So fühlt sich Lara Gut vor dem Auftakt
«Sölden ist immer eine grosse Show»

«Wenn mein Instinkt funktioniert, dann funktioniert alles», sagt Lara Gut vor dem Auftakt in den WM-Winter.
Publiziert: 21.10.2016 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:24 Uhr
Lara Gut scheint bereit für den Weltcup-Start in Sölden.
Foto: EQ Images
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Felix Bingesser, Sölden

Lara Gut. Ein Name wie ein Programm. Was hat uns diese junge Frau aus dem Tessin schon für Nerven gekostet. Und Emotionen beschert!

Mal als unbeschwert lachender Teenager, der wie ein Sonnenaufgang über den Schweizer Skisport gekommen ist.

Mal als hadernde und zickig reagierende Göre, die ihr Talent nicht so richtig ausschöpfen kann und sich selber etwas im Weg steht.

Bis zur Saison 2015/2016. Bis zum Jahr, als sie endlich zur Konstanz findet. Als sie 1522 Weltcuppunkte und 380 000 Franken Preisgeld gewinnt. Und als erste Schweizerin seit Vreni Schneider 1995 den Gesamtweltcup holt.

Jetzt steht sie da. In der Freizeitarena in Sölden. Im Blitzlichtgewitter der Weltpresse beantwortet sie die Fragen. Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch. Immer fliessend, immer lächelnd. «Eine öffentliche Person zu sein, ist ein Lernprozess», sagt sie.

Sie hat ihre Lektion gelernt. Grenzt sich ab, wo es für sie sein muss. Aber glänzt und strahlt wenn die Scheinwerfer eingeschaltet sind. «Sölden», sagt sie, «ist auch immer eine grosse Show.» Und die spielt sie mit.

Sie erzählt von ihrem wunderbaren Sommer. Von ihren Trainingslagern. Davon, dass sie erneut auch viel mit Männern trainiert hat. Dass sie sich weiter Inspiration bei Leuten wie Didier Cuche, Daniel Albrecht und Patrice Morisod holt.

Von der Bestätigung des letzten Winters, von konkreten Zielen aber redet sie ungern. Der Druck, den Erfolg aus dem Vorjahr zu bestätigen? Der Druck der Heim-WM in St. Moritz? «Alles relativ und alles weit weg», sagt sie.

Ihre Sicht ist eine andere. Der Weg ist das Ziel. «Jeden Tag arbeiten und kleine Fortschritte machen. Und sich auf den eigenen Instinkt verlassen. Mehr braucht es nicht», lautet das Motto. Und verbessern kann man sich immer. «Wenn das bei mir nicht so wäre, dann hätte ich ja jedes Rennen gewonnen.»

Zwischen zwei Trainingslagern weilte sie im Sommer für zehn Tage in New York. Als sie von einem Reporter des Deutschen Fernsehens auf die Motivation dieses Trips angesprochen wird, da sagt sie: «Ich war noch niemals in New York.» Es tönt wie bei Udo Jürgens. In Hawaii war sie auch noch nicht.

Was erwartet sie in Sölden? Auf dem Hang, auf dem sie 2013 gewonnen hat? «Auch beim ersten Rennen gibt es nur 100 Punkte zu gewinnen», sagt die Frau, die im Kampf um den Gesamtweltcup aus der Pole-Position startet.

Lara Gut. Von Zweifeln keine Spur. Dafür viel Souveränität, viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die einst gespielte Gelassenheit scheint einer tatsächlichen Abgeklärtheit gewichen zu sein.

Was hat sich denn in den letzten zwölf Monaten verändert, will jemand wissen. «Ich bin ein Jahr älter geworden», sagt Lara Gut. Ganz gelassen.

Laras härteste Kugel-Konkurentinnen

Mikaela Shiffrin (21, USA)
Das Riesentalent aus den USA sagt selbst klar: «Der Gesamtweltcup gehört zu meinen Zielen.» Die 21-jährige Slalom-Queen hat im Sommer in Chile und Neuseeland fleissig auf Abfahrtsski trainiert. Wenn sie ihr Talent in den Speed-Disziplinen umsetzen kann, wird Shiffrin eine gefährliche Kundin.

Lindsey Vonn (32, USA)
Die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin hat zwar nach eigenen Angaben keine Ambitionen auf eine fünfte Kugel und verzichtet auch auf Sölden. Vonn jagt lieber Ingemar Stenmarks Rekordmarke von 86 Weltcup-Siegen. Dafür braucht sie 10 Siege – und wird

Anna Veith (27, Ö)
Hinter ihr stehen Fragezeichen. Veith, geborene Fenninger, kehrt nach über einem Jahr Verletzungspause zurück. Aber noch nicht in Sölden, der Auftakt kommt zu früh. Ob sie nach dem Totalschaden im rechten Knie tatsächlich die Form ihrer Weltcup-Triumphe 2014, 2015 erreicht?

Mikaela Shiffrin (21, USA)
Das Riesentalent aus den USA sagt selbst klar: «Der Gesamtweltcup gehört zu meinen Zielen.» Die 21-jährige Slalom-Queen hat im Sommer in Chile und Neuseeland fleissig auf Abfahrtsski trainiert. Wenn sie ihr Talent in den Speed-Disziplinen umsetzen kann, wird Shiffrin eine gefährliche Kundin.

Lindsey Vonn (32, USA)
Die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin hat zwar nach eigenen Angaben keine Ambitionen auf eine fünfte Kugel und verzichtet auch auf Sölden. Vonn jagt lieber Ingemar Stenmarks Rekordmarke von 86 Weltcup-Siegen. Dafür braucht sie 10 Siege – und wird

Anna Veith (27, Ö)
Hinter ihr stehen Fragezeichen. Veith, geborene Fenninger, kehrt nach über einem Jahr Verletzungspause zurück. Aber noch nicht in Sölden, der Auftakt kommt zu früh. Ob sie nach dem Totalschaden im rechten Knie tatsächlich die Form ihrer Weltcup-Triumphe 2014, 2015 erreicht?

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