Camille Rast (23) und Mélanie Meillard (24) waren noch Kinder – und sich alles andere als grün. «Als wir klein waren, haben wir uns gehasst», erzählten sie einst. Der Grund: Die talentierten Walliserinnen kreuzten in den Nachwuchsrennen verbissen die Klingen. Doch längst ist aus dem Hass eine Freundschaft geworden. Mittlerweile verbindet die beiden aber etwas anderes, auf das sie gerne verzichten würden: Es läuft ihnen auf den Ski überhaupt nicht nach Wunsch. Ihre Probleme sind allerdings ganz unterschiedlicher Natur.

Zuerst zu Rast. Nach Verletzungen und Krankheiten fand sie im letzten Jahr den Tritt, wurde in Schladming Slalom-Vierte und in Peking Olympia-Siebte – ebenfalls im Slalom. Doch dann, im Frühling, wechselte sie die Skimarke. Rast verliess Head und heuerte bei Salomon an. Die Probleme folgten auf dem Fuss: Sie merkte, dass in der komplexen Abstimmung von Ski, Bindung, Bindungsplatte und Skischuh wenig stimmt.

Rast sucht Materiallösungen

Rast suchte und sucht, gemeinsam mit Trainern und vor allem mit den Serviceleuten, nach Lösungen. Bis heute wurde sie nicht fündig. «Vielleicht war ich etwas zu jung für eine solche Entscheidung. Die Schlüssel habe ich jedenfalls noch nicht gefunden.» Gleichzeitig betont die passionierte Mountainbike-Fahrerin, dass sie den Materialwechsel nicht bereut. «Ich habe schon viel gelernt und hoffe, dass mir dieser Schritt für die Zukunft hilft.»

Es will nicht! Camille Rast kämpft in diesem Winter mit grossen Abstimmungsproblemen.

Foto: Getty Images

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Rast war in neun Rennen nie besser als 21. Immerhin: Zuletzt fand sie ein Basis-Setup, auf dem sie aufbauen kann. Aber warum wechselte sie die Skimarke überhaupt? Einerseits klopfte Salomon schon früher mehrmals an, anderseits reizte Rast die Zusammenarbeit mit einer kleineren, französischen Firma. «Die Wege sind kurz und ich kann mich gut einbringen, auch beim Bau der Ski – das ist alles sehr spannend.»

Meillard braucht Befreiungsschlag

Bei Meillard ist die Lage anders. 2018 riss sie sich das Kreuzband, ein Jahr später musste sie erneut bei null anfangen, weil ihr Körper das eingesetzte Band eines Toten abstiess. Alles hinterliess Spuren, am Körper und im Kopf. Meillard, die Frau mit dem unglaublichen Gefühl für den Schnee, fährt fast nur noch hinterher – oft sogar im Europacup. Swiss-Ski hält ihr die Stange, erwartet aber volle Professionalität.

Was bleibt? Die Tatsache, dass Rast und Meillard an einem Scheideweg stehen. Sie haben es in der Hand, wohin ihre Reise führt.

Ski alpin, die nächsten Rennen der Frauen

4.1.2023: Slalom, Zagreb (Kro)

5.1.2023: Slalom, Zagreb (Kro)

7.1.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

8.1.2023: Riesenslalom, Kranjska Gora (Sln)

10.11.2023: Slalom, Flachau (Ö)

14.1.2023: Abfahrt, St. Anton (Ö)

15.1.2023: Super-G, St. Anton (Ö)

20.1.2023: Super-G, Cortina d'Ampezzo (It)

21.1.2023: Abfahrt, Cortina d'Ampezzo (It)

22.1.2023: Super-G, Cortina d'Ampezzo (It)

24.1.2023: Riesenslalom, Kronplatz (It)

28.1.2023: Riesenslalom, Spindlermühle (Tsch)

29.1.2023: Slalom, Spindlermühle (Tsch)

6.-19.2.2023: WM in Courchevel (Fr)

25.2.2023: Abfahrt, Crans Montana (Sz)

26.2.2023: Super-G, Crans Montana (Sz)

3.3.2023: Super-G, Kvitfjell (No)

4.3.2023: Abfahrt, Kvitfjell (No)

5.3.2023: Super-G, Kvitfjell (No)

10.3.2023: Riesenslalom, Are (Sd)

11.3.2023: Slalom, Are (Sd)

15.-19.3.2023: Weltcupfinal in Soldeu (And)