Wegen Chuenisbärgli-Video auf Facebook
Murisier hat bösen TV-Ärger!

Justin Murisier wird Morgen mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch zur Lauberhorn-Kombi starten. Justin hat Ärger wegen einem Video auf seiner Facebook-Seite.
Publiziert: 12.01.2017 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:31 Uhr
Bekommt Probleme mit den TV-Stationen: Justin Murisier.
Foto: AP
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Marcel W. Perren

Bei der letzten Alpin-Kombination in Santa Caterina hat uns Murisier sehr viel Lust auf mehr gemacht – der Unterwalliser hat dort als Vierter seinen ersten Podestplatz im Weltcup nur knapp verpasst.

Seit dem Riesenslalom in Adelboden ist der 24-Jährige aber ziemlich verärgert. Was ist passiert? Nach seinem Ausfall im Zielhang vom Chuenisbärgli hat Murisier vom Westschweizer Fernsehen RTS die Bilder seiner Fahrt übernommen und auf seiner Facebook-Seite gepostet. Und dieses Posting löste letzten Samstagabend im Schweizer Team-Hotel in Adelboden ein mittelschweres Donnerwetter aus.

Auf Druck  der TV-Rechte-Inhaber musste ein Swiss-Ski-Vertreter Murisier auffordern, die Bilder zu löschen. Doch dieser weigert sich standhaft: «Die können mit mir machen was sie wollen, aber das Video wird nicht von meiner Facebook-Seite verschwinden.»

Murisier schiebt die Begründung hinterher: «Unser Sport hat derzeit speziell wegen dem schwachen Marketing der FIS vor allem bei jungen Leuten ein Image-Problem. Es schauen immer weniger Leute Skirennen. Aber mit spektakulären Wettkampf-Videos mache ich ja Werbung für die TV-Übertragungen. Vielleicht schalten viele Leute, die sonst keine Skirennen schauen, ja beim nächsten Rennen auch den Fernseher ein, weil ich ihnen mit meinen Facebook-Videos Lust gemacht habe.»

Swiss Ski-Direktor Markus Wolf hat Verständnis für Murisiers Argumente. Trotzdem kann er das Verhalten seines hoffnungsvollsten Riesenslalom-Spezialisten derzeit nicht tolerieren: «Die Rechtelage bei Weltcuprennen in der Schweiz ist eindeutig: Die SRG besitzt die nationalen Rechte, die EBU vertreibt die Bilder aus Adelboden und Wengen international. Die Athleten besitzen keine Rechte an den Bewegtbildern. Und weil wir sämtliche Anstalten schützen müssen, die für die Rechte der Bilder eine schöne Stange Geld ausgeben, müssen wir Justin bitten, das Wettkampf-Video von seiner Facebook-Seite zu entfernen.»

Gleichzeitig macht unser Verbands-Direktor Murisier Hoffnung: «Wir führen derzeit mit unseren Partnern intensive Gespräche um in dieser Angelegenheit eine tolle Lösung für unsere facebookaffinen Athleten finden zu können.»

Aber noch hat man diese tolle Lösung nicht gefunden. Deshalb stellt sich die Frage: Was passiert jetzt mit Murisiers Video von Adelboden? Justin bleibt dabei: «Ich werde das Video nicht von meiner Facebook-Seite entfernen!»

Swiss Ski-Direktor Wolf nimmt das einigermassen entspannt zur Kenntnis: «Die Bilder vom Chuenisbärgli sind ja jetzt auch schon mehrere Tage alt und haben deshalb stark an Wert verloren. Aber selbstverständlich müssten wir wieder ein ernstes Wort mit Justin reden, wenn er in den nächsten Tagen Videos von seinen Lauberhornfahrten posten würde...»

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