Schweizer Abfahrer brettern über den Matterhorn-Sprung
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Premiere im Training:Schweizer Abfahrer brettern über den Matterhorn-Sprung

Spektakuläre Weltcup-Premiere
Das musst du zur Matterhorn-Abfahrt wissen

Der Weltcup-Zirkus gastiert an diesem Wochenende am «Horu». Hier erfährst du alles rund um die spektakuläre Ski-Strecke.
Publiziert: 11.11.2023 um 01:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2023 um 10:37 Uhr

Warum ein neues Rennen in der Schweiz?

Die Organisatoren wollen mit dem frühen Speed-Auftakt Spektakelbilder liefern und das Interesse am Wintersport ankurbeln. Ganz konkret auch in den Läden, wo Winterausrüstung verkauft wird. Da zu zwei Dritteln auf dem Gletscher gefahren wird, ist ein derart früher Auftakt möglich. 

Was hat das Matterhorn mit der neuen Abfahrt zu tun?

Der berühmte Berg ist die Kulisse des Rennens. Im Startbereich und im ersten Streckenteil scheint das «Horu» zum Anfassen nahe zu sein. Allerdings ist der Anblick für viele Schweizer Augen ungewohnt. Denn im Bild ist nicht die aus Zermatt sichtbare Nordseite, sondern die Südseite. 

«Hier kann es spannend werden»
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Abfahrts-Premiere in Zermatt:«Hier kann es spannend werden»

Warum heisst die Piste Gran Becca?

Im Aostataler Dialekt heisst das «Grosser Berg», so wird das Matterhorn ennet der Grenze genannt. 

Odermatt vor dem Matterhorn...
Foto: keystone-sda.ch
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Ist die neue Piste eine gewaltige Herausforderung für die Fahrer?

Nein, durch die Lage auf dem Gletscher fehlen fahrerische Schlüsselstellen. Aber Pistenbauer Didier Défago (46) hat vier Sprünge designt. Die spektakulärste und gleichzeitig anspruchsvollste Passage stellt der Matterhorn-Sprung und die darauffolgende Kompression dar. Und es ist Ausdauer vonnöten: Die Strecke ist mit 3,7 km die zweitlängste im Weltcup nach dem Lauberhorn. 

Gibt es ein Skifest wie in Wengen und Adelboden?

Für einen Massenauflauf ist die Piste zu weit oben am Berg. Aus Zermatt ist eine über einstündige Fahrt mit mehreren Liften nötig. Im Zielstadion von Cervinia werden aber immerhin einige Tausend Fans erwartet. 

Was gibts zu gewinnen?

Insgesamt werden 200'000 Franken ausgeschüttet, davon kriegt der Sieger 60'000 plus einen Gutschein für eine Matterhorn-Besteigung. Für einen allfälligen Doppelsieger (Samstag und Sonntag) gibts eine Extraprämie von 50'000 Franken. Diese Summen gelten auch für das Frauen-Wochenende nächste Woche. 

War die Premiere nicht schon 2022?

Geplant war sie. Dann noch bereits zum Zeitpunkt Ende Oktober. Es lag aber viel zu wenig Schnee. Deshalb wurde für 2023 der Termin um zwei Wochen in den November verschoben. 

Warum ist die Abfahrt einmalig?

Weil noch nie ein Weltcuprennen in zwei Ländern stattfand. Der Start ist auf Schweizer Boden, dann führt die Piste über die Landesgrenze und endet auf dem Grund des italienischen Skiorts Cervinia. Das gilt zumindest für die Männer. Da die Frauen am kommenden Wochenende einen anderen Start nutzen, fahren sie nur in Italien. Ein weiterer Rekord: Es gab noch nie ein Rennen in grösserer Höhe. Auch wenn der Start von den ursprünglichen Plänen noch heruntergesetzt wurde, gehts bei den Männern auf 3720 m.ü.M. los. 

Was ist die Kritik am Rennen?

Neben der grundsätzlichen Nachhaltigkeitsfrage bei Gletscherrennen war der Aufschrei gross, als Bilder von Baggern auftauchen, die auf dem Gletscher arbeiten. Allerdings dienten diese Arbeiten nur dazu, aus Sicherheitsgründen die Gletscherspalten mit Schnee zu füllen. Zudem stellte sich heraus, dass die Weltcup-Installationen nicht bis in jedes Detail zonenkonform war. Aber die Probleme konnten rechtzeitig gelöst werden. Aus sportlicher Sicht betrifft die Kritik das in dieser Höhe unberechenbare Wetter, der Wind könnte zum Faktor werden.

Interessiert die Premiere auch ausserhalb der Schweiz?

Oh ja. Die erstmalige Austragung stösst bei den internationalen Medien auf grosses Interesse. 230 Journalisten aus 14 Ländern haben sich akkreditieren lassen. Darunter befindet sich ein Reporter aus Brasilien.

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