen jetzt in den Kalender einzubauen. Aber wir sind hier, um Rennen zu fahren und wollen das Beste herausholen, auch wenn die Umstände schwierig sind.»

Die falschen Prioritäten

Gleichzeitig findet es Hütter falsch, wie heftig die Organisatoren der Matterhorn-Rennen kritisiert werden. «Die Veranstalter hauen sich schliesslich mächtig rein und sind unglaublich bemüht, dass hier gute und faire Rennen stattfinden können.»

Genau das hätte sich die Steirerin auch im Herbst gewünscht, als sie mit dem Team in Zermatt trainieren wollte. «Wir hatten vier Tage geplant, sind aber nach dem dritten heimgereist, weil wir keine Möglichkeit gesehen haben, um gut trainieren zu können.» Die Prioritäten wurden nicht in Trainingsmöglichkeiten, sondern in den Weltcup gesetzt, was ja auch verständlich ist. Dennoch seien schnelle Entscheidungen getroffen worden, die sie nicht nachvollziehen konnte. «Darum haben wir uns nicht willkommen gefühlt.»

Sie will im Kugel-Kampf mitmischen

Hütter findet es schade, dass ihr Lieblingsrennen in Lake Louise (Ka) aus finanziellen Gründen nicht mehr im Weltcup ist. Gleichzeitig blick sie nach vorne: «Ich weiss, dass ich überall schnell sein kann. Mein Ziel ist es, eine konstante, stabile Saison zu fahren, wenn mir das gelingt, möchte ich auch im Kampf um die Super-G-Kristallkugel mitmischen.»

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