Marco Odermatt gewinnt den Super-G von Cortina
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Sieg in Cortina:Marco Odermatt staunt über geniale Comeback-Fahrt

Ski-Star weiterhin auf Rekordjagd
Marco Odermatt zieht an Idol Didier Cuche vorbei

Marco Odermatt gelingt bei seinem Comeback ein ähnliches Kunststück, wie es Pirmin Zurbriggen vor 38 Jahren mit dem «Knie der Nation» vollbracht hat.
Publiziert: 28.01.2023 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 15:52 Uhr
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Marco Odermatts Vater Walti ist ein besonders grosser Bewunderer von Pirmin Zurbriggen (59). «Pirmin ist für mich als Sportler wie als Mensch ein absoluter Gigant», hält der Bauingenieur fest.

Und was Waltis 25-jähriger Sohn in den letzten acht Tagen aufgeführt hat, erinnert stark an die Helden-Saga vom vierfachen Gesamt-Weltcupsieger aus dem Oberwallis. Wie Zurbriggen 1985 hat sich Odermatt bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel am Meniskus verletzt. Pirmin gewann damals knapp drei Wochen nach einer Arthroskopie die Goldmedaille in der WM-Abfahrt.

Odermatt musste zwar nicht unters Messer, beim ersten Ski-Training am Mittwoch, also vier Tage nach dem «Streif»-Schock, machten ihm die Quetschungen und Prellungen im Knie noch stark zu schaffen. «Bei diesem ersten Test habe ich mich gefühlt, wie wenn ich nicht nur ein paar Tage, sondern ganz lange weg gewesen wäre», gesteht der Nidwaldner.

Marco Odermatt fühlte sich bei seinem Wettkampf-Comeback in Cortina nicht richtig wohl.
Foto: keystone-sda.ch
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«Ich habe niemals mit einer Bestzeit gerechnet»
Marco Odermatt
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Richtig gut habe er sich dann auch in Cortina am Rennstart nicht gefühlt: «Ich bin mental nie in den üblichen Flow gekommen, ich konnte mich nicht so recht aufs Rennen fokussieren. Bei den ersten Toren habe ich vor allem ans Knie gedacht. Und als ich die Ziellinie überquert habe, war ich zwar überzeugt davon, dass diese Fahrt gut für mein Vertrauen war, aber ich habe niemals mit einer Bestzeit gerechnet.»

Odermatt überflügelt sein Jugend-Idol

In diesem Fall hat sich der Riesenslalom-Olympiasieger aber geirrt – er gewinnt mit 35 Hundertsteln Vorsprung gegenüber Norwegens Superstar Aleksander Aamodt Kilde und feiert damit seinen 18. Weltcupsieg.

Mit seinem siebten Triumph im Super-G überholt Odermatt im ewigen Ranking dieser Sparte sein grosses Jugend-Idol Didier Cuche. Nur ein Schweizer hat noch mehr Super-G-Weltcupsiege auf dem Konto – Pirmin Zurbriggen, er hat in dieser Disziplin zehnmal gewonnen.

Um ein Haar wäre es aber ein Teamkollege gewesen, der Odermatts Comeback-Sieg verhindert hätte. Loïc Meillard (26) kommt nach seinem Riesen-Erfolg in Schladming auch im technisch sehr schwierigen Cortina-Super-G sensationell in Fahrt, bei der letzten Zwischenzeit ist er zwölf Hundertstel schneller als Odermatt. Doch dann scheidet der Walliser aus.

Somit klassiert sich neben dem alles überragenden Sieger mit Justin Murisier (Rang 11) nur ein Schweizer in den Top 15. Die Chance für ein besseres Teamergebnis bietet sich den Ski-Genossen bereits am Sonntag, wenn im WM-Ort von 2021 ein weiterer Super-G gestartet wird. Gut für uns: Swiss-Ski-Abfahrtschef Reto Nydegger wurde als Kurssetzer ausgelost.

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