6:2, 6:0 und 7:6
Berdych spielt lahmen Nadal an die Wand

Der Tscheche Berdych sorgte im Viertelfinale der Australian Open heute für ungläubige Mienen: In einem Weltklasse-Match bezwingt er Favorit Nadal mit 6:2, 6:0 und 7:6 (7:5).
Publiziert: 27.01.2015 um 06:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:27 Uhr
Rafa Nadal verliert in Melbourne.
Foto: Keystone
1/2
Von Lea Hartmann

Das Publikum in der Rod-Laver-Arena stand zu Beginn des heutigen Matches in einer Art Schockstarre. Was sie in der Nacht auf heute (Schweizer Zeit) zu sehen bekamen, war Spektakel und Trauerspiel zugleich.

21-mal standen sich Rafael Nadal und Tomas Berdych auf dem Platz bereits gegenüber. Die letzten 17 Matches entschied der 28-jährige Spanier für sich – eine Ausgangslage, bei der es wenig Tennis-Kenntnis brauchte, um den zu erwartenden Verlauf des heutigen Viertelfinals der Australian Open zu erraten.

Doch dann die Überraschung: Von Beginn weg bestimmt der Tscheche (ATP 7), wos langgeht. Der 29-Jährige spielt offensiv, bedrängt Favorit Rafa mit perfekten Returns und starken Aufschlägen. Dieser setzt auf einen defensiven Start – kommt aus der passiven Haltung allerdings nicht mehr heraus. Mit 6:2 entscheidet Berdych den ersten Satz klar für sich.

Und es wird nicht besser für Weltrang-Nummer 3 – im Gegenteil. Nach dem ersten Game holt sich Berdych gleich zwei Break-Chancen, die zweite bringt er durch. Nadal kommt nicht in Fahrt, kann den Tschechen nicht herausfordern. Mit 6:0 wird der zweite Satz zum Debakel. Rafa, der nach einer verletzungsbedingten Pause dieses Jahr wieder auf den Court zurückkehrte, wirkt immer unsicherer, ja gar verzweifelt. Seine Miene spricht Bände. Immer wieder wandert der Blick zu Onkel Toni, seinem Trainer. Bei 6:0 im zweiten Satz weiss wohl aber auch der Coach nicht mehr weiter.

Im dritten Satz taut dann zumindest das Publikum etwas auf. Die Menschen auf der Tribüne jubeln, wenn der Spanier einen Punkt holt. Nadal streckt, vom Support gepusht, die Faust in die Höhe. Es steht 2:2, dann 3:3, 4:4. So ausgeglichen verlief bisher kein Satz – ein Funken Hoffnung für Rafa.

Dieser verhilft ihm zu neuer Energie. Der Spanier kann lange Rallys für sich entscheiden, bringt seinen Service durch. Die Arena tobt. Berdych spielt derweil weiter äusserst souverän, wirkt gelassen – obwohl es jetzt um alles geht: Der Satz geht ins Tie-Break. Nadal spielt so stark wie nie zuvor in diesem Match, arbeitet sich vom 1:5 auf 5:6 vor. Den vierten Matchball kann Berdych aber schliesslich versenken – und geht nach über zwei Stunden mit 6:2, 6:0 und 7:6 (7:5) als Sieger vom Platz!

Nachdem er vor fast genau einem Jahr gegen Stan Wawrinka im Final verloren hat, ist nun also bereits im Viertelfinal Schluss für Nadal. Tomas Berdych wird im Halbfinal auf Nick Kyrgios oder Andy Murray treffen.

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