Shiffrin sagt Holdener den Kampf an
«Mal schauen, ob ich Wendy gefährlich werden kann»

Mikaela Shiffrin (27, USA) ist auf leisen Sohlen unterwegs, um den Allzeit-Rekord von Ingemar Stenmark (86 Siege) zu brechen – sie steht bei 77 Erfolgen.
Publiziert: 22.12.2022 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2022 um 13:31 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Marco Odermatt (25) reiht einen Sieg an den anderen, Wendy Holdener (29) besiegt ihren Slalom-Fluch und Sofia Goggia (30) rast mit frisch operierter Hand aufs oberste Abfahrtspodest. Geschichten, die die Ski-Fans begeistern. Dabei geht eine Skifahrerin fast vergessen: Mikaela Shiffrin (27). Zu Unrecht. Der US-Star führt nicht nur im Gesamtweltcup, sondern gewann in dieser Saison 33 Prozent aller Rennen, die sie bestritt. Zuerst die beiden Slaloms in Levi (Fi) und zuletzt den Super-G in St. Moritz GR. «Ich fühle mich super. Ich habe wieder gelernt, die Ski immer abwärts zu stellen. Nun will ich mich am Semmering auch im Riesenslalom steigern. Und ich will mal schauen, ob ich Wendy im Slalom gefährlich werden kann.»

Holdener war in den Zick-Zack-Rennen zuletzt zweimal die Stärkste, sowohl in Killington (USA) als auch in Sestriere (It) hatte die Schwyzerin die Nase vorne. Die Folge? Shiffrin und sie haben im Kampf um die Disziplinen-Kristallkugel 325 Punkte auf dem Konto – Spannung pur. In den USA interessiert sich dafür freilich kaum jemand, vielmehr sind die mittlerweile 77 Weltcupsiege Shiffrins das dominierende Thema – sie liegt noch fünf Siege hinter der erfolgreichsten Frau (Lindsey Vonn, 82 Siege) und neun hinter der Bestmarke des legendären Ingemar Stenmark (86 Siege). Die Ansage ist klar: Shiffrin soll doch bitte noch in dieser Saison beide Mrken knacken.

Plaschy: «Noch vier oder fünf Jahre»

Damit befasst sich Shiffrin nicht. Die Vorzeichen, dass am Semmering weitere Erfolge dazu kommen, stehen dennoch gut. Sie liebt den Zauberberg, wie der Hang in Niederösterreich genannt wird – hier gewann sie vier der letzten sechs Rennen. Vor allem aber scheint Shiffrin in sich zu ruhen. Nach schwierigen Jahren, mit zwei Todesfällen in der Familie (Grossmutter und Vater), Corona und dem Super-Gau bei Olympia in Peking (keine Medaille), ruht Shiffrin wieder in sich.

Die beste Allrounderin im Ski-Zirkus: Mikaela Shiffrin. Zuletzt gewann sie den Super-G in St. Moritz.
Foto: keystone-sda.ch
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«Wenn es um den Gesamtweltcup geht, ist Shiffrin dominant. Sie ist die kompletteste von allen. Gleichzeitig riskiert sie nicht Kopf und Kragen und ist auch mal mit dritten und vierten Plätzen zufrieden», meint Slalom-Altmeister Didier Plaschy. Er zweifelt nicht daran, dass Shiffrin Stenmarks Rekord brechen wird. «Sie geniesst das Leben mit ihrem Freund, Aleksander Kilde. Ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden noch vier oder fünf Jahre weitermachen und dann gemeinsam aufhören.»

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