Tränen und Schulterklopfer bei Matterhorn-OK-Chef Julen
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«Absage tut unglaublich weh»:Tränen und Schulterklopfer bei Matterhorn-OK-Chef Julen

OK-Boss Julen nach Matterhorn-Fiasko den Tränen nahe
«Es tut unglaublich weh»

Stehen die Rennen in Zermatt/Cervinia unter einem schlechten Stern? Es scheint so. Erneut ist der Wind zu stark.
Publiziert: 19.11.2023 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 07:20 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Am Samstag hatte Franz Julen noch gesagt: «Der Stachel sitzt tief.» Am Sonntag stellt sich die Frage, was die Steigerung davon ist. Erneut wird die Abfahrt am Matterhorn abgesagt, wie 2022 gibt es auch 2023 kein Rennen auf der Gran Becca. Julen hat Tränen in den Augen – gibt sich aber kämpferisch: «Es tut unglaublich weh. Aber das Matterhorn wurde auch nicht im ersten Anlauf bezwungen. Es brauchte mehrere Anläufe dafür.»

Tatsächlich gelang dieses Kunststück dem britischen Bergsteiger Edward Whymper (1840–1911) erst nach sieben gescheiterten Touren und einem 60-Meter-Absturz. Im Juli 1865 war es so weit, der letzte Viertausender der Schweiz war bezwungen. «Genau wie Whymper werden auch wir weiter kämpfen, bis wir es schaffen», so Julen.

Um 11.40 Uhr folgt die achte Absage

Ob es dazu kommt? Der vorerst letzte Versuch steht schon früh auf der Kippe. Um 06.10 Uhr meldet die FIS starke Winde auf der Piste – es folgen Updates im Stundentakt. Die Fahrerinnen besichtigen die Strecke. «Nur ein Sprung war nicht fahrbar, der Rest schon», erzählt Joana Hählen (31).

OK-Chef Franz Julen muss die nächste Absage erklären. «Es tut unglaublich weh», sagt er.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Problem: Genau dieser Sprung wäre brandgefährlich gewesen, hätte genau sie zu diesem Zeitpunkt eine Böe erfasst. «Der Wind ist unberechenbar», meint Jasmine Flury (30). Um 11.40 Uhr folgt das, was folgen muss: die Absage.

Gisin hat Mitleid

Die Enttäuschung ist allen ins Gesicht geschrieben. «Ich habe einen riesigen Respekt vor dem, was die Athleten leisten – sie verdienen faire und reguläre Rennen. Das war nicht möglich», sagt Julen.

Michelle Gisin (29) tut der Veranstalter leid: «Es wurde viel auf ihn eingeprügelt, das war schon extrem. Die Idee dieses Rennens ist sehr positiv. Ob es im November funktionieren kann, sei dahingestellt. Alle haben so viel Herzblut reingesteckt – schade, dass sie nicht belohnt werden.

«An ein Rennen ist nicht zu denken»
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Blick-Reporter am Matterhorn:«An ein Rennen ist nicht zu denken»
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