Den Rücktritt zu erklären, ist nicht immer einfach. Besonders dann, wenn man den Zeitpunkt nicht selber bestimmen kann. Diese Erfahrung muss nun Tina Robnik machen. Mit 31 Jahren wird die slowenische Riesenslalomspezialistin von ihrem Körper zum Karriereende gezwungen.
«Skifahren war für mich immer etwas Besonderes, eine Art Zuneigung, die mir viel Gutes und Glück in meinem Leben gebracht hat, aber auch eine Menge Kampf und wirklich harte Momente», schreibt sie auf Instagram. «Nach meiner letzten Knieverletzung hat sich meine körperliche Situation und meine psychische Einstellung stark verändert. Ich habe das Gefühl, dass es Zeit ist, sich zu verabschieden.»
Sie spricht die Verletzung an, die sie sich bei einem Trainingssturz Mitte Februar zuzog. Das Knie war total ausgekugelt und das Schienbeinplateau in drei Teile gebrochen.
Unzählige Verletzungen
Es sollte der letzte Rückschlag ihrer Karriere sein. Und davon gab es einige. «Seit meinem 13. Lebensjahr habe ich viele Verletzungen erlitten», schreibt sie. «Ich habe mir acht Knochen gebrochen, zweimal das Kreuzband gerissen und mehrfach die Schulter ausgekugelt.»
Dank viel Mut, Willen und Motivation sei sie jeweils zurückgekommen. Das bewies sie auch letzten Herbst. Damals zog sie sich bei einem Sturz in Saas-Fee einen Bruch im Bereich des Schienbeinkopfes zu und kugelte sich die Schulter aus. «Glücklicherweise ist keine OP nötig», gab es einen Lichtblick. Und Robnik liess sich auch vom Gips nicht aufhalten, trainierte damit fleissig für ihr Comeback. Das gab sie Ende Dezember in Semmering (Ö). Insgesamt sechs Riesenslaloms konnte sie im vergangenen Winter bestreiten – Platz 29 war das beste Ergebnis.
Nun ist nach 69 Weltcuprennen Schluss. Insgesamt klassierte sich Robnik zehnmal in den Top 10 – Platz 6 ist ihr Bestresultat. «Es ist schwer, auf diese Weise aufzuhören, aber andererseits freue ich mich darauf, ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen», meint sie. Wie dieses Kapitel aussieht, lässt sie offen. «Meine Liebe zum Skifahren wird immer etwas Besonderes sein», schliesst sie ihr Posting ab. (bir)
