Streit um Gisin-Freund De Aliprandini in Italiens Ski-Team
«Ich mache keinen Schritt zurück!»

Während Italiens Ski-Frauen erfolgreich in die Saison gestartet sind, ist bei den Männern der Wurm drin. Das beste Beispiel dafür ist Luca De Aliprandini. Happige Aussagen des 33-Jährigen weisen auf eine miese Stimmung im Team hin.
Publiziert: 21.12.2023 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2023 um 15:16 Uhr

Es gab eine gute Nachricht für Luca De Aliprandini am vergangenen Wochenende: Beim Heimrennen von Alta Badia konnte der Italiener sein bestes Resultat der Saison einfahren. Die schlechte Nachricht: Es reichte für den 33-Jährigen gerade mal für den 24. Rang im Riesenslalom. Es war überhaupt das erste Mal in diesem Winter, dass es der Riesen-Vizeweltmeister von 2021 ins Ziel schaffte. 

De Aliprandini steht stellvertretend für den verhaltenen Saisonstart des italienischen Männer-Skiteams. Der Frust sitzt tief. Nun gibt es Aussagen, die auf richtig dicke Luft im Italo-Team hindeuten. 

«Manche mögen dich, andere sind nur beruflich an der Strecke»

«Wenn diejenigen, die deine Jacke tragen, auch noch gegen dich sind, dann wird es noch schwieriger», raunt De Aliprandini am Sonntag nach dem ersten Lauf auf der Gran Risa ins Mikrofon des TV-Senders Rai. Es ist ein Seitenhieb gegen die eigene Equipe. 

Luca De Aliprandini kam beim Riesenslalom von Alta Badia als 24. ins Ziel.
Foto: AFP
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Gegen welche Personen die Kritik gerichtet ist, lässt De Aliprandini offen. Man könnte die Aussage auch als ein unbedachter, emotionaler Fehltritt abtun – wenn nach dem zweiten Lauf nicht die nächste Breitseite gefolgt wäre. Da teilte der Italiener nochmals aus: «Es gab einige Reibereien. Ich habe meine Denkweise, andere denken anders. Ich mache keinen Schritt zurück. Es ist nicht eine bestimmte Person oder ein bestimmter Trainer. In zehn Jahren haben wir viele Trainer gewechselt, so ist schwierig, überhaupt einen Plan zu entwickeln.»

Der Partner der Schweizer Doppel-Olympiasiegerin Michelle Gisin (30) klagt weiter: «Manche mögen dich, andere sind nur beruflich an der Strecke, weil sie es müssen. Die Ergebnisse, die ich erreicht habe, sind mir und denen zu verdanken, die mir nahe standen und an mich geglaubt haben.»

Gegen wen ist die Kritik gerichtet?

Auch auf Instagram lässt Luca De Aliprandini später Dampf ab und deutet einen Zwist im eigenen Team an: «Nach dem Rennen wurde es emotional noch schwerer, ich hätte nie gedacht, dass ich mich so leer, erschöpft, kurzatmig und mit Tränen in den Augen fühlen würde. Und das nicht wegen meiner schlechten Ergebnisse, sondern weil ich darüber nachdenke, wie gross das Ego von jemandem sein muss, nicht nach einer Entschuldigung zu fragen. Eine Entschuldigung, mit der dann beide Seiten leben könnten.»

Was ist denn da nur passiert? Konkreter wird De Aliprandini nicht. Die Weihnachtspause dürfte bei den Technikern aber gerade richtig kommen. Der nächste Riesenslalom steht erst am 6. Januar auf dem Plan. Dann gehen De Aliprandini & Co. in Adelboden an den Start. (cat)

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