Der einsamste Silvester der Ski-Geschichte
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Zenhäuserns in Quarantäne:Der einsamste Silvester der Ski-Geschichte

Yule um halb zehn im Bett, Zenhäuserns Eltern in Quarantäne
Der einsamste Silvester der Ski-Geschichte

Ein positiver Corona-Test vor den Heimspielen in Adelboden und Wengen würde unseren Ski-Stars besonders wehtun. Entsprechend isoliert haben Yule, Zenhäusern und Co. Silvester gefeiert.
Publiziert: 02.01.2021 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2021 um 18:09 Uhr
Marcel W. Perren

Die Eltern von Slalom-Gigant Ramon Zenhäusern haben die letzten zehn Tage vor Silvester in Quarantäne verbracht. Dabei haben weder Mama Bea noch Papa Peter die Diagnose Corona positiv erhalten. Und auch in ihrem näheren Umfeld sind derzeit keine Covid-Fälle bekannt. Stellt sich die Frage: Warum haben sich die Zenhäuserns freiwillig daheim in Visp eingesperrt?

Peter liefert die Antwort: «Wir sind zuletzt nicht unter die Leute gegangen, weil Bea und ich den Jahreswechsel mit unseren Kindern verbringen wollten. Wir würden es uns nie verzeihen, wenn Ramon auf die Heimrennen in Adelboden und Wengen verzichten müsste, weil er bei uns das Coronavirus aufgelesen hätte. Und unsere Tochter Romaine braucht in diesen Tagen ebenfalls einen besonderen Schutz, weil sie schwanger ist.»

Während die Zenhäuserns dank diesen Vorsichtsmassnahmen in der Nacht auf Freitag im Fünferpack auf ein sehr viel besseres Jahr 2021 angestossen haben, erlebte Daniel Yule den Jahreswechsel ganz alleine im hintersten Winkel von La Fouly VS in seiner Eigentumswohnung, die er dem FC-Sion-General Christian Constantin abgekauft hat. «Ich habe mich bereits um halb zehn ins Bett gelegt», erzählt der 28-Jährige, der im vergangenen Winter neben dem Slalom in Adelboden auch bei den Klassikern in Kitzbühel und Madonna di Campigilo triumphierte. «Obwohl mir meine Familie und meine Freunde enorm wichtig sind, will ich derzeit möglichst wenig Menschen begegnen, damit ich das Risiko einer Corona-Ansteckung auf dem Minimum halten kann.»

Um die Infektions-Gefahr zu minimieren, verbringen unsere Ski-Stars einen einsamen Silvester.
Foto: Sven Thomann
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Kryenbühl klopft einen Jass

Der jüngste Schwyzer Abfahrts-Held Urs Kryenbühl hat nicht nur wegen Corona auf eine Silvester-Party mit Freunden verzichtet. «Ich mag es, wenn sich eine Feier ganz spontan ergibt. Silvester-Partys waren deshalb noch nie mein Ding, weil diesen Veranstaltungen in den meisten Fällen jegliche Spontanität abgeht.»

Der 26-Jährige, der bei den Abfahrten in Bormio und Val-d’Isère als Dritter vom Podest grüsste, hat es sich deshalb mit seiner Freundin in der gemeinsamen Wohnung in Unteriberg SZ gemütlich gemacht. «Wir haben zusammen einen Jass geklopft», verrät der «Ürsel». Kryenbühl gehört übrigens zu den Skirennfahrern, die sich in aller Deutlichkeit gegen eine Corona-Impfpflicht aussprechen. «Es sollte nach wie vor jeder die Freiheit haben, selber entscheiden zu können, was er haben oder eben nicht haben will. Und weil ich persönlich skeptisch bin, ob dieser Corona-Impfstoff tatsächlich die gewünschte Wirkung erzielt, möchte ich noch ein bisschen abwarten, bis ich mir die entsprechende Spritze setzen lasse.»

Im Gegensatz zu Yule und Zenhäusern startet Kryenbühl sowieso ein bisschen entspannter ins neue Jahr. Während die nächsten Speed-Rennen am 15. und 16. am Lauberhorn auf dem Programm stehen, stehen die Slalom-Spezialisten in der kommenden Woche in Zagreb (Mittwoch) und Adelboden (Sonntag) im Einsatz. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass der nächste Corona-Test ein negatives Ergebnis beinhaltet …

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