Zenhäusern nach Slalom-Pleite
«Das Ganze ist auch etwas Psycho-Terror»

Der letzte Medaillensatz an der Ski-WM in Courchevel/Méribel ist vergeben. Das sagen die Fahrer zu ihrem Auftritt im Slalom.
Publiziert: 19.02.2023 um 15:18 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2023 um 15:19 Uhr

Der neue Slalom-Weltmeister ist gekrönt, damit ist die WM 2023 in Courchevel/Méribel Geschichte. Das sagen die Slalom-Cracks nach der letzten Entscheidung gegenüber SRF.

Daniel Yule (24.)

Nach dem 1. Lauf: «Es war nicht einfach, in den Lauf reinzukommen. Schon beim dritten Tor hats mich etwas gespickt und ich habe die Linie verloren. Danach war es einfach ein Kampf. Ich wollte die enge Linie fahren, aber wenn auf so einem Hang das Tempo weg ist, dann ist es weg. Das hat mich auf dem ganzen Lauf viel Zeit gekostet. Ich habe schon gesehen, dass Loïc ausgeschieden ist. Aber das ist gar keine Ausrede, denn man weiss, was im Slalom alles passieren kann. Ich bin heute einfach schlecht gefahren. Es hilft sicher nicht, wenn der Teamkollege ausscheidet, aber es ist keine Ausrede. Man muss sich auf sich selber konzentrieren.»

Nach dem 2. Lauf: «Heute hats überhaupt nicht funktioniert, ich bin nicht auf Touren gekommen. Wenigstens verpasse ich die Medaillen nicht knapp, sondern es liegen Welten dazwischen. Ich muss es gar nicht mehr anschauen, einfach abhaken und wieder von null starten. Denn nächste Woche gehts schon weiter. Ich würde nichts anders machen. Ich habe alles versucht, aber ich habe einfach keinen Zug auf die Ski bekommen. Die Energie ist einfach verschwunden.»

Ramon Zenhäusern hat sich mehr erhofft.
Foto: keystone-sda.ch
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Ramon Zenhäusern (9.)

Nach dem 1. Lauf: «Eigentlich gab es keine Herausforderung. Es ist eigentlich ziemlich einfach gesteckt. Ich hätte etwas mehr Gas geben müssen, vor allem oben habe ich es sehr sicher angehen lassen. Loïc habe ich nicht mitbekommen, aber Daniel hab ich zugeschaut. Ihn hats im Steilhang ein, zweimal etwas ausgehebelt, deshalb habe ich gedacht, lieber ruhig und stabil fahren. Aber das war dann ein bisschen zu viel. Aber es ist ja noch nichts verloren. Ruhig bleiben, den 2. Lauf besichtigen und dann einen raushauen.»

Nach dem 2. Lauf: «Es hatte rechte Klippen drin. Ich habe mir einen Sprung nach vorne erhofft. Muss aber nochmal anschauen, was ich genau gemacht habe. Es war ein bisschen zu wenig. Für mich fühlt es sich nicht so schnell an, aber grundsätzlich find ich es spannend, wenns abwechslungsreich ist. Der 1. Lauf war einfach Autobahn runter, da pusht jeder. Am Nachmittag brauchts den Kopf auch noch, das find ich spannend. Ich habe mich wirklich auf den Lauf gefreut. Schlecht war es nicht, aber zu wenig gut. Aber das gehört zum Skisport dazu, vor allem zum Slalom. Das Ganze ist auch etwas Psycho-Terror und im Slalom ist es eng. Deswegen lasse ich den Kopf nicht hängen.»

Meillard scheitert schon beim dritten Tor
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Frühes Out des Slalom-Cracks:Meillard scheitert schon beim dritten Tor

Loïc Meillard (Out im 1. Lauf)

«Irgendwie hat mich das zweite Tor überrascht, es hat mich voll gespickt. Ich musste die Ski werfen, so hatte ich auf der Eisplatte keine Chance. Bei der Besichtigung hat nichts darauf hingedeutet. Ich war fit am Morgen, habe mich gut gefühlt. Schade, konnte ich das mit der Nummer 1 nicht geniessen.»

«Es gibt Tage, an denen es nicht läuft, wie wir wollen»
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Meillard nach Slalom-Out:«Es gibt Tage, an denen es nicht läuft, wie wir wollen»

Marc Rochat (14.)

Nach dem 1. Lauf: «Ich habe immer das Gefühl, dass ich im Weltcup unterwegs bin. Wenn ich zur Seite schaue, merke ich plötzlich, dass ich an der WM bin. Es ist ein Traum. Ich habe überhaupt keinen Druck hier, es gibt nur positive Sachen, das Gefühl ist extrem gut. Im 1. Lauf hatte ich viel Spass, aber im unteren Teil hatte ich zu viel Respekt. Ich glaube, da kann ich viel schneller fahren. Aber genau deswegen gibts zwei Läufe. Ich habe etwas viel Zeit verloren. Aber im 2. Lauf habe ich eine etwas bessere Startposition, da will ich Gas geben.»

Lucas Braathen (No, 7.)

Nach dem 1. Lauf: Ich habe mich gut gefühlt, die Pause wegen der Blinddarm-OP hat mir gutgetan. Die Zeit mit meiner Familie in Norwegen war schön. Trainiert habe ich nicht viel. Erst die letzten Tage habe ich noch einmal Vollgas gegeben, erst in Kvitfjell und dann noch einen Tag in Courchevel.

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