Swiss-Ski-Chef Tom Stauffer
«Bin froh, dass Janka überhaupt wieder auf den Ski steht»

Aufgrund von Rückenbeschwerden rückt Carlo Janka mit Verspätung ins Trainingslager im Wallis ein.
Publiziert: 17.10.2019 um 17:59 Uhr
Carlo Janka hat wegen dem Kreuz mit seinem Kreuz viele Trainingstage verloren.
Foto: Claudio Thoma / freshfocus
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Wer in diesen Tagen den Schweizer Abfahrern im Training auf dem Gletscher in Zermatt zuschaut, kann viel Positives erkennen. Team-Leader Beat Feuz (32) präsentiert sich rund sechs Wochen vor dem Speed-Weltcup-Auftakt in Lake Louise (Ka) in einer sehr guten Form. Mauro Caviezel (31) fährt ebenfalls konstant gute Zeiten und der Zürcher Niels Hintermann (24) scheint in den letzten Monaten in technischer Hinsicht einen grossen Schritt nach vorne gemacht zu haben.

Im Team des neuen Abfahrtchefs Reto Nydegger gibt es aber auch zwei Kummerbuben. Marc Gisin traut sich zehn Monate nach seinem Horror-Abflug in Gröden (It) noch nicht ans Limit heran und Carlo Janka hat wegen Schmerzen am Kreuz viele Trainingstage verloren.

Brillante Fahrten – dann der Zwick

Rückblick: Bis im August deutet alles darauf hin, dass der letzte Schweizer Gesamtweltcupsieger (Saison 2009/10) schon bald wieder an die Leistungen seiner besten Tage anknüpfen kann. Er wirkt körperlich fit wie lange nicht und überzeugt in den ersten Schnee-Trainings mit brillanten Fahrten.

Doch dann fährt dem Iceman in einem Schnelligkeits-Training ein heftiger Zwick im Rücken ein, von dem sich der Vater vom sechs Monate alten Mädchen Ellie bis jetzt nicht gänzlich erholt hat. Während seine Teamkollegen bereits letzte Woche ins Trainings-Camp am kleinen Matterhorn eingerückt sind, konnte Janka die Dienstreise von Obersaxen ins Wallis erst am Dienstag antreten.

«Er wirkt noch etwas steif»

Immerhin: Am Mittwoch lässt Jankas Rücken ein Gleitkurven-Training zu. «Carlo wirkt dabei zwar noch etwas steif. Aber für den Moment bin ich froh, dass er überhaupt wieder auf den Ski stehen kann», sagt Swiss-Ski-Männerchef Tom Stauffer. Stellt sich die Frage, wie Janka seinen Trainingsrückstand bis zum für den 9. November geplanten Abflug nach Nordamerika aufholen soll?

«Sofern sein Rücken mitmacht, planen wir für Carlo in den kommenden Wochen ein Trainingsblock auf dem Gletscher in Saas Fee.» Jankas Trainer sind sich einig, dass ihr «Iceman» aufgrund seiner Ski-Technik weniger Trainingstage benötigt als viele andere Rennfahrer. Deshalb lebt die Hoffnung, dass die Ski-Nation im kommenden Winter vielleicht doch noch einmal einen richtig starken Carlo Janka erleben darf.

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