«Odermatt hat schon genug Norweger geschlagen»
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Blick-Experte mit Wengen-Fazit:«Odermatt hat schon genug Norweger geschlagen»

Skandinavier stahlen in Wengen allen die Show
«Vielleicht brauchen wir ein Norweger-Verbot»

Drei Rennen in Wengen, dreimal Norwegen vor der Schweiz. Loïc Meillard, der Zweite im Slalom, nimmt es mit Humor.
Publiziert: 15.01.2023 um 19:07 Uhr

Loïc Meillard ist in Héremence, knapp 70 Kilometer von Morgins aufgewachsen. Dort im Wallis befindet sich der Wohnort von Joel Gaspoz (60), dem letzten Schweizer, der den Wengen-Slalom gewann. 1987 wars.

Und nach dem ersten Durchgang ist der Walliser auch ganz nahe daran, den mittlerweile 60-jährigen Altmeister als letzten Schweizer Lauberhorn-Slalom-Sieger abzulösen. 45 Hundertstel beträgt sein Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen (28).

Doch dann setzt der Wikinger den 26-Jährigen enorm unter Druck. Im finalen Lauf, der von Norwegens Trainer Christian Mitter gesetzt wird, gelingt Kristoffersen eine Top-Fahrt.

Wieder Platz 2: Loïc Meillard ärgert sich.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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«Meillard muss zeigen, dass er mental so weit ist wie Odermatt»
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Dritter norwegischer Sieg

Bis zur Einfahrt in den Steilhang kann Meillard seinen Vorsprung zwar ordentlich verwalten, doch dann begeht er den entscheidenden Fehler und muss sich im Ziel mit dem zweiten Rang begnügen. Somit triumphiert nach Aleksander Aamodt Kildes Speed-Doppelschlag auch im dritten Rennen der Lauberhorn-Edition 2023 ein Norweger.

«Vielleicht müssen wir im nächsten Winter am Bahnhof Lauterbrunnen eine Verbotstafel vor dem Wengen-Zug aufstellen», witzelt Meillard über ein Norweger-Verbot. Dann geht er aber ganz ernsthaft mit sich selber ins Gericht: «Ich habe es heute mit meinem Bock im Steilhang selber vergeben. An dieser Stelle habe ich nicht nur ein paar Zehntel, sondern auch den Rhythmus für die nächsten Tore verloren. In Anbetracht dessen muss ich dankbar sein, dass es für den zweiten Platz gereicht hat.»

Vierter Podestplatz

Dieser zweite Platz ist für Meillard gleichbedeutend mit dem vierten Podestplatz in diesem Winter. Insgesamt hat der Doppel-Bronze-Gewinner der letzten WM in Cortina (Parallel und Kombination) 13 Weltcup-«Stockerlplätze» auf der Habenseite. 2020 hat er in Chamonix den Parallelslalom gewonnen.

Der grosse Sieg in einer der vier Haupt-Disziplinen fehlt dem brillanten Techniker aber nach wie vor. «Wendy Holdener musste auch lange auf ihren ersten richtigen Weltcup-Sieg warten, bis sie in diesem Winter zwei Slaloms in Serie gewinnen konnte. Ihre Geschichte zeigt, dass man Geduld haben muss und das Ziel nie aus den Augen verlieren darf», sagt er.

«Im Steilhang war ich ein Känguru»
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Seit Meillard im letzten Frühling von der Riesen-Trainingsgruppe von Marco Odermatt in die Slalom-Truppe gewechselt hat, teilt er sich oft ein Zimmer mit Marc Rochat. Der Waadtländer bezeichnet Loïc «als absolute Maschine. Während ich am Morgen oft nur schwer in die Gänge komme und mich mit verklebten Augen noch ein paar Mal im Bett hin und her drehe, schiesst Meillard um 6 Uhr wie eine Rakete aus den Federn. Loïc ist für uns mit seiner genialen Technik nicht nur ein wichtiger Trainings-Gradmesser, sein Optimismus wirkt sich auch enorm positiv auf die Stimmung in unserem Team aus.»

Yule findet das Rezept nicht

Mit Daniel Yule ist der eigentliche Leader der Swiss Ski-Slalom-Gruppe derzeit aber nicht besonders gut gelaunt. Der Walliser, der kurze vor Weihnachten in Madonna di Campiglio auf einer pickelharten Piste seinen fünften Weltcup-Sieg feierte, muss sich in Wengen wie sieben Tage zuvor in Adelboden mit dem elften Rang begnügen. «Auf derart weichen Unterlagen finde ich einfach nicht das richtige Rezept.»

Die Wetterprognosen dürften sich aber positiv auf Yules Laune auswirken - im Hinblick auf die nächsten Slaloms in Kitzbühel und Schladming werden tiefere Temperaturen vorhergesagt.

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