Ski-Legende Reichelt schlägt Alarm
«Für Österreich ist das ein Trauerspiel»

Österreich steht nach den ersten beiden Speed-Rennen der Männer mit zwei Podestplätzen da. Trotzdem macht sich Ex-Weltmeister Hannes Reichelt (42) Sorgen um den Zustand der Ski-Nation.
Publiziert: 30.11.2022 um 17:12 Uhr

Daniel Hemetsberger als Zweiter in der Abfahrt und Matthias Mayer als Dritter im Super-G sorgen in Lake Louise für die ersten österreichischen Männer-Podestplätze des Winters. Und Vincent Kriechmayr bestätigt mit Platz vier im Super-G, dass die Ösis hinter dem überragenden Duo Odermatt/Kilde in den Speed-Disziplinen die dritte Kraft sind.

Trotzdem gibts Sorgenfalten bei der stolzen Ski-Nation. «Es ist ein Wahnsinn, wenn man sich die Startliste anschaut: In der Abfahrt von Lake Louise waren vier Österreicher in den Top 30, im Super-G fünf», sagt Ex-Ski-Star Hannes Reichelt in der «Kronen Zeitung». «Das ist für eine Ski-Nation wie Österreich ein Trauerspiel», so der Super-G-Weltmeister von 2015.

Hinter dem Top-Trio sorgen Otmar Striedinger (14. in der Abfahrt) und Raphael Haaser (15. im Super-G) für die besten ÖSV-Resultate. Die beiden gehören mit 31 bzw. 25 Jahren aber nicht zu den grossen Zukunftshoffnungen.

Hannes Reichelt, Super-G-Weltmeister 2015, kritisiert die österreichische Nachwuchsarbeit.
Foto: Keystone
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Deshalb setzt Reichelt mit seiner Kritik beim fehlenden Nachwuchs an: «Da muss man wirklich mal hinterfragen, was da in den vergangenen Jahren falsch gelaufen ist. Das fällt schon noch in meine Zeit, die ich miterlebt habe. Da gab und gibt es Trainer, die nur auf ihre Top-Läufer schauen und die Jungen wenig herankommen lassen. Sie schwimmen mit dem Erfolg von den Top-Läufern, und dahinter kommt die Sintflut.»

Reichelt: «Mir kommen fast die Tränen»

Dass an Reichelts Kritik etwas dran ist, zeigt der Blick auf den Riesenslalom. Dort haben es die Österreicher verpasst, für die Zeit nach Marcel Hirscher ein Team aufzubauen. Seit dem Rücktritt des Riesen-Dominatoren 2019 ist der ÖSV in dieser Disziplin ohne Weltcupsieg. Beim Auftakt in Sölden war Marco Schwarz auf Platz 13 bester ÖSV-Fahrer. Reichelt meint deshalb: «Bei uns ist auf die jungen Läufer viel zu wenig geschaut worden. Das ist kein Vorwurf gegen die Jungen, sondern da muss man wie im Fussball die Trainer zur Verantwortung ziehen, was die da gemacht haben in den letzten Jahren. Als ehemaligem Läufer kommen mir da fast die Tränen.» (cmü)

Ski alpin, Weltcup-Kalender der Männer

23.10.2022: Riesenslalom, Sölden (Ö)

29.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

30.10.2022: Abfahrt, Zermatt-Cervinia (Sz) abgesagt

13.11.2022: Parallelrennen, Lech (Ö) abgesagt

25.11.2022: Abfahrt, Lake Louise (Ka) auf Samstag, 26. verschoben

26.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

27.11.2022: Super-G, Lake Louise (Ka)

2.12.2022: Super-G, Beaver Creek (USA)

3.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

4.12.2022: Abfahrt, Beaver Creek (USA)

10.12.2022: Riesenslalom, Val d'Isère (Fr)

11.12.2022: Slalom, Val d'Isère (Fr)

16.12.2022: Super-G, Gröden (It)

17.12.2022: Abfahrt, Gröden (It)

18.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

19.12.2022: Riesenslalom, Alta Badia (It)

22.12.2022: Slalom, Madonna di Campiglio (It)

28.12.2022: Abfahrt, Bormio (It)

29.12.2022: Super-G, Bormio (It)

4.1.2023: Slalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

7.1.2023: Riesenslalom, Adelboden (Sz)

8.1.2023: Slalom, Adelboden (Sz)

13.1.2023: Super-G, Wengen (Sz)

14.1.2023: Abfahrt, Wengen (Sz)

15.1.2023: Slalom, Wengen (Sz)

20.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

21.1.2023: Abfahrt, Kitzbühel (Ö)

22.1.2023: Slalom, Kitzbühel (Ö)

24.1.2023: Slalom, Schladming (Ö)

28.1.2023: Abfahrt, Garmisch-Partenkirchen (De)

29.1.2023: Riesenslalom, Garmisch-Partenkirchen (De)

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3.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

4.3.2023: Abfahrt, Aspen (USA)

5.3.2023: Super-G, Aspen (USA)

11.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

12.3.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

15.-19.3.2023: Weltcupfinale in Soldeu (And)

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