So machte sie das ÖSV-Team schnell
Deshalb fahren die Ösis total auf diese Psychologin ab!

Dass Österreichs Ski-Team zu alter Stärke zurückfindet, ist gemäss ÖSV-Sportdirektor Toni Giger auch auf eine Gynäkologin und Psychotherapeutin zurückzuführen.
Publiziert: 26.02.2021 um 17:36 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2021 um 11:45 Uhr
Marcel W. Perren

Österreich im März 2020: Die Stimmung bei unseren ewigen Alpin-Rivalen ist richtig mies! Bei den Ösis regiert der Frust, weil das ÖSV-Team den Nationencup erstmals seit 30 Jahren der Schweiz überlassen muss. Vielleicht hätte ein anderer Verbands-Präsident in dieser Situation das komplette Trainer-Team ausgewechselt.

Peter Schröcksnadel entscheidet sich stattdessen dafür, die Zusammenarbeit mit einer Gynäkologin und Ärztin für Psychosomatik zu intensivieren. Ihr Name: Martina Leibovici-Mühlberger. Die Wienerin ist heute Österreichs wohl renommierteste Psychotherapeutin mit Fokus auf Jugend und Familie. Die 61-Jährige hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter «Der Tyrannenkinder-Erziehungsplan».

Giger schwärmt: «Eine Expertin, die mich sehr beeindruckt hat»

Und nun ist es ihr offenbar gelungen, die «ÖSV-Tyrannen» zu einer verschworenen, gewinnbringenden Einheit zu verschweissen. Mit fünfmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze ziert Österreich die Spitze vom WM-Medaillenspiegel in Cortina. «Weil wir mehr Mannschaft sein wollten, haben wir auch Seminare mit Martina Leibovici-Mühlberger gehabt. Eine Expertin, die mich sehr beeindruckt hat» schwärmt ÖSV-Sportdirektor Toni Giger gegenüber der «Kleinen Zeitung».

Fünfmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze: Österreich liegt an der Spitze des WM-Medaillenspiegels.
Foto: Getty Images
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Giger wird konkret: «Die Idee ist einfach: Eine starke Persönlichkeit ist in einem starken Team noch besser aufgehoben, wie als Einzelkämpfer. Wir sind jetzt ein Team für Österreich, Damen und Herren.»

Eine 25-Liter-Flasche Bordeaux für Mayer und Kriechmayr

Wie stark sich einst so verbissene Individualisten die Zusammenhalt-Parolen von Frau Leibovici-Mühlberger beherzigt haben, belegt eine Aktion von Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr und dem zweifachen Olympisieger Matthias Mayer in Kitzbühel. Nachdem der Oberösterreicher und der Kärntner beim Hahnenkamm-Super-G die Ränge eins und drei einfahren, machen die beiden halt beim berühmten Stangelwirt in Going.

Dort investieren der «Mothel» und der «Vinc» einen Teil von ihrem Preisgeld in eine sündhaft teure, 25-Liter-Flasche Bordeaux, die mit der ganzen Mannschaft getrunken werden soll. Allerdings nicht sofort. «Mothel und Vinc hatten die Idee, dass wir uns alle in 20 Jahren wieder in Kitzbühel treffen, um zusammen diesen Rotwein zu trinken. Damit auch wirklich jeder zu diesem Treffen erscheint, musste jedes Teammitglied eine Vereinbarung unterschreiben» verrät ÖSV-Abfahrtschef Sepp Brunner BLICK. Sehr wahrscheinlich wird dann auch Martina Leibovici-Mühlberger ein «Glas» mittrinken.

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