Man wartete gespannt auf den Auftritt der 29-jährigen Lausannerin. Wo steht Timea Bacsinszky (WTA 145) nach ihrer komplizierten Handgelenkverletzung von letzter Saison? Bis auf Rang 349 rutschte sie ab. Über kleinere Turniere kämpfte sie sich in der zweiten Saisonhälfte wenigstens wieder in die 150 zurück.
Der Beginn des jungen Jahres 2019 bestätigte den Aufwärtstrend. In Sydney erreichte Timea die Viertelfinals, wo sie allerdings einer Qualifikantin unterlag. Dank einem geschützten Ranking bei den Australian Open fand die 29-jährig direkte Aufnahme im Hauptturnier. Doch das Los schien es nicht so gut mit ihr zu meinen: Es bescherte ihr die russische Weltnummer 10 Daria Kasatkina (21), gegen die sie die einzige bisherige Begegnung auf Hartplatz in Indian Wells klar verloren hatte.
55 Minuten zum Sieg
Unter drückender australischer Nachmittagshitze nimmt Timea die Herausforderung an. Und siehe da: Das Erstrundenmatch dauert gerade mal 55 Minuten – bis die Schweizerin gewinnt! War der erste Durchgang noch ein Break-Festival mit dem besseren Ausgang für Bacsinszky, die einen Breakball mehr verwertete (6:3), so war der zweite Satz eine One-Woman-Show. 6:0 fertigt sie die Top-Ten-Spielerin ab.
Ein Schub für ihr Selbstvertrauen, dass sie bereits durch die Neuorganisation ihres Umfeld gestärkt hat. Am Aussie Open lässt sich Bacsinszky probehalber von Stéphane Robert betreuen. Der selbst noch aktive Franzose dürfte zufrieden mit der ersten Vorstellung seiner Auftraggeberin sein.
Frustration mit Kuhglocken
Womöglich konnte Timea auch besser mit der Hitze umgehen. Sie legte sich in den Pausen auch Eispackungen um den Nacken. Aber Kasatkina konnte ihren roten Kopf nicht mehr zur Normalfarbe abkühlen. Unter Kuhglockengeläut vereinzelter Schweizer Fans, die an Court 13 ausharrten, verschwindet sie frustriert in die klimatisierten Katakomben. Die glückliche Timea bedankt sich artig mit Autogrammen bei den rot-weissen Fans, offeriert ihnen sogar Eintrittskarten für den Melbourne Park, die sie besorgen könnte.
Vögele ohne Chance
Danach räumt sie das Feld für ihre Kollegin Stefanie Vögele. Die Aargauerin bekommt es nun auf dem gleichen Platz 13 – einem «Dschungelcourt», wie ihn Belinda Bencic gestern nannte – mit Su-Wei Hsieh (WTA 27) zu tun.
Die Taiwanerin konnte hier im Vorjahr erst im Achtelfinal von Angelique Kerber gestoppt werden, schlug auf ihrem damaligen Weg Garbine Muguruza und Agnieska Radwanska. Und auch dieses Jahr scheint sie in Form zu sein: Vögele hat keine Chance, verliert 2:6, 1:6 in weniger als einer Stunde.
Auch Golubic schon out
Chancenlos ist auch Viktorija Golubic gegen Weltnummer 7 Elina Switolina. Ihr ergeht es fast genau gleich wie Vögele – 1:6, 2:6 lautet hier das Verdikt. Somit schafft es Golubic auch im vierten Anlauf nicht, die erste Runde der Australian Open zu überstehen. Nun sind alle Schweizerinnen mit ihrer ersten Runde durch.
Von vier Vertreterinnen bleiben Belinda Bencic und Timea Bacsinszky, die nun auf die russische Qualifikantin Natalia Wichljanzewa (WTA 134) trifft, übrig. Bencic spielt ihre zweite Runde gegen die Kasachin Julia Putinzewa (WTA 39) voraussichtlich am Mittwoch früh gegen 6 Uhr Schweizer Zeit.
Vom 20. Januar bis 2. Februar finden in Melbourne die Australian Open statt. In welcher Form treten die Stars beim ersten Grand Slam des Jahres an?
Zeitplan, Rekorde, Regeln: Das müssen Sie über die Australian Open wissen.
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