Vonn & Gut: Eine Woche vor der WM in den USA
Kampf bis aufs Blut

Erst der Sieg, dann der Sturz ins Netz. Am Samstag gewinnt Gut das Duell gegen Vonn grandios. Am Sonntag scheitert sie schmerzhaft.
Publiziert: 25.01.2015 um 22:47 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:08 Uhr
Lindsey siegt: Vonn hat gut lachen. Gesund, fit und zuversichtlich verlässt sie Europa Richtung WM.
Foto: Benjamin Soland
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Von Sébastian Lavoyer (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Mit blutverschmiertem Renndress, schmerzverzerrtem Gesicht und einer gehörigen Portion Wut im Bauch überquert Lara Gut (23) die Ziellinie in St. Moritz. Nur 24 Stunden nach ihrem Sieg in der Abfahrt stürzt sie im Super-G böse. Lara: «Es hatte Wind an dieser Stelle, ich sah diese Welle nicht. Was dann geschah, weiss ich nicht genau.»

Sie rutscht Weg, schlittert über die Piste. Im Netz faltet es sie zusammen, es zerkratzt ihr Wange und Nase. «Ich bin noch nie im Netz gelandet und hätte gut auf diese Erfahrung verzichten können, sagt Lara. Sie habe Schmerzen. Nicht die Schürfungen im Gesicht sind das Problem, sondern der Rücken, der bei der harten Landung im Netz zusammengestaucht wird.

Dabei ist sie auch gestern hervorragend unterwegs. Nur 9 Hundertstel liegt sie vor ihrem Ausfall vor der zu diesem Zeitpunkt mit über einer Sekunde vorne liegenden Lindsey Vonn. Lara gegen Lindsey – ein Zweikampf bis aufs Blut in St. Moritz.

Mit völlig gegensätzlichem Ausgang als am Vortag. In der Abfahrt legt Lara eine Bomben-Zeit vor. Lindsey ist unter Druck. Auch sie fährt stark, ehe sie ungefähr in Rennhälfte an einem Tor einhängt und bis auf den 23. Platz zurückgespült wird.

Mehrkampf um WM-Gold

Immerhin tut sich Vonn dabei nicht weh und sagt nach ihrem 64. Weltcupsieg von gestern: «Ich ging definitiv noch nie so gesund und fit an einen Grossanlass. Hoffentlich passiert nun während der Trainings nichts.» Mehr als einmal stürzte Lindsey vor Weltmeisterschaften oder Olympia heftig.

Auch Lara wird bis zum WM-Super-G am Dienstag in einer Woche wieder wohlauf sein, bereit für den Kampf um die Goldmedaille. Wieder dürften Lara und Lindsey sich dort ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Doch Lindsey präzisiert: «Sie ist nicht eine Rivalin, ich fahre nicht gegen sie, sondern gegen die Zeit.»

Ans Limit werden sie in Beaver Creek beide gehen. Aber da gibt es auch noch andere. Anna Fenninger und Tina Maze sind genauso heiss auf Gold. Die Österreicherin unterstrich diesen Anspruch in St. Moritz mit zwei zweiten Plätzen. Die Slowenin wurde hier vom Fieber ausgebremst. In acht Tagen wird auch sie bereit sein für den grossen Kampf um WM-Gold.

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