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Ski-Verband passt Regel an
FIS gibt Marcel Hirscher nun doch keine Saison-Wildcard

Der Alpin-Vorstand hat gemeinsam mit der Athletenkommission anlässlich vom FIS-Meeting in Zürich eine wichtige Entscheidung bezüglich des Comebacks von Marcel Hirscher getroffen. Dieser wird nicht einfach so eine Wildcard für die ganze Saison bekommen.
Publiziert: 26.09.2024 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 08:57 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Marcel Hirscher erhält doch keine Wildcard für die gesamte Saison
  • FIS wird die Regeln nach Kritik von Top-Athleten erneut anpassen
  • Der Antrag für eine Spezial-Zulassung soll bei maximal 20 Rennen möglich sein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
FIS-Präsident Johan Eliasch musste für die Entscheidung, dass Comebacker wie Marcel Hirscher eine Wildcard für eine komplette Weltcup-Saison erhalten, viel Kritik einstecken.
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Für Marcel Hirscher ist es ein Dämpfer auf dem Weg zum Weltcup-Comeback: Der Salzburger, der nun für Holland an den Start gehen will, bekommt mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Wildcard für die gesamte kommende Saison!

Blick-Recherchen zeigen: Der Skiverband FIS will die Regeln für die Wildcard-Vergabe nochmals anpassen. Hirscher soll für jedes einzelne Rennen einen Antrag auf einen Startplatz stellen. Die Renndirektion wird danach über «Go» oder «Stop» entscheiden.

Marcel Hirscher hatte in den letzten Wochen wahrhaftig alles auf eine Karte gesetzt. Ursprünglich wollte er in Neuseeland Wettkämpfe im Continental Cup bestreiten, um sein FIS-Punkte-Konto zu verbessern. Letztendlich hat der achtfache Gesamtweltcupsieger auf diese Rennen aber auch deshalb verzichtet, weil der internationale Ski-Verband Ende Juli eine grosse Ankündigung gemacht hatte: Athleten, die wie Hirscher in der Vergangenheit den Gesamtweltcup, den Disziplinen-Weltcup, WM- oder Olympia-Gold gewonnen haben, können nach einer Wettkampf-Pause zwischen zwei und zehn Jahren bei der Rückkehr in den Weltcup eine Wildcard beanspruchen – und zwar für den ganzen Winter.

Das brachte aber einige Exponenten auf die Barrikaden: Diverse Top-Athleten und hochrangige Funktionäre wie ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer kritisierten diese Entscheidung. Vor allem sei das Vorgehen unfair gegenüber jungen Athleten, so der Vorwurf.

FIS-Präsident Johan Eliasch kündigte daraufhin an, dass sich die Führung vom Ski-Weltverband anlässlich der Herbst-Meetings noch einmal über die genaue Interpretation dieser Wildcard unterhalten werde.

Jetzt drückt bei Hirscher der Schuh

Genau das ist in den letzten Tagen auch passiert, die Athletenvertreter Verena Stufer (It) und Leif Christian Nestvold Haugen (No) haben sich in dieser Angelegenheit mit dem Alpinvorstand zusammengesetzt. Eine offizielle Mitteilung der FIS steht noch aus, aber gemäss Blick-Informationen wird es nun tatsächlich zur Änderung kommen. Dass dieser Vorschlag, der Alpin- und Athletenkommission vom FIS-Council abgesegnet wird, wird von Insidern als «reine Formsache» taxiert.

Es zweifelt aber niemand ernsthaft daran, dass Hirschers Anträge für Startplätze gutgeheissen werden.

Dafür stellt sich ganz ernsthaft die Frage, ob der 35-Jährige bis zum Weltcup-Opening in Sölden (Ö) seine Materialprobleme in den Griff bekommt. Hirschers Van-Deer-Ski funktionieren zwar richtig gut, aber Insider berichten, dass dem Altmeister in den letzten Tests die neuen Schuhe grosse Sorgen bereitet haben.

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