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Riesen-Frust überwunden
Wendy Holdener tanzt wieder

Wendy Holdener (27) würde am Zauberberg in Semmering (Ö) ab Montag nur allzu gerne zaubern. Aber: Nach ihren zuletzt schwachen Resultaten musste sie zuerst neu anfangen.
Publiziert: 27.12.2020 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2020 um 18:18 Uhr
Mathias Germann

Als Wendy Holdener in Courchevel (Fr) zum Interview erscheint, hat sie Tränen in den Augen. «Ich weiss selber nicht, woran es liegt. Wenn ich es wüsste, würde ich es ändern. Es ist gerade ein wenig der Wurm drinnen», sagt sie mit zittriger Stimme zu SRF. Diese Episode ist nun fast zwei Wochen her. Und Holdener hat den Riesen-Frust von Courchevel (Ausfall im ersten, sowie Platz 21 im zweiten Rennen) verdaut. «Ich habe die Rennen analysiert und gemerkt, dass ich weder einen Podestplatz noch mein bestes Skifahren erzwingen kann», so die 27-Jährige.

Was sie damit meint: Wegen des Bruchs des Wadenbeinkopfs Anfang September verlor Holdener mehrere Trainingswochen. «Ich stand einzig vor Sölden zwei Tage auf den Riesenslalom Ski und dann nochmals zwei vor Courchevel. Und dabei funktionierte noch nicht alles richtig.» Genau darum entschied sie sich, anstatt nach Val d’Isère (Fr) zu den Speed-Rennen, lieber nach Adelboden BE zu fahren, um verpasste Trainingseinheiten nachzuholen. «Ich übte Slalom und Riesenslalom und das tat mir richtig gut. Es war super, dazu alles schön ruhig – das Training hat wirklich Spass gemacht.»

Skitour im Tiefschnee und Mini-Weihnachten

Auch den Kopf konnte Holdener zu Hause im Hoch-Ybrig SZ lüften –einerseits mit einer Skitour, anderseits beim Gschenkli-Einpacken. Ihre Weihnachts-Pause war dabei extrem kurz. «Ab dem Mittag des 24. habe ich abgeschaltet und vor dem Mittag am 25. ging es wieder los», erzählt sie. Erneut stand je ein Tag Riesen- und Slalom-Training an. Nun fühlt sich Holdener bereit für die Technik-Rennen am Zauberberg in Semmering (Ö).

Wendy Holdener am Start zum Riesenslalom in Courchevel.
Foto: Getty Images
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Ob sie dann wieder die Alte sein wird? Ans Zaubern denkt die Schwyzerin keine Sekunde. «Ich bin sicher besser vorbereitet als bei den letzten Rennen. Aber ich versuche, mir keine Zielsetzung in Form von Resultaten zu setzen», so Holdener.

Sicher ist: Während die Erwartungen am Montag im Riesenslalom nicht allzu hoch sind, zählt Holdener am Dienstag im Slalom zu den Podest-Anwärterinnen. Denn: Trotz ihrer schwierigen Saisonvorbereitung fuhr sie in Levi (Fi) Ende November zweimal auf Platz 4 – und schlechter ist Holdener beim Tanz im Stangenwald nun sicher nicht drauf.

«Ich habe Speed im Blut»
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Wendy rast mit 120 km/h:«Ich habe Speed im Blut»
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